Die Welt, betrachtet ohne Augenlider
Gisela Elsner, der Kommunismus und 1968

»Die Welt, betrachtet ohne Augenlider« ist ein Beitrag zur Sozialgeschichtsschreibung der Literatur sowie der Geschlechter- und Feminismusforschung. Im Zuge der Auseinandersetzung mit Leben und Werk der Satirikerin und aktiven DKP-Kommunistin Gisela Elsner (1939-1992) entsteht ein Panorama der bundesrepublikanischen Linken zwischen »68« und der »Wende«. Im Zentrum steht die Frage nach der Entwicklung sozialistischer/kommunistischer Positionen in der bundesrepublikanischen Linken.

ISBN 978-3-95732-605-8 1. Auflage 28.10.2024 29,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)

Anhand der Rolle Elsners als kommunistischer »BRD-Autorin« arbeitet das Buch zudem das deutsch-deutsche Verhältnis als grundlegendes Strukturelement von Öffentlichkeit und Politik der alten Bundesrepublik heraus.

In der Auseinandersetzung mit dem schriftstellerischen und politischen Werk von Gisela Elsner wird die ambivalente Prägung der bundesrepublikanischen Gesellschaft durch das Phänomen »1968« erkennbar: als widersprüchlicher Prozess sozialer Liberalisierung einerseits und neoliberaler Modernisierung andererseits. Zudem ist Elsners Werk durchzogen von der umfassenden Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus - von der Auseinandersetzung mit ihrem Nürnberger Elternhaus über Nazi-Kontinuitäten bis hin zur nationalistischen Mobilmachung der späten 80er Jahre. Insofern kann der Band auch als Vorgeschichte der politischen Rechtsentwicklung unserer Gegenwart gelesen werden.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Gisela Elsner: Die Langzeitlinksradikale: (...) Röckemann hingegen macht in »Die Welt, betrachtet ohne Augenlider« die Diskussionen wieder bekannt, die in den 1970er Jahren längst nicht nur in linksradikalen Kreisen über Zensur, Berufsverbote, über die massive Einschränkung der Demokratie in der BRD geführt wurden. Von Peter Nowak nd-aktuell 21.04.2025

Die Wissenschaftsredakteurin Tanja Röckemann stellt die westdeutsche Autorin Gisela Elsner in den Mittelpunkt ihrer Sozialgeschichte der Literatur des 20. Jahrhunderts und vermittelt einen detaillierten Abriss der linkspolitischen Entwicklung in der BRD. Von Silvy Pommerenke Aviva-Berlin 20.11.2024

Tanja Röckemann arbeitet seit 2021 als Wissenschaftsredakteurin bei nd.DieWoche. Im Ressort »Mikroskop« betrachtet sie Wissensproduktion ideologiekritisch, nimmt feministische und rechtskritische Perspektiven ein und versucht herauszuarbeiten, was das alles mit Kapitalismus zu tun hat. Jenseits der Lohnarbeit ist sie Teil des »tippel orchestra«, das politische Themen in szenischen Lesungen auf die Bühne bringt.

Erstellt: 23.07.2025 - 06:42  |  Geändert: 23.07.2025 - 06:58