DISTOMO, ein kleines Bauerndorf in Griechenland. Hier übersteht der kaum vier Jahre alte Argyris, was die meisten Bewohner seines Heimatdorfes nicht überleben: Innerhalb von wenigen Stunden verliert er seine Eltern und 30 weitere Familienangehörige durch ein Massaker der Nationalsozialisten. Die ganze Unfassbarkeit des Krieges wie lebt man mit einer solchen Geschichte? Argyris Sfountouris, mittlerweile 66 Jahre alt, ein Mann von gewinnendem Charme und melancholischer Heiterkeit, hat sich Zeit seines Lebens mit dem Wahnsinn auseinandergesetzt, der ihm als Kindwiderfahren ist.
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9. Aug. 2016 - 20. Todestag May Ayims Zum Gedenken an die afrodeutsche Poetin Erst im Zuge der aufsteigenden Frauenbewegung der 1980er Jahre entstand in Deutschland die Schwarze Bewegung, in der die ghanaisch-deutsche Dichterin May Ayim eine tragende Rolle spielte. Für ihr Schreiben bekam sie internationale Anerkennung und durch ihre Mitherausgeberschaft des Standardwerkes Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte (1986) schuf sie gemeinsam mit anderen Frauen ein Identitätsangebot, das den Nachfolgegenerationen als Quelle der Kraft und Kreativität dient. Zum 20. Todestag von May Ayim präsentieren Schwarze Autorinnen verschiedener Generationen in Sisters and Souls auf bewegende Art und Weise, wie sie politisch und persönlich von May Ayim inspiriert worden sind, gekrönt wird das Ganze mit unveröffentlichten Texten von May Ayim
Airbnb, Uber und andere Unternehmen der Sharing Economy geben sich als Speerspitze eines neuen Wirtschaftens. Sie künden von einer Epoche, in der wir Eigentum und Dienstleistungen unter Gleichen teilen und tauschen. Die altbekannten Probleme des Kapitalismus - Überproduktion, Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung - könnten auf diese Weise gelöst werden, so das Versprechen, und Vertrauensbeziehungen zwischen vormals Fremden würden zu einer neuen, besseren Gesellschaft führen.
Die außergewöhnliche Lebensgeschichte von Argyris Sfountouris, der das von deutschen Soldaten verübte Massaker von Distomo 1944 überlebte und seitdem für Gerechtigkeit und Ausgleich kämpft.
Argyris Sfountouris ist knapp vier Jahre, als die Deutschen seine Eltern ermorden. Wie durch ein Wunder überlebt er das Massaker von Distomo im Juni 1944. Er wird getrennt von seinen Schwestern und kommt in ein Schweizer Kinderdorf: seine Rettung. Er wird Physiker, Lehrer, Entwicklungshelfer und Autor. Aber manchmal glaubt er, sein Herz müsse zerspringen vor Heimweh nach dem Meer und dem Licht Griechenlands.
Verschwörung, die: "die Zusammenarbeit mehrerer Personen unter einheitlicher Zielsetzung und bewusster Ausschaltung fremnden oder öffentlichen Einblicks, wodurch ihr Ziel und ihre Identität verborgen bleibt." - Bundesnachrichtendienst. Es gibt Charles Darwins Evolutionstheorie und es gibt Area 51. Es gibt Kopernikus' heliozentrisches Weltbild und es gibt den Antichristen. Es gibt Galileo Galileis Fallgesetze und es gibt Yin und Yang. Kurz gesagt: Jenseits der uns bekannten, auf Fakten beruhenden Naturwissenschaften begegnen uns Phänomene, deren Geheimnis uns noch lange oder sogar für immer verwehrt bleibt. Oder gibt es eigentlich kein Geheimnis? Und dann war da auch noch etwas namens Verschwörungstheorie...
Das Individuum ist heute mit der gesellschaftlichen Leitidee konfrontiert, alles sei möglich und jedes Ziel erreichbar. Das führt zu einer weit verbreiteten Angst, die eigenen Potenziale nicht voll auszuschöpfen und ein unbedeutendes, erfolgloses Leben zu führen. Die Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls wird so erschwert. Die Vorherrschaft einer kommerzialisierten Selbsthilfekultur der Selbstoptimierung verhindert eine intensive Beschäftigung mit grundlegenden existenziellen Fragen.
Die Fronten sind verhärtet: hier die Anhänger des Degrowth, die negative Wachstumsraten für unverzichtbar halten - dort die Mehrheit der Wachstumsgläubigen, die noch immer von zweistelligen Zuwächsen träumt. Radikale Rhetorik und Konzepte scheinen mehr denn je nötig zu sein, um sich Gehör zu verschaffen. Doch gibt es wirklich keine Lösungen dazwischen? Für Jorgen Randers und Graeme Maxton ist es höchste Zeit, Realitäten anzuerkennen und Denkblockaden zu überwinden.
Uns im Westen geht es gut, weil es den meisten Menschen anderswo schlecht geht. Wir lagern systematisch Armut und Ungerechtigkeit aus, im kleinen wie im großen Maßstab. Und wir alle verdrängen unseren Anteil an dieser Praxis. Der renommierte Soziologe Stephan Lessenich bietet eine brillante, politisch brisante Analyse der Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse der globalisierten Wirtschaft. Er veranschaulicht das soziale Versagen unserer Weltordnung, denn es profitieren eben nicht alle irgendwie von freien Märkten. Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere.
Die Tagebücher des Iwan Maiski, die Gabriel Gorodetsky in Moskau entdeckt hat, sind ein spektakulärer Fund, vielleicht der spektakulärste, der bisher überhaupt in den sowjetischen Archiven gemacht wurde. Wer immer sich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert, wird sie mit angehaltenem Atem lesen. 1932 erhielt Iwan Maiski die Ernennung zum sowjetischen Botschafter in London. Früher als andernorts hatte man im Kreml erkannt, dass Hitler vor den Toren der Reichskanzlei stand und seine "Machtergreifung" Europa einen neuen Krieg bringen konnte. Maiski sollte eine Annäherung Moskaus an die Westmächte vorbereiten. Nach vielen Rückschlägen wurde er im Zweiten Weltkrieg tatsächlich zum Architekten des sowjetisch-westlichen Bündnisses. Der Kampf gegen das Dritte Reich war das Lebensthema des weltgewandten Diplomaten und zieht sich wie ein roter Faden durch seine Aufzeichnungen.