09.06.2022

Feindbild China: Was wir alles nicht über die Volksrepublik wissen - ein Interview mit Uwe Behrens

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Uwe Behrens, geboren 1944 in Prag, studierte „Ökonomie des Seeverkehrs“ an der Hochschule für Verkehrswesen »Franz List« in Dresden, promovierte im Fach Transportökonomie, ist Unternehmer in China und Indien und u.a. Autor der Bücher "Feindbild China - Was wir alles nicht über die Volksrepublik wissen", sowie "Der Umbau der Welt - Wohin führt die Neue Seidenstraße?".

Ab 1990 arbeitete Behrens in China für verschiedene Logistikunternehmen und übernahm 2000 auch das Management eines französischen Joint Ventures in Indien. 2017 nach Deutschland zurückgekehrt, kontrastierte er seine Beobachtungen und Erfahrungen mit den Darstellungen in den Medien und lieferte mit seinem viel beachteten Buch »Feindbild China« (2020) eine erfrischend kenntnisreiche und kompetente Beurteilung des neuen China.

Seit 2008 ist Behrens Berater eines in Hongkong ansässigen Logistikunternehmers im Rahmen der Neuen Seidenstraße.2020 erschien sein Buch.

Im Gespräch mit Ramon Schack räumt Behrens mit den Klischees und Stereotypen auf, die gemäß einer Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung die deutsche Berichterstattung über die Volksrepublik belasten.


Impulsiv TV macht sich die Aussagen seiner Gäste nicht zu eigen.

Sprache (Ton)
Deutsch
Themen
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Erstellt: 01.12.2022 - 09:47  |  Geändert: 23.04.2025 - 01:15

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Die Chinesen nennen es Yidai Yilu - »Ein Gürtel, eine Straße«, woraus im Englischen »Belt and Road Initiative« wurde. Die Deutschen erinnern sich vorzugsweise an Marco Polo, der vor fast achthundert Jahren den Händlern auf der alten Seidenstraße nach China nachfolgte und sprechen darum von der Neuen Seidenstraße. Es handelt sich um das vermutlich größte Infrastrukturprojekt der Menschheitsgeschichte, an dem sich inzwischen mehr als sechzig Staaten auf drei Kontinenten beteiligen. Bei der 2013 von Peking angeschobenen Initiative geht es nicht einfach um den Auf- und Ausbau eines interkontinentalen Handelsnetzes zu Lande und zur See, sondern auch um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der angrenzenden Territorien, um neue Formen der Kooperation, die sich auf die Stabilisierung der Regionen auswirken und zur gleichberechtigten Zusammenarbeit führen. Das gigantische infrastrukturelle Vorhaben erreicht etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung und betrifft ein Drittel der Weltwirtschaft.

China - das Reich der Mitte hat in den letzten Jahrzehnten einen beispielhaften wirtschaftlichen Aufschwung erfahren. Uwe Behrens, der 27 Jahre in diesem Land lebte und arbeitete, informiert in zehn Frageblöcken kenntnisreich, wie die Volksrepublik es schaffte, ohne Demokratie westlichen Vorbilds ihre Wirtschaft auf den heutigen Stand zu heben, mit welchen Schwierigkeiten sie dabei zu kämpfen hatte und welche Probleme noch immer bestehen.
Mit dem Hintergrund jahrelanger Erfahrung als Transportökonom klärt Uwe Behrens über Handelswege wie die neue Seidenstraße auf und thematisiert darüber hinaus die kritische wie parteiische Perspektive des Westens.