Im Windschatten der digitalen Revolution begann sich vor einem Jahrzehnt auch ein neuer Typus von Kunstmusik auszubilden: eine Musik, die primär am Computer entsteht und nicht nur mit Noten und Samples, sondern auch mit Bildern, Videos, Texten, Umweltgeräuschen, Worten und Konzepten komponiert wird. Während die absolute Musik im besten Fall ephemere Weltbezüge über Strukturanalogien herstellen konnte, vermag diese relationale Musik ganz konkret auf die Wirklichkeit zu verweisen.
Harry Lehmann, Philosoph; Research Scientist an der Universität Luxemburg, studierte Physik und Philosophie, promovierte 2003 an der Universität Potsdam mit Die flüchtige Wahrheit der Kunst. Ästhetik nach Luhmann, W. Fink (2006). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kunst- und Musikphilosophie, der Systemtheorie und der KI-Ästhetik. Zu seinen wichtigsten Buchpublikationen gehören: Musik und Wirklichkeit. Modelle der Musikphilosophie, Schott Music (2023), Die digitale Revolution der Musik. Eine Musikphilosophie, Schott Music (2012), Gehaltsästhetik. Eine Kunstphilosophie, W. Fink (2016), Ästhetische Erfahrung. Eine Diskursanalyse, W. Fink (2016).