Heinrich-Böll-Stiftung (Medienpräsenz)

1:27:36

Warum wir Wohlstand, Gesundheit und Arbeit neu denken müssen

Fürsorge ist die Grundlage des menschlichen Lebens. Doch in der Wirtschaft wird sie systematisch abgewertet. Die Arbeit der Pflege ist anstrengend und unterbezahlt. Doch ohne sie sind Gesundheit und Vitalität nicht möglich. Die Pflege selbst existiert in einem paradoxen Spannungsfeld: Sie wird als unverzichtbares Gut gewürdigt. Aber auf dem Markt wird sie als Bürgerin zweiter Klasse behandelt - im unerbittlichen Wettlauf um Produktivität und Wohlstand wird sie kaum anerkannt.

Wie sind wir zu dieser dysfunktionalen Situation gekommen? Und was können wir tun, um die Dinge zu ändern? Was würde es bedeuten, Gesundheit als ein gesellschaftliches Ziel ernst zu nehmen? Was wäre nötig, um Fürsorge als Organisationsprinzip in der Wirtschaft einzuführen?  

Aufschlussreich und zutiefst neugierig, bietet Ökonomie der Fürsorge ein kühnes und zugängliches Manifest für eine gesündere und menschlichere Gesellschaft. Der renommierte ökologische Ökonom Tim Jackson geht diesen Fragen in diesem zeitgemäßen und sehr persönlichen Buch nach. Er verbindet Medizingeschichte, Kapitalismuskritik und Gesundheitsphilosophie zu einer fesselnden Analyse. Er packt die Geschlechterpolitik der Pflege aus, besucht den Geburtsort eines universellen Traums und konfrontiert die Dämonen, die uns daran hindern, ihn zu verwirklichen.

In einem Zwiegespräch besprachen Tim Jackson und Friederike Habermann diese spannende Neuerscheinung und diskutieren, wie der globale Norden eine regenerative Ökonomie der Fürsorge gestalten kann, in der die Gesundheit der Individuen im Mittelpunkt steht. 

9:22

Vor fünfzig Jahren, im Sommer 1974, erschien Heinrich Bölls lange Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“. Der Text erschien zunächst in vier Folgen im SPIEGEL. Die Resonanz war enorm.

Böll setzt sich in seiner Erzählung mit den Machenschaften eines leicht identifizierbaren Massenblattes auseinander, dem er im Zeitalter des Terrorismus einen gefährlichen Missbrauch der Medienmacht vorwirft.

In diesem Film berichtet der Sohn René Böll, bildender Künstler und Nachlassverwalter seines Vaters,  im Interview u.a. über die Arbeitsweise Bölls und die Reaktionen und Diffamierungen der BILD-Zeitung, die bis in das Familienleben hineinreichten.

Ein Film von Maxim Pechersky.

Musik: Mikhail Kurilov