Die Bruderschaft der Vagabunden, eine anarchistisch, später auch kommunistisch orientierte Bewegung von Landstreichern und Vagabunden, verschafft sich Ende der zwanziger Jahre aus dem gesellschaftlichen Abseits heraus weithin Gehör: Im "Verlag der Vagabunden" erscheinen ihre Schriften, die eine "Philosophie der Landstraße" entwerfen und propagieren. Ihr künstlerischer Anspruch äußert sich in den Werken der "Künstlergruppe der Bruderschaft der Vagabunden", gegründet vom "König der Vagabunden" Gregor Gog sowie den Malern Hans Tombrock, Hans Bönnighausen und Gerhart Bettermann. In diesem Umfeld erscheint auch die
Zeitschrift "Der Kunde" bzw. "Der Vagabund" mit sozialkritischen Artikeln, autobiografischen Berichten, Liedern und Gedichten, Zeichnungen und programmatischer Prosa.
Zeitgeschichte (Thema)
Im zweiten Band ihrer Weltreisetrilogie, durch die sie zu einer der berühmtesten europäischen Reiseschriftstellerinnen wird, begleiten wir die »einsame Weltreisende« Alma M. Karlin in den 1920er-Jahren von China über die Philippinen, Borneo, Australien, Neuseeland und die Fidschi-Inseln bis nach Papua-Neuguinea. Wie bereits in ihren beiden Büchern "Ein Mensch wird" und "Einsame Welttreise" besticht Alma M. Karlin auch hier durch ihren besonderen Ton.
Am 24.11.1919 bricht Alma Karlin zu ihrer Weltreise auf, die sie in den folgenden acht Jahren durch fünf Kontinente führen sollte. Durch ihre Reiseerlebnisbücher, die sie nach ihrer Heimkehr nach Cilli (slowenisch Celje) verfasst, wird sie zu einer der berühmtesten und meistbewunderten europäischen Reiseschriftstellerinnen.
In "Einsame Weltreise" beschreibt Karlin die ersten vier Jahren ihrer Weltumrundung. Von Europa aus fährt sie - ihre Schreibmaschine "Erika" im Gepäck - nach Südamerika, von dort weiter über Kalifornien und Hawaii nach Japan, dem erklärten Ziel ihrer Reise, und nach China. Das erste Reisebuch endet mit Karlins Aufenthalt in Hongkong. "Mein Bericht ist indessen nicht allein ein Anführen von Blumen, die ich gemalt und Häusern, die ich bewohnt, oder Ländern, die ich bereist habe, sondern er zeigt auch die Wirkung, die eine solche Reise auf das Gemüt einer Frau ausübt."
Black Lives Matter - Nancy Cunard, Vorkämpferin gegen Rassismus!Ein faszinierendes Porträt der Verlegerin, Publizistin und Millionenerbin Nancy Cunard (1896-1965): Sie war befreundet mit Janet Flanner, Pablo Neruda und Tristan Tzara und verkehrte mit den Surrealisten um André Breton; in ihrem Verlag The Hours Press erschienen u. a. Texte von Ezra Pound, T. S. Eliot und Samuel Beckett. Neben der Literatur war der Kampf für die Rechte von Minderheiten ihre große Leidenschaft. Ihre mehrjährige Beziehung mit dem afroamerikanischen Jazz-Pianisten Henry Crowder führte zum endgültigen Bruch mit ihrer Familie. Als Vorkämpferin gegen den Rassismus gab sie ihr Herzenzprojekt, die Harlem-Renaissance-Anthologie »Negro«, heraus.
In den Jahren 1934 und 1935 hat Simone Weil ihre Erfahrungen in einer Fabrik in einem Tagebuch festgehalten, das heute mit Recht zu den wichtigsten politischen Dokumenten jener Epoche zählt. Es gibt kein in seiner Bedeutung vergleichbares Stück politischer Literatur aus der Arbeitswelt jener Zeit.
Terrorismus, Bürgerkriege und Migration: 9/11 bestimmt noch immer unsere Gegenwart. Ein Plädoyer dafür, die Welt neu zu denken.
Die Gegenwart beginnt am 11. September 2001: das Ende der USA als alleinige Weltmacht, Guantanamo und die Konfrontation zwischen dem Westen und der islamischen Welt, die Flucht vor den Kriegen im Nahen Osten, der Aufstieg von Populismus und Nationalismus. Hat Bin Laden also tatsächlich gewonnen und die Selbstgewissheiten des Westens entzaubert? Für Stefan Weidner, Experte für den arabischen Raum und kenntnisreicher Beobachter der Weltpolitik, ist die Geschichte von 9/11 erst zu Ende, wenn wir uns von den Feindbildern der vergangenen 20 Jahre verabschieden. Dann könnten die existenziellen Probleme der Menschheit – etwa der Klimawandel – an die Spitze der weltpolitischen Agenda rücken.
„Ein Genie der Gemeinsamkeit“ Volker Braun.
„Wer ist Gerhard Wolf? Der wagemutige Verleger, eindringliche Essayist, exzellente Lektor, kunstversessene Herausgeber? Der Meisterkoch der deutschen Gegenwartsliteratur? Der Mann einer berühmten Frau, der Schriftstellerin Christa Wolf? Sollte all dies in einer einzigen Person vereinigt sein?“ Friedrich Dieckmann.
Wenn dieser Gerhard Wolf seinen Passionen folgt und über Begegnungen mit unvergesslichen Literatur- und Malerfreunden schreibt, entstehen lebendige Künstlerporträts, die zum Lesen und Entdecken verführen ...
Sonia Combes Buch Ein Leben gegen ein anderes ist nicht nur ein Beitrag zur Geschichte des "Opfertauschs" im Konzentrationslager Buchenwald, sondern darüber hinaus eine Reflexion auf die revisionistische Geschichtsschreibung des Antifaschismus in Deutschland sowie allgemein auf den Einfluss des Zeitgeistes auf die Zeitgeschichtsschreibung.
Ausgehend von dem Fall des "Buchenwald-Kindes" Stefan J. Zweig, den politische Häftlinge vor seinem Abtransport nach Auschwitz und dem sicheren Tod bewahrten, untersucht dieses Buch dessen zweifache Instrumentalisierung. Während Zweig in der DDR als Symbol der Menschlichkeit der kommunistischen Gefangenen überhöht wurde, geriet er nach der Wiedervereinigung mehr und mehr zum Symbol für den im kommunistischen Teil Deutschlands konstruierten "Mythos des antifaschistischen Widerstands".
Der zweite Teil der packenden Krimi-Reihe um Leipziger Kriminalinspektor Paul Stainer. Die Erinnerung lässt sich nicht begraben...Leipzig, 1920. Der Erste Weltkrieg liegt zwei Jahre zurück, aber Kriminalinspektor Paul Stainer hat nach wie vor mit seinen Dämonen zu kämpfen. Um den traumatischen Erinnerungen an die Schützengräben und den Tod seiner Frau Edith zu entkommen, stürzt sich Stainer mit seinem Kollegen Siegfried Junghans in die Arbeit, denn auch wenn der Krieg vorbei ist, das Töten ist es nicht: Im Park findet man die Leiche eines Soldaten. Wurde das ehemalige Mitglied einer jüdischen Studentenverbindung von radikalen Rechten ermordet? Noch während Stainer in Richtung Stahlhelm und Schwarze Reichswehr ermittelt und einen Verdächtigen festnimmt, gibt es eine weitere Tote ...
Mumia Abu-Jamal, der als Jugendlicher selbst Teil dieser revolutionären Bewegung war, schreibt 2003-2004 aus seiner Zelle im Todestrakt heraus seine lebendigen und anregenden Erinnerung an seine Zeit in der Black Panther Party auf. Dabei beleuchtet er die Geschichte von schwarzen Menschen in den USA seit der Sklavenhalterzeit bis heute, erklärt die Entstehung, die Ausrichtung und das Wirken der Partei, den Personenkult um den Mitbegründer Huey P. Newton, die staatliche Repression in Form des Aufstandsbekämpfungs-Programms COINTELPRO des FBI gegen die Bewegung, aber auch die Situation der Frauen in der Partei, das ganz normale und unspektakuläre Alltagsleben eines Panthers und den Zerfall, bis hin zum Erbe der Partei.