Vermittlung der Widersprüche - die dialektische Bewegung des Philosophierens. Die Konstruktion der Einheit von Widersprüchlichem in einem Weltmodell ist seit Platon ein zentrales Anliegen der Philosophie. In der Neuzeit ist es das Verhältnis von Begriff und Wirklichkeit, in dem sich die Reflexion dieses Problems entfaltet. Die Geschichte der dialektischen Denkbewegung in der Neuzeit ist Thema der dreibändigen Darstellung.
Geschichte (Thema)
Das war noch vor dem Kriege. Der Satz gehörte zu den Zeitbestimmungen der Deutschen, die 1945 dem Tod an den Fronten und in den Bombennächten entkommen waren. Zunehmend mit den Jahren, verklärte sich ihnen vielfach ihr Leben zwischen 1933 und 1939, verglichen mit jenem danach. Wie also hatten sie in diesem "Dritten Reich" wirklich gelebt, als ihnen der "Führer" seine Friedensliebe wieder und wieder beteuerte? Warum hatten sie diesem Adolf Hitler geglaubt? Und warum so viele und so lange, bis sie an jenem 1. September sich in den Krieg gestürzt sahen, den sie nun aber nicht verlieren wollten?
Als Forum für aktuelle universitätshistorische Diskurse nimmt der aktuelle Band des Jahrbuchs die jüngste Tendenz der Forschung auf und behandelt den Themenschwerpunkt der transnationalen Universitätsgeschichte. Unter Einbeziehung europäischer sowie nord- und südamerikanischer Universitäten untersucht ein internationaler Kreis von Autorinnen und Autoren in zehn Beiträgen deren personale sowie institutionelle Verflechtungen für den Zeitraum vom frühen 19. Jahrhundert bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Netzwerke zur Frauenförderung kommen ebenso zur Sprache wie Stipendienprogramme, Studierendenaustausch und Fortbildungsprojekte. Damit wird auch die heute brisante Bewertung einer Expansion europäischer Modelle universitärer Wissenschaft und Politik thematisiert.
Der mit zahlreichen Fotografien versehene Band behandelt das Phänomen der "deutschen Volksliste" in Polen, jener Bevölkerung, die nach NS-Kategorien erfasst wurde, weil sie tatsächlich oder vermeintlich deutscher Abstammung war, sich der deutschen Kultur zugehörig fühlte bzw. eine Affinität zu dieser angenommen wurde. Die Volkslistenzugehörigkeit war die Voraussetzung für die Einberufungspraxis in die Wehrmacht. In den Blick genommen werden die Ausbildung und der Dienst an der West- und der Ostfront wie auch im Hinterland. Zudem werden die Haltungen der polnischstämmigen Wehrmachtssoldaten analysiert, die von Desertation und Ablehnung des NS-Systems bis hin zu Anpassung und Diensteifer reichte.
Frantz Fanon, Arzt und Vertreter der algerischen Befreiungsbewegung: Seine Anklageschrift Die Verdammten dieser Erde ist das "kommunistische Manifest der anti-kolonialen Revolution".
DVD
Dokumentarfilm über Leben und Werk Frantz Fanons. Buch und Regie: Isaac Julien, Co-Autor: Mark Nash; ca. 70 Min.
Frantz Fanon, Arzt und Vertreter der algerischen Befreiungsbewegung: Seine Anklageschrift 'Die Verdammten dieser Erde' ist das"kommunistische Manifest der anti-kolonialen Revolution.
Vorwort von Jean-Paul Sartre Frantz Fanon: Die Verdammten dieser Erde
DVD: Revolte gegen die Autorität. Fernsehdokumentation. Regie: Jürgen Schröder-Jahn. Westdeutscher Rundfunk 1968, 45 Min.
ISBN 978-3-518-41983-0
vergriffen
Veränderungen der politischen Grenzen Europas durch den Ersten Weltkrieg Jahr 1914 | 1929.
1919. Deutschland unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Aufstände. Räterepubliken. Freikorpskämpfe. Versailler Vertrag. Dolchstoß, politischer Mord, Revanche und Nazismus: Hätte Geschichte anders verlaufen können?
Soldaten, Rückkehrer, Revolutionäre, Minister, Freikorpskämpfer, Gymnasiasten, Matrosen, Monarchisten, Vertriebene, Verliebte, ein Vagabund, eine Zeitungsverkäuferin: In ihren Geschichten präsentieren sich die tausendfachen Probleme einer Zeit, die von den Explosionen des Krieges erschüttert und von der katastrophalen Niederlage geprägt ist, von Hunger, Massenelend und Kriegsgewinnlern, von fanatischem Nationalismus und sozialrevolutionären Ideen, von militärischer Gewalt und Fantasien freier Liebe.
Claudia Böttcher rekonstruiert Deutungsmuster des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in historischen Dokumentationen des DDR-Fernsehens von 1952 bis 1989. Sie analysiert und erfasst die engen Verschränkungen des (partei-)offiziellen Geschichtsdiskurses über den antifaschistischen Widerstand in der DDR mit dessen Darstellung in historischen Dokumentationen des DDR-Fernsehens.
Insgesamt 548 historische Dokumentationen wurden von der Autorin zunächst quantitativ ausgewertet, um erste Tendenzen in Bezug auf den filmischen Umgang mit dem antifaschistischen Widerstand ablesen und Konjunkturen herausstellen zu können.
Nach der Ermordung von Michael Brown in Ferguson/Missouri und Eric Garner in New York City durch weiße Polizisten kam es Ende 2014 in den USA zu Massenprotesten gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt. Die aus diesen Protesten hervorgegangene BlackLivesMatter-Bewegung, die bis heute durch zahlreiche weitere willkürliche Morde an Schwarzen Menschen befeuert wird, entlarvt die Vorstellung einer post-rassistischen USA als Illusion und hat eine neue Generation von Aktivist*innen hervorgebracht, die das Vermächtnis der Black Power-Bewegung der 1960/70er Jahre fortsetzt. Keeanga-Yamahtta Taylor analysiert in ihrem Buch, das im Oktober 2016 den diesjährigen "Cultural Freedom Especially Notable Book Award" der Lannan Foundation erhalten hat, die historischen Hintergründe von Rassismus, sozialer Ungleichheit und Polizeigewalt in den USA.
Manche Worte sind so abgedroschen, dass sie fade im Mund liegen. So dasjenige des Materialismus, das im Alltag meist nur banal gebraucht wird. Als philosophischer war dieser Begriff dagegen immer umkämpft. Dabei ging es ihm nur darum, zu klären, was Materie ist, wie sie wird und vergeht, und was daraus praktisch folgt. Dafür wurde er sinnlich, mechanisch, spekulativ, historisch und dialektisch formuliert. Er befand sich immer in Auseinandersetzung mit den Wissenschaften, den Religionen, den Philosophien und den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Gegenwart.
