Mitten im zivilisierten Europa. Die Pogrome von 1918 bis 1921 und die Vorgeschichte des Holocaust. Von Jeffrey Veidlinger

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Zwischen 1918 und 1921 werden in der Ukraine über 100 000 Juden von Bauern, Städtern und Soldaten ermordet, die sie für die Russische Revolution und deren Folgen verantwortlich machen. Ganz normale Bürgerinnen und Bürger berauben plötzlich ihre jüdischen Nachbarn, brennen ihre Häuser nieder, zerreißen ihre Tora-Rollen, missbrauchen sie sexuell und töten sie. Der Holocaust-Historiker Jeffrey Veidlinger hat diese Welle genozidaler Gewalt rekonstruiert, bei der ganz unterschiedliche Gruppen von Menschen alle zu demselben Ergebnis kamen - dass die Ermordung von Juden eine akzeptable Antwort auf ihre Probleme sei.

ISBN 978-3-406-79108-6 34,00 € Portofrei Bestellen

Als die Gewalt in die Kleinstadt Slovetschno kam, ist Rosa Zaks erst sieben Jahre alt. Doch sie wird ihr Leben lang nicht vergessen können, wie sie und ihre Geschwister mitten in der Nacht von der Mutter geweckt und auf den Dachboden des Nachbarhauses gebracht wurden. Aus ihrem Versteck müssen die Kinder mit ansehen, wie ein Pogrom gegen die jüdischen Bewohner des Ortes entfesselt wird ...

Anhand von lange vernachlässigtem Archivmaterial, darunter Tausende neu entdeckte Zeugenaussagen, Prozessakten und offizielle Anordnungen, zeigt der renommierte Historiker Jeffrey Veidlinger, warum die Pogrome in Osteuropa eine Art Vorgeschichte des Holocaust bilden. Das überaus differenzierte Bild dieser heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Ereignisse, das durch die Geschichten von Überlebenden, Tätern, Mitarbeitern von Hilfsorganisationen und Regierungsvertretern entsteht, verdeutlicht, warum die Juden "mitten im zivilisierten Europa" in akuter Gefahr waren, vernichtet zu werden - und ganz Europa davon wusste.

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Der Autor:

Jeffrey Veidlinger ist Joseph Brodsky Collegiate Professor für Geschichte und Judaistik an der University of Michigan. Professor Veidlinger ist Vorsitzender des Akademischen Beirats des Center for Jewish History, Mitglied des Exekutivausschusses der American Academy for Jewish Research, ehemaliger Vizepräsident der Association for Jewish Studies und Mitglied des Akademischen Ausschusses des United States Holocaust Memorial Museum. Seine Artikel sind in Harper's Magazine, The Globe and Mail, Smithsonian Magazine, Tablet Magazine und The Forward erschienen. Von 2015 bis 2021 war er Direktor des Frankel Center for Judaic Studies und von 2009 bis 2013 Direktor des Borns Jewish Studies Program an der Indiana University.