Der Westen im Niedergang
Ökonomie, Kultur und Religion im freien Fall
Der prominente französische Historiker Emmanuel Todd sagte bereits 1976 das Ende der Sowjetunion voraus. In seinem neuen Buch wagt er wieder den Blick in die Zukunft: Er prognostiziert den endgültigen Niedergang der westlichen Welt.
Im Kern verrottet, aber nach außen expandierend steht der Westen einem Russland gegenüber, das sich stabilisiert hat und nunmehr konservativ auf die Länder der restlichen Welt wirkt, die den USA und ihren Verbündeten nicht in ihre Kriege folgen wollen. Deren Niederlage in der Ukraine ist bereits nahezu Fakt, sagt Todd. Schlussendlich ist es deshalb unvermeidlich, dass es zu einem Einfrieren des Konfliktes zwischen der Europäischen Union und Russland kommt. Ein Europa befreit von US-amerikanischem Einfluss könnte das Ergebnis sein. Deutschland kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, und diese Rolle sollte es selbstbewusst einnehmen - das ist Todds Appell in diesem Buch.
Exklusiv: Mit neuem Vor- und Nachwort des Autors speziell für die deutsche Ausgabe!
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags
Kriegstreibende Kraft. Von Arnold Schölzel [Kommentar zum hier nachfolgenden Interview] → junge Welt 02.11.2024
«Die Russen werden diesen Krieg gewinnen. Und im Westen stellt man sich blind und redet über den Frieden» Der Westen sei nicht mehr in der Lage, einen richtigen Krieg zu führen, sagt der französische Historiker Emmanuel Todd. Im Gespräch prognostiziert er, dass Putin einen Regimewechsel in Kiew anstrebt. Er glaubt nicht, dass Russland weitere Länder angreifen wird. Roman Bucheli → NZZ 30.10.2024
Warum es mit dem Westen zu Ende geht - Der französische Anthropologe und Historiker Emmanuel Todd liefert in seinem Buch «Der Westen im Niedergang» bemerkenswerte und überzeugende Einsichten. An wen wenden wir uns, wenn wir die Welt verstehen wollen? An Journalisten, Geopolitikerinnen oder Historiker? An Astrologen, Prophetinnen oder die lauteste Stimme mit den meisten Followern? Ich hoffe, dass Sie sich an den eigenen Geist wenden und dass Sie diesen Ihren Geist mit immer neuen Sichtweisen anregen – aktuell des französischen Anthropologen und Historikers Emmanuel Todd, dessen brillante geopolitische Analyse jetzt auf deutsch vorliegt. Den eindeutigen französischen Titel «La Défaite de l’Occident» hat der Westend-Verlag mit «Der Westen im Niedergang» abgeschwächt. Auf deutsch scheint noch Rettung möglich. Aber Todd – der in den 1980er Jahren das Ende der Sowjetunion prognostiziert hatte – lässt keinen Zweifel: Die Niederlage des Westens ist besiegelt, er kann es einfach noch nicht zugeben. → Christoph Pfluger 25.102024
Emmanuel Todd: „Deutschland sollte sich um eine Brics-Mitgliedschaft bewerben“ - Für den französischen Historiker werden die Brics das Machtvakuum füllen, das der Westen hinterlassen wird. Im Abstieg der USA sieht er eine Chance für den Frieden. [hinter der Bezahlschranke] Von Raphael Schmeller → Berliner Zeitung 22.10.2024
[Auszug] Der prominente französische Historiker Emmanuel Todd sagte bereits 1976 das Ende der Sowjetunion voraus. In seinem neuen Buch „Der Westen im Niedergang. Ökonomie, Kultur und Religion im freien Fall“ wagt er wieder den Blick in die Zukunft: Er prognostiziert den endgültigen Niedergang der westlichen Welt. Es sei unvermeidlich, dass es zu einem Einfrieren des Konfliktes zwischen der Europäischen Union und Russland komme. Ein Europa befreit von US-amerikanischem Einfluss könnte das Ergebnis sein. Deutschland komme dabei eine Schlüsselrolle zu, und diese Rolle sollte es selbstbewusst einnehmen – das ist Todds Appell in diesem Buch. Hier folgt ein Auszug. → NachDenkSeiten 17.10.2024
(...) Ein Todd Buch verspricht, nicht nur eine spannende Lektüre zu sein, sondern seine Gedanken und Denkanstöße werden meist von der Realität eingeholt. So wie er 1976 schon das Ende der Sowjetunion voraussagte, so prognostiziert er diesmal den endgültigen Niedergang der westlichen Welt. Todd sagt nicht nur, dass die Vereinigten Staaten diesen Krieg verlieren, weil ihre militärischen und industriellen Mittel gegen Russland unzureichend sind, sondern auch eine Niederlage der Ukraine bevorsteht. Von Evelyn Hecht-Galinski Sicht vom Hochblauen 15.10.2024
„Der Westen hat seine Werte verloren“ - Emmanuel Todd ist die Kassandra des Westens. Der US-Elite attestiert der französische Anthropologe und Historiker im Interview „intellektuelle Blindheit“ bei anhaltendem Herrschaftswillen. Der Westen befinde sich mit seiner aggressiven Wertepolitik allerdings immer mehr auf dem Weg in eine Selbstisolation. [Auszug aus dem Interview] Traub: „Herr Todd, Ihr jüngstes Buch „Der Westen im Niedergang“ ist in Frankreich schon ein Bestseller und erscheint nun zur Frankfurter Buchmesse auch auf Deutsch. Das Buch wird in insgesamt 20 Sprachen übersetzt. Was denken Sie, warum es weltweit auf ein derart großes Interesse stößt? Todd: „Wissen Sie, was ich noch interessanter finde? Sie sprachen es an, das Buch wird in 20 Sprachen übersetzt, jedoch nicht in die Weltsprache Englisch. Für mich ist diese Tatsache die ultimative Bestätigung meiner Thesen und der wahre Erfolg meines Buches. Mein vergangenes kritisches Buch über die USA „After the Empire“ wurde von der Columbia University Press verlegt. Es ist für mich ein äußerst amüsanter Triumph, dass die angelsächsischen Eliten anscheinend mit derartiger Kritik an ihnen selbst nicht umgehen können." [Mehr hinter der Bezahlschranke] Von CLEMENS TRAUB → Cicero 13. Oktober 2024
Emmanuel Todd ist ein französischer Historiker und Sozialanthropologe, der für seine unkonventionellen Ansichten bekannt ist und zahlreiche hochgelobte Bücher verfasst hat. Das jüngste ist „Der Westen im Niedergang“, das dieses Jahr veröffentlicht wurde. Natalia Rutkewich hat dem Wissenschaftler im Auftrag der russischen Online-Zeitschrift Russia in Global Affairs einige Fragen gestellt. Aus dem Russischen übersetzt von Éva Péli. [Interview]→ NachDenkSeiten 09.10.2024
"Wir alle in Europa warten darauf, dass Deutschland den Krieg beendet": Der Westen weiß, dass er den Krieg in der Ukraine verloren hat, trotzdem wird kein Frieden geschlossen. Das erklärt der französische Historiker Emmanuel Todd. Es liege nun an Deutschland, sich von den USA zu lösen und einen Frieden herbeizuführen. → RT DE 24.07.2024
Dass sich Intellektuelle im Westen anfangen zu trauen, die Versäumnisse ihrer Zivilisation aufzuschlüsseln, um auf diese aufmerksam zu machen, ist ein guter Trend. So auch ein französischer Soziologe mit seinem Buch "Niederlage des Westens" – worum könnte es dort gehen? Von Elem Chintsky RT DE 17.02.2024
Die Welt befindet sich in einem fundamentalen Wandel. Hunger, Inflation, Armut und Krankheit sind keine Schauergeschichten aus einer längst vergangenen Zeit mehr, sondern werden zunehmend Realität. Alte, für unverrückbar erachtete Machtblöcke verschieben sich; einige von ihnen kollabieren. Gerade im Westen setzt seit einiger Zeit ein zivilisatorischer Niedergang ein, der sich wirtschaftlich, aber auch soziokulturell äußert. Wenn sich der politische Kurs nicht ändert, droht diese Entwicklung zu eskalieren. Von Felix Feistel Manova 12.01.2023
«In diesem Krieg geht es um Deutschland»: Der französische Historiker Emmanuel Todd sagte den Zusammenbruch der Sowjetunion voraus. Heute sieht er die USA im Niedergang. Frankreich werde ausgelacht, die Briten handelten kopflos. Am schlimmsten stehe es um die Deutschen, die zur Zielscheibe der Amerikaner geworden seien. Russland hingegen gehe es besser, als viele westliche Beobachter meinen. [Interview] Mit Jürg Altwegg → Die Weltwoche 01/2023
Der Autor:
Emmanuel Todd (*1951), französischer Historiker und Anthropologe, der bereits 1976 den baldigen Untergang der Sowjetunion vorhersagte, studierte am Institut d'études politiques in Paris und promovierte an der University of Cambridge. Er forschte am Institut national d'études démographiques (INED) in Paris zu Fragen der Demografie, Familienstruktur, Religion und Bildung. Viele seiner Bücher wie "Weltmacht USA. Ein Nachruf" (2002), "Die unaufhaltsame Revolution" (mit Youssef Courbage, 2008) sowie "Traurige Moderne" (2018) wurden zu Bestsellern.
Die Übersetzerin:
TABEA A. ROTTER geboren 1984, studierte Musik und Philosophie in Mainz, Zürich und Frankfurt. Sie arbeitet als Lektorin und Übersetzerin in Wiesbaden. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Alice Zeniter: Ich bin eine Frau ohne Geschichte (2022) und Simone Weil: Von der Schwierigkeit, den Blick gen Himmel zu richten (2023). Für Weißes Harz wurde ihr ein Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds verliehen.
Zu seinem vergriffenen Buch Weltmacht USA. Ein Nachruf, das 2003 im Piper Verlag erschien:
Weltmacht USA. Ein Nachruf als Hörbuch → M. Die Youtube 26.01.2011
Rezensionsnotizen → Perlentaucher
Weitere Literatur zum Thema: Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas. Von Hauke Ritz → Neuer Weg
Erstellt: 15.10.2024 - 16:22 | Geändert: 20.11.2024 - 08:39