Krieg nach innen, Krieg nach außen. Hrsg. Klaus-Jürgen Bruder, Christoph Bialluch und Jürgen Günther

Die hier versammelten Autor/innen fragen nach der Verantwortung der Intellektuellen angesichts der immer mehr ausgeweiteten Kriege, ihrer institutionellen und psychologischen Vorbereitungen und politischen Rechtfertigung. Sie thematisieren die zunehmende und stärkere Beteiligung Deutschlands an Kriegseinsätzen und die ausgeweitete deutsche Waffenproduktion, die zunehmenden Feind-Erklärungen nach außen und nach innen und bieten Ansätze, diese in ihren Zusammenhängen, ihren Ursachen und Auswirkungen zu verstehen.

ISBN 978-3-86489-290-5     28,00 €  Portofrei     Bestellen

Der Zementierung der bestehenden Macht- und Reichtumsverhältnisse wegen wird das innenpolitische Klima nach rechts gedrückt, werden demokratische Errungenschaften gekippt, soziale Sicherheiten abgebaut, Kontrollen der staatlichen Apparate über Bord geworfen, wird ein Klima des Verdachts und des Misstrauens untereinander geschaffen.
Gleichzeitig wird die sogen. "Umweltkatastrophe", die größte Bedrohung aller, mit nichts als leeren Versprechungen beschworen, zu deren Folgen Ströme von Menschen gehören, die nur durch Flucht der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage durch Krieg, Dürre, Überschwemmungen entkommen können.
Alle diese politischen Entscheidungen und Strategien zielen in der Summe auf die Formierung des innenpolitischen Klimas und Bewusstseins; durch das Spiel mit der inneren "Sicherheit" wird die Kriegsangst in Schach halten, die neokoloniale Lebensweise wird auf Kosten der Ausbeutung des neokolonialen "Rests" der Bevölkerung der Welt zusammen mit der zunehmenden Spaltung der Bevölkerung in Profiteure und Verlierer beitragen.
In vielen gesellschaftlichen Bereichen üben die Intellektuellen als Ärzte, Lehrer, Juristen, Theologen, Wissenschaftler, nicht zuletzt der Psychologen eine wichtige Funktion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder dessen staatlicher Lenkung aus. Die daraus erwachsende Verantwortung wird in ihren differenzierten Facetten analysiert.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

„Partei ergreifen für diejenigen, die keine Stimme haben.“ Viele Intellektuelle verstehen sich heute als Sprachrohr des Staates. Sie tragen, so Bruder, „das Selbstbild vor sich her, objektiv, unparteiisch zu berichten, für die Demokratie, gegen Ungerechtigkeit und Gewalt einzutreten“, aber, so Bruder weiter, „Ungerechtigkeit und Gewalt gibt es in den Augen dieser Medienintellektuellen (…) allerdings nur in anderen Ländern, und zwar vornehmlich in solchen, die nicht auf der Liste der Freunde der Bundesrepublik stehen→ Nachdenkseiten 19.09.2020

Marktschreier der Herrschenden. Statt Kriegstreiber und Ausbeuter zu kritisieren, stellen sich die meisten Intellektuellen in deren Dienst. Von Stefan Korinth → Rubikon 01.02.2020

Krieg gegen die Wahrheit. Antideutsche kooperieren mit den Eliten und befeuern Konflikte. Exklusivabdruck aus „Krieg nach innen, Krieg nach außen“. von Gerhard Hanloser → Rubikon 17.01.2020

Krieg und Frieden im Völkerrecht. Was als Legitimationsproblem oder Krise des Völkerrechts beklagt wird, ist in Wahrheit eine Krise des internationalen Systems und der politischen Kultur der Staaten. Von Norman Paech → Telepolis 20.12.2019

Dienstbare Geister. Die meisten Intellektuellen lassen sich willig als Mietmäuler der Mächtigen einspannen. von Stefan Korinth → Rubikon 29.03.2019

Der Herausgeber:

Klaus-Jürgen Bruder ist Psychoanalytiker, Professor für Psychologie an der Freien Universität Berlin, Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Psychologie, sowie unter anderem Herausgeber der Schriftenreihe "Subjektivität und Postmoderne" im Gießener Psychosozial-Verlag.

 

Erstellt: 05.01.2020 - 07:14  |  Geändert: 27.06.2022 - 08:42