ZDFheute Nachrichten (Medienpräsenz)

35:48

Praktisch jeder internationale Großkonzern will klimaneutral werden – zumindest offiziell. "frontal"-Recherchen zeigen: Ambitionierte Klimaversprechen sind häufig wenig mehr als heiße Luft. Viele Konzerne setzen bei ihrer Klimaschutz-Strategie auf den Ausgleich von klimaschädlichen Emissionen, etwa durch Bäume irgendwo in den Regenwäldern des globalen Südens. Dafür kaufen sie Zertifikate, mit denen sich die Konzerne jede Tonne CO2, die sie ausstoßen, gutschreiben.

Dass diese Rechnung nicht aufgeht, zeigt die frontal-Dokumentation auch anhand eines Selbstversuchs. Schon allein bei der Berechnung der Emissionen nutzen Konzerne Spielräume, um das Ergebnis zu beschönigen. Eine Spurensuche bis hinein in den brasilianischen Amazonas-Regenwald zeigt, dass Projekte, die angeblich CO2 einsparen, Konzernen und Projektbetreibern oft mehr nützen als dem Klima.

6:09

Für die Freilassung der Geiseln zahlt Israel einen hohen Preis: Fast 2.000 palästinensische Gefangene kamen frei, nicht alle von ihnen sind Terroristen. Für viele der Rückkehrer dürfte die Heimkehr nach Gaza bittersüß sein: Freude über die Freiheit trifft auf Wut und Trauer angesichts der zahlreichen Todesopfer sowie der immensen Zerstörung.

34:24

Bei Markus Lanz diskutieren der Nahost-Journalist Daniel Gerlach und die israelische Kommunikationsberaterin Melody Sucharewicz über den neuen Friedensplan von US-Präsident Donald Trump und die Verhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens im Gazastreifen. Vor allem beim Thema reflektieren Israels wird es zwischen den beiden Parteien laut. Für Melody Sucharewicz liege die Verantwortung klar bei der Hamas, während Daniel Gerlach auf die Verhältnismäßigkeit im Gazastreifen hinweist. Kann der Friedensplan unter diesen Umständen eine Lösung sein?

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/4gVw/

Weitere Gäste in der Sendung:

Daniel Gerlach, Journalist
Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent in Washington
Katrin Glatz Brubakk, Kinderpsychologin
Melody Sucharewicz, Soziologin
 

9:20

In Asien zeigt sich, wie der sogenannte Recycling-Weltmeister die Welt verdreckt. Das Bundesumweltministerium übt massive Kritik an den illegalen Müll-Exporten: "Das ist ein Missstand, unter Umständen auch kriminell, da muss man dagegen vorgehen."

48:41

Was darf ziviler Ungehorsam? Der Tod einer Radfahrerin, deren Rettung sich durch eine Straßenblockade von Klimaaktivist*innen verzögert haben könnte, löste in den vergangenen Tagen eine breite Debatte über die Regeln zivilen Ungehorsams aus. Wie weit darf öffentlicher Protest, wenn er der "guten Sache" dient, gehen? Und wo liegen die juristischen und moralischen Grenzen? Darüber diskutieren Markus Lanz und Richard David Precht in der aktuellen Ausgabe des Podcasts. 

29:29

Laufen die aktuellen Proteste für eine andere Klimapolitik Gefahr, zu einer Radikalisierung von Einzelnen beizutragen? Haben sie die Sprengkraft, die Gesellschaft zu spalten? Darüber diskutiert Markus Lanz mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer.

Lanz kritisiert die teilweise radikale Sprache der „Fridays for Future“-Aktivistin in ihrem Buch. Und hakt mehrfach nach, ob in der Debatte über Populismus und Alarmismus nicht eine andere Sprache angemessen sei. Neubauer sagt, dass nicht die Aktionen oder die Forderungen von "Fridays for Future“ radikal seien, sondern die Tatsache, wie die Klimakrise ignoriert werde.

„Wir leben in einer Vorstellungskrise“, sagt Neubauer. Den Menschen fehle das konkrete Bild und eine Vorstellung des Klimawandels. Der Eisbär und verschwindende Inseln würden dem Problem nicht gerecht.  

40:34

Sahra Wagenknecht, Politikerin bei der Partei „Die Linke“, äußert sich im Hinblick auf die Bundes-tagswahl 2021 zur Programmatik und zur Personalsituation in ihrer Partei sowie zur Möglichkeit eines Rot-Rot-Grün-Bündnisses.

Dabei kommt das Thema „Mobbing“ im Zusammenhang mit par-teiübergreifenden Kritiken zur Sprache. Unter dem Titel Kritik wird auch über über den russischen Kritiker Nawalny und dessen vermutliche Vergiftung gesprochen.

Zudem diskutiert sie mit  Thomas Middelhoff, Ex-Manager und Autor, über die wirtschaftlichen Monopolmächte, wie Ama-zon, und analysiert Fehler bei der Digitalisierung. Hierbei wird auf die Vertrauenswürdigkeit und Transparenz großer Unternehmen geschaut.

„Wir müssen die Macht großer Digitalkonzerne einschränken!“, meint Sahra Wagenknecht, die erhebliche Probleme beim Datenschutz der Konsumenten und Kunden sieht. Ihrer Meinung nach solle eine striktere Kontrolle und Regulierungen mithilfe von Gesetzen veranlasst werden.

Thomas Middelhoff teile ihre Meinung, sei allerdings auch von der Wachstumsrate und den Ge-schäftsmodellen dieser großen Unternehmen begeistert. Er selbst war früher Manager und kennt Jeff Bezos persönlich aus dieser Zeit. Er durchleuchtet mögliche Risiken, aber auch positive Mög-lichkeiten des heutigen Konsumverhaltens: „Das Konsumverhalten im Internet wurde dauerhaft verändert.“ In seinem neuen Buch „Zukunft verpasst?“,  schreibt er genau über diese Thematik und legt Reformvorschläge vor.

32:08

Die Diskussion über Waffenlieferungen an die Ukraine dauert bereits seit etlichen Wochen an und die Fronten sind in unserer Gesellschaft und der Politik verhärtet – die einen sind der Meinung, dass der Krieg friedlich beendet werden könne, die anderen denken, dass er nur mit militärischer Unterstützung der Ukraine beendet werden kann. Auch bei Markus Lanz wird hitzig darüber diskutiert.

Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot spricht sich gegen die Lieferung von Waffen aus. Sie ist der Meinung, dass mit Putin geredet werden müsse und das der Schlüssel für die Beendigung des Krieges in den USA läge. Sprich, Präsident Joe Biden solle das mit dem russischen Oberhaupt klären. Dafür bekommt Guérot viel Gegenwind von CNN-Korrespondent Frederik Pleitgen und der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ebenfalls zu Gast bei Markus Lanz. Man habe auf allen Eben versucht, mit Putin zu kommunizieren und diesen Krieg abzuwenden, beziehungsweise zu beenden.

Strack-Zimmermann ist regelrecht entsetzt von den Ansichten der Politikwissenschaftlerin Guérot. Sie fordert, dass man in erster Linie an die Bevölkerung der Ukraine denken müsse, deren Leid dringend beendet werden müsse.  Zudem verstehe die FDP-Politikerin Guérots Forderung nicht, dass andere europäische Länder oder die USA in diesen Krieg eingreifen sollten. „Die Ukraine wird selbst entscheiden.“, so Strack-Zimmermann.  

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/xLt5/

Weitere Gäste in der Sendung:

Natalie Amiri, Journalistin

10:43

Die Waffen werden autonom gesteuert, ohne Pilot. Selbstlernende Algorithmen berechnen die Flugbahn von Raketen und schicken sie auf den Weg, feuern Maschinengewehre ab oder lassen Roboter an Grenzen patrouillieren. Doch: Wie funktionieren autonome Waffensysteme? Sind sie schon im Einsatz? Was sind Drohnenschwärme? Und welche Rolle spielen sie bei der Bundeswehr?

Dieser Film wirft einen Blick auf autonome Killer-Drohnen und erklärt, welche Rolle KI im Kampfeinsatz spielt. Der Drohnenhersteller Quantum Systems und das Rüstungsunternehmen Airbus entwickeln intelligente Drohnenschwärme für die Bundeswehr. Sie sollen im Gefecht Kampfjets unterstützen

59:57

Israel bezeichnet seinen Angriff auf den Iran als Präventivschlag, um der atomaren Bedrohung Teherans zuvorzukommen. So nachvollziehbar Israels Motive sind, entspricht der Luftschlag auch dem Völkerrecht? "Militärische Gewalt ist immer die letzte Option", meint Kai Ambos, Professor für Straf- und Völkerrecht, der in dieser Folge zu Gast ist.

Zwar mahnen Politiker oft an, dass "die Stärke des Rechts" nicht dem "Recht des Stärkeren" weichen dürfe, aber was hätte Israel denn tun sollen, fragt Markus Lanz? Richard David Precht findet, dass "die Welt dabei ist, irrsinnig instabil zu werden", gerade deswegen sei es so wichtig, dass sich alle Staaten an das Völkerrecht halten.