Das Kriegsgeschrei nimmt zu, die Menschen befällt immer stärker ein Gefühl von Macht- und Orientierungslosigkeit. Aber Gegenwehr ist möglich. Indem man das Völkerrecht beim Wort nimmt, das Frieden gebietet und Krieg als Mittel der Politik verbietet. Im Geleitwort zu dieser Kampfschrift nennt Eugen Ruge die aktuelle Umkehrung, die wir täglich erleben: »Verwahrlosung des Rechtsverständnisses der Mächtigen«.
Diplomatie (Thema)
Wenn politische Rhetorik zunehmend von Konfrontation bestimmt ist, braucht es Stimmen, die für Verständigung eintreten. Klaus von Dohnanyi und Erich Vad analysieren die gegenwärtige Lage mit klarem Blick und strategischer Tiefe. Sie fordern, was oft vergessen wird: Diplomatie als Pflicht und Ausdruck von Stärke. Und sie denken lösungsorientiert: Frieden entstehe nicht durch Eskalation, sondern durch Dialog, Verhandlungen und den Mut zur politischen Klugheit. Ihr Gespräch lädt ein zur Rückbesinnung auf das, was Krisen lösen kann, nämlich Gesprächsbereitschaft, Augenmaß, Verantwortung. Denn die Gefahr einer weiteren Eskalation ist real - und wächst. Unabhängig, sachlich und entschlossen in der Haltung appellieren Klaus von Dohnanyi und Erich Vad: Es braucht mehr Diplomatie!
»Krieg dem Kriege« - so nannte der Satiriker Kurt Tucholsky einst eines seiner Gedichte. Leider blieb die westliche Ukraine-Politik der letzten Jahre von diesem Leitgedanken uninspiriert. Erst lieferte die Bundesrepublik 5.000 Helme in die Ukraine. Dann folgten Waffen, Panzer, Raketen: Das war der »Lösungsansatz«, den man verfolgte. Zahlreiche in diesem Buch zusammengeführte Zitate und nachrichtliche Ereignisse der vergangenen drei Jahre lassen ein Dokument entstehen, das zeigt, wie eine Politik der Konfrontation den Totalausfall der Diplomatie bedingt.
Aufrüstung, militärische Stärke und Krieg als akzeptierte „Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ dominieren den Diskurs zu Fragen internationaler und nationaler Sicherheit. Friedenslogische Perspektiven sind als Wert und selbstverständlicher Teil einer anzustrebenden Diplomatie zwischenstaatlicher Beziehungen auf der Basis gemeinsamer Sicherheit weitgehend in den Hintergrund geraten. Die Bremer Friedensstiftung die schwelle sucht als Gegenmodell zur zerstörerischen Dynamik des Denkens in Gewalt-, Freund-Feind- und Kriegskategorien nach ethischen Grundlagen und realistischen Konzepten einer sich an Frieden und Freiheit orientierenden Haltung und Politik.
Internationale Politik hat heutzutage einen zentralen Stellenwert und beeinflusst aktiv den Alltag der Menschen - gleichzeitig ist sie sehr komplex und teilweise widersprüchlich. Johannes Varwick erklärt Ihnen, wie internationale Beziehungen zu verstehen sind und wer diese gestaltet.
Urbansky und Wagner – zwei ausgewiesenen Kennern der beiden Länder – erzählen die wechselvolle Geschichte vielschichtiger Verbindungen, denen sich China und Russland niemals entziehen konnten. Als imperiale Großreiche, sozialistische Supermächte und autoritäre Gewaltregime glichen und verglichen sie sich, sie konkurrierten und kooperierten. China und Russland können sich nicht aus dem Weg gehen und marschieren doch nicht im Gleichschritt.
Konkret sind Arcana Imperii die Geheimnisse der Herrschaft einer Politik, die sich hinter verschlossenen Türen abspielt. Geheimdiplomatie, Geheimverträge und Geheimdienste kennzeichnen die dunkle Seite der Macht. Der Wirkungsraum ‚unsichtbarer Mächte‘ sollte in Demokratien – idealtypischerweise – jedoch gegen Null tendieren, denn die Transparenz politischer Entscheidungsfindung gehört zu den unverzichtbaren Grundlagen der Demokratie.
Deutschlands Außenpolitik sieht sich seit 1871 einem Zielkonflikt ausgesetzt: Soll sich das Land im »Windschatten der Weltpolitik« einrichten? Oder soll es »weltpolitische Verantwortung« übernehmen?
Hatte das Kaiserreich noch verhängnisvoll einen »Platz an der Sonne« gesucht, so hegten die grauenvollen Erfahrungen zweier Weltkriege die deutschen Ambitionen ein und prägten eine Kultur der Zurückhaltung. Der Sturm eines Krieges sollte nie wieder von Deutschland ausgehen.
Nach Kriegseintritt Italiens 1940 und der Besetzung Griechenlands 1941 schwanden die Fluchtmöglichkeiten für südosteuropäische Juden schlagartig. Nur über ein klandestines, informelles Netzwerk in Istanbul konnte die Flucht direkt nach Palästina organisiert werden. Erstmalig und umfassend wird die Geschichte dieser Fluchtroute beleuchtet.
Es dauerte außerordentlich lange, bis die Idee, deutsche Luftattachés in anderen Ländern einzusetzen, Wirklichkeit wurde. Viele Umwege und Zwischenschritte waren nötig, bis 1929 der erste deutsche Luftattaché einer noch nicht existierenden deutschen Luftwaffe mit der Legitimation eines diplomatischen Vertreters die Notifizierung in Italien erhielt. Paradoxerweise war es ausgerechnet der Entwicklungsingenieur für neue Bordsysteme, der acht Jahre später, im März 1937, das erste große Flächenbombardement gegen Zivilisten befürwortete, das die spanische Stadt Guernica in Schutt und Asche legte. Ein Jahr später war es der Luftwaffenattaché in Wien, der die deutsche Besetzung Österreichs im März 1938 maßgeblich vorantrieb.