Georg Lukács. Dokumente einer Freundschaft. Von Wolfgang Harich und herausgegeben von Andreas Heyer

Mit Georg Lukács war Harich eng befreundet. In den fünfziger Jahren arbeiteten die beiden zusammen, Harich war im Aufbau-Verlag für die Bücher von Lukács verantwortlich und als Chefredakteur der "Deutschen Zeitschrift für Philosophie" für dessen Aufsätze. Die Wirkung des ungarischen Philosophen in der DDR wurde maßgeblich durch Harich gestaltet. Dabei vertraten beide ähnliche Ansätze in der Philosophiegeschichte und auch bei der Entwicklung eigenständiger marxistischer Theorien. Der vorliegende Band druckt eine Vielzahl von Dokumenten, Manuskripten und Gutachten ab, die Harich bis zu den Umbrüchen von 1956 über Lukács verfasste.

ISBN 978-3-8288-4068-3     39,95 €  Portofrei     Bestellen

Präsentiert werden zudem die meisten Briefe von Harich an seinen Freund und Mitstreiter. Nach 1956 besuchte Lukács die DDR nie wieder. Der Kontakt zu Harich brach völlig ab. Dieser wirkte ab 1970 aber in der DDR weiter für seinen früheren Weggefährten. In mehreren Eingaben, Briefen usw. mahnte er gegenüber den offiziellen Stellen der DDR "Mehr Respekt vor Lukács!" an, dies ist ja der Titel seines bedeutenden Aufsatzes. Eine marxistische Philosophie ohne Lukács, so das Credo von Harich Zeit seines Lebens, sei zum Scheitern verurteilt.

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Die Autoren:

Wolfgang Harich (1923–1995) zählt zu den wichtigen und streitbaren Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Befreundet mit Georg Lukács, Bertolt Brecht und Ernst Bloch wirkte er als Philosoph, Historiker, Literaturwissenschaftler und durch sein praktisches politisches Engagement. Letzteres führte nach seiner Verhaftung von 1956 wegen Bildung einer „konterrevolutionären Gruppe“ zur Verurteilung zu einer zehnjährigen Haftstrafe. Die nachgelassenen Schriften Harichs erscheinen nun erstmals in einer elfbändigen Edition, die das reichhaltige Werk dieses undogmatischen Querdenkers in seiner ganzen Breite widerspiegelt: von seinen Beiträgen zur Hegel-Debatte in der DDR über seine Abrechnung mit der 68er-Bewegung im Westen bis zu seinen Überlegungen zu einer marxistischen Ökologie.

Dr. Andreas Heyer, Dr. phil., Jg. 1974, Politikwissenschaften und Jura. Von 2000 bis 2002 war er Stipendiat der Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt, im Anschluss dann Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 2003 promovierte er u. a. bei Iring Fetscher mit einer Arbeit über „Diderots politische Philosophie“. 2005 erschien in zwei Bänden das Lehrbuch „Die französische Aufklärung um 1750“. Zwischen 2003 und 2007 war er Mitarbeiter des DFG-Projekts „Sozialutopien der Neuzeit“. Er ist Autor zahlreicher Publikationen zur Geschichte der politischen Utopien der Neuzeit sowie zur Philosophie in der DDR. Im Zuge dieser Arbeiten entstand sein besonderes Verhältnis zu den Schriften Wolfgang Harichs, das sich in mehreren Veröffentlichungen niederschlug. Seit 2012 arbeitet er mit Unterstützung durch Anne Harich an der Herausgabe der nachgelassenen Schriften Wolfgang Harichs.

Wolfgang Harich - Werkausgabe

Frühe Schriften Teilbd 1: Neuaufbau im zerstörten Berlin

Frühe Schriften Teilbd 2: Von der „Täglichen Rundschau“ zu Herder

Frühe Schriften Teilbd 3: Der Weg zu einem modernen Marxismus

Bd. 2. Logik, Dialektik und Erkenntnistheorie

Bd. 3. Widerspruch und Widerstreit - Studien zu Kant

Bd. 4. Herder und das Ende der Aufklärung

Bd. 5. An der ideologischen Front. Hegel zwischen Feuerbach und Marx

Bd. 6.1. Philosophiegeschichte und Geschichtsphilosophie. Vorlesungen Teilband 1:
            Von der Antike bis zur deutschen Aufklärung


Bd. 6.2. Philosophiegeschichte und Geschichtsphilosophie. Vorlesungen Teilband 2:
            Vom Entwicklungsgedanken der Aufklärung bis zu Gegenwartskritik

Bd. 7. Schriften zur Anarchie

Bd. 8. Ökologie, Frieden, Wachstumskritik

Bd. 9. Georg Lukács. Dokumente einer Freundschaft

Bd. 10. Der erste Lehrer Nicolai Hartmann

Bd. 11. Arnold Gehlen. Eine marxistische Anthropologie?

Bd. 12. Friedrich Nietzsche. Der Wegbereiter des Faschismus

 

Erstellt: 01.11.2018 - 07:24  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58