Geschichte (Thema)

Die Studie beschäftigt sich mit den US-amerikanischen Planungen für eine Nachkriegsdemokratisierung Österreichs und deren Umsetzung nach 1945. Dargestellt wird dies anhand von Fallbeispielen im Bereich des universitär-akademischen Wiederaufbaus 1945-1955. Auf der Basis von umfangreichen Primärquellen stellt Christian H. Stifter die Veränderungen der US-Reorientierungspolitik von den Kriegsjahren bis zu den US-Propagandastrategien während des frühen Kalten Krieges detailliert dar und unterzieht diese einer kritischen Analyse. Das ursprünglich geplante zivilgesellschaftliche Experiment einer "geistigen Abrüstung" und gesellschaftlichen Umorientierung wurde jedoch selbst im Kernbereich der vollständigen Entnazifizierung nur sehr eingeschränkt wirksam: der universitär-akademische Wiederaufbau der Jahre 1945-1955 vollzog sich weitgehend in restaurativen Bahnen.

ISBN 978-3-205-79500-1 55,00 € Portofrei Bestellen
Hrsg. Gerhard Botz, Alexander Prenninger, Regina Fritz, Heinrich Berger und Melanie Dejnega

"Europa in Mauthausen" stellt erstmals umfassend die Geschichte der Überlebenden eines nationalsozialistischen Konzentrationslagers dar. Diese beruht auf einer einmaligen Sammlung von über 850 lebensgeschichtlichen Interviews mit Überlebenden aus ganz Europa, Israel, Nord- und Südamerika.

Der erste Band präsentiert einen Überblick über das Lager und die Mauthausen-Forschung; er konzentriert sich einleitend auf methodologische Überlegungen und makropolitische Zusammenhänge. Die Beiträge zeigen, dass dem nationalsozialistischen Lagersystem in hohem Maße eine 'Funktion' in den Besatzungs- und Verfolgungspolitiken des NS-Regimes (und der kollaborierenden Länder) zukam.

ISBN 978-3-205-20784-9 45,00 € Portofrei Bestellen

Beiträge zur Geschichte Pazifismus - Antimilitarismus - Gewaltfreiheit - Widerstand gegen den Krieg.
Die IDK Internationale der Kriegsdienstgegner/innen wurde 1947 gegründet und ist eine Sektion der War Resisters' International (WRI). Die Autoren benennen Aspekte aus der 70 jährigen Geschichte der IDK, des Pazifismus und Antimilitarismus und formulieren anti-militaristische Aufgaben heute.

ISBN 978-3-86841-187-4 14,00 € Portofrei Bestellen

Sie ist der überzeugende Beweis gegen die immer noch gern tradierte Theorie von der „Unfähigkeit der Frau, zu komponieren“ - ist sie deshalb heute so wenig bekannt? Denn die Methodik, die im Ausschluß der Frau als Schöpferin von Sinn in der Kulturgeschichte existiert, zeigt uns, daß wir es mit einem nur schwer zu besiegenden Gegner zu tun haben, weil wir erst mühsam nach Gegenbeweisen suchen müssen. Die feministische Geschichtsforschung hat seit einigen Jahrzehnten derartige Gegenbeweise gefunden. Dies gilt in der Musikgeschichte außer für Fanny Mendelssohn-Hensel, Augusta Holmés oder Germaine Tailleferre auch für Ethel Smyth: Immerhin war ihr umfangreiches Werk zu Lebzeiten weithin bekannt und wurde oft aufgeführt. Sie war eine von Berlin bis New York umjubelte Komponistin.

ISBN 978-3-86841-038-9 17,00 € Portofrei Bestellen
ISBN 978-3-205-23232-2 49,00 € Portofrei Bestellen

Ein fast vergessener Krieg: 1870/71 besiegten der Norddeutsche Bund (mit seiner Führungsmacht Preußen) und seine süddeutschen Verbündeten (Bayern, Baden, Württemberg, Hessen-Darmstadt) im sogenannten 3. Einigungskrieg Frankreich. Angesichts der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert werden die Grausamkeiten dieses im Industriezeitalter geführten Krieges oft unterschätzt. Nicht nur das Elend der Soldaten, sondern auch die Kollateralschäden - das Ausmaß der Zerstörungen in Städten und die Vernichtung ganzer Dörfer, das Leid der Zivilbevölkerung und der Tiere - sollen in diesem Buch am Kriegsbericht Fontanes und an weiteren Quellen aufgezeigt werden.

ISBN 978-3-86841-238-3 20,00 € Portofrei Bestellen

"Wehret den Anfängen" - dieser antifaschistische Slogan mag heute etwas hilflos und verstaubt klingen. Wenig bekannt ist, dass es in Italien eine Organisation gab, die genau dies für kurze Zeit erfolgreich versuchte, lange vor der bekannteren Resistenza. Noch vor dem Marsch auf Rom erlebten die italienischen Faschisten eine erste militärische Niederlage: Die Arditi del popolo verteidigten im Jahr 1922 Parma in Barrikadenkämpfen gegen eine faschistische Übermacht, an denen sich breite Teile der Bevölkerung mit einfachsten Mitteln beteiligten. Hätten die Arditi del popolo, diese weithin unbekannte erste bewaffnete antifaschistische Organisation, den Aufstieg des Faschismus verhindern können? Diese Frage muss offen bleiben, denn nach ihrer Entstehung und rasanten Verbreitung aus den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, der sozialen Kämpfe des "Biennio Rosso" 1919/20 und der darauffolgenden faschistischen Gewalttaten gegen die Bevölkerung heraus brachen die Arditi del popolo fast ebenso schnell wieder zusammen.

ISBN 978-3-86841-240-6 16,00 € Portofrei Bestellen

Gustav Landauers Verständnis von Nation entwickelte sich in Abgrenzung zu Nationalstaatlichkeit, Nationalismus und Ethnizität. Homogenität und Gleichmacherei im Rahmen bestehender Nationalstaaten stellte er seine libertäre Konzeption von gegenseitiger Hilfe, Gleichberechtigung und solidarischer Nachbarschaft entgegen. Staat, der für ihn nicht anderes vorstellte als Zwangsstruktur, und Nation blieben für ihn unverwechselbare Gegensätze, auf deren definitive Trennung er abzielte. Sein föderalistisches Verständnis einer nichtnationalistischen Nation sollte den abstammungszentrierten deutschen Ethnizismus ebenso ablösen wie das Konzept des westlichen Nationalstaates.
Frühzeitig warnte Landauer vor dem heraufziehenden Weltkrieg. Sein konsequenter Antimilitarismus und seine unerschütterliche Kriegsgegnerschaft zielten auf die dauerhafte Abschaffung aller Armeen sowie im Kriegsfall auf Boykott, Gehorsamsverweigerung, Desertation und Massenstreik bis hin zum Generalstreik.

ISBN 978-3-86841-046-4 18,00 € Portofrei Bestellen

Geschichtsmythen über historische Ereignisse werden gezielt von der jeweils herrschenden Klasse verbreitet, um eine bestimmte Lesart für alle Zeiten verbindlich zu machen, sie festzuschreiben und in die Hirne einzupflanzen. Eines Tages gehen sie in die Geschichtsbücher ein und werden wie unumstößliche Wahrheiten gehandelt, die dann jeder Schüler auswendig zu lernen hat, um den Test zu bestehen. Ohnehin soll das Nachfragen und Nachforschen nach Möglichkeit nicht mehr stattfinden. Kritische Geister, Zweifler, Skeptiker und echte Forscher sind inzwischen bei uns zu Verschwörungstheoretikern geworden, denen ein Aluhut aufzusetzen ist. Was die Sowjetgeschichte angeht, so wird bis heute über eine ganze Reihe von Dingen hartnäckig geschwiegen, die sich damals, Anfang der fünfziger Jahre zugetragen haben. Oder es wird einfach eine bestimmte Lesart verbreitet, die als "Fakt" gehandelt wird. Kontroverse Debatten zu historischen Ereignissen finden in den Medien nicht statt.

ISBN 978-3-88975-255-0 15,00 € Portofrei Bestellen

Nichtdeutsche Täter in deutschen Diensten: ein bisher wenig beachtetes Kapitel des Holocaust. Die Rekrutierung und Mitbeteiligung nichtdeutscher Kollaborateure an den Gräueltaten des NS-Regimes nahm lange Zeit keinen großen Platz im allgemeinen Geschichtsbewusstsein ein. Erst der Strafprozess gegen den ehemaligen ukrainischen KZ-Wachmann John Demjanjuk 2009 brachte das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein.

Der Historiker Thomas Sandkühler hat, basierend auf zwei Gerichtsgutachten in ähnlichen Fällen, eine ausführliche Analyse der Bedeutung »fremdvölkischer« Hilfskräfte für die Durchführung nationalsozialistischer Vernichtungsaktionen in Osteuropa erstellt.» Trawniki-Männer« und ukrainische Hilfspolizisten: Zwangsarbeiter oder Mittäter der SS-Soldaten? Die Vernichtungslager Belzec, Sobibór und Treblinka: Mittelpunkt der »Aktion Reinhardt«. Deutsche Besatzungspolitik: Konkurrenz der Instanzen zwischen Beamtenapparat und SS- und Polizeiapparat. Sowjetische Strafverfolgung als Impulsgeber zur Erforschung dieses Themas: Wer war das Fußvolk? Die Mittäter der osteuropäischen Judenvernichtung.

ISBN 978-3-534-27257-0 24,95 € Portofrei Bestellen