Das Erbe seines Vaters hat Lukas Bärfuss ausgeschlagen: Es waren vor allem Schulden. Geblieben ist nur eine Kiste, die der Sohn nach fünfundzwanzig Jahren zum ersten Mal in Augenschein nimmt und die ihn zurückführt in seine eigene, schwierige Kindheit, in eine Jugend auf der Straße. Die Fragen werden drängend: Was hat er geerbt von seinem abwesenden, kriminellen Vater? Wie steht es um ein auf Privatvermögen zielendes Erbrecht, das uns, obwohl kaum hundert Jahre alt, wie ein Naturgesetz vorkommt? Wie steht es um die Verantwortlichkeit jenseits der familiären Bindung, wie steht es um die Teilhabe der Nachgeborenen, deren Schicksal wir bestimmen mit dem, was wir ihnen hinterlassen, mit unserem Erbe, unserem Müll?
Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss. „Meine Leidenschaft ist auf das nächste Buch gerichtet“ Lukas Bärfuss im Gespräch mit Sigrid Brinkmann → Deutschlandfunk Kultur 09.07.2019
Die Schweiz ist des Wahnsinns. Das Land ist auf dem falschen, rechten Weg. Mit der Kultur geht es bergab und mit den Medien auch. Es ist empörend. Von Lukas Bärfuss → FAZ 15.10.2015