Schutzzone. Von Nora Bossong

Nach Stationen bei der UN in New York und Burundi arbeitet Mira für das Büro der Vereinten Nationen in Genf. Während sie tagsüber Berichte über Krisenregionen und Friedensmaßnahmen schreibt, eilt sie abends durch die Gänge der Luxushotels, um zwischen verfeindeten Staatsvertretern zu vermitteln. Bei einem Empfang begegnet sie Milan wieder, in dessen Familie sie nach der Trennung ihrer Eltern im Frühjahr 94 einige Monate gelebt hat. Die Erinnerungen an diese Zeit, aber auch Milans unentschiedene Haltung zwischen gesuchter Nähe und schroffer Zurückweisung überrumpeln und faszinieren sie zugleich. Als ihre Rolle bei der Aufarbeitung des Völkermords in Burundi hinterfragt wird, gerät auch Miras Souveränität ins Wanken, ihr Glaube, sie könne von außen eingreifen, ohne selbst schuldig zu werden.

ISBN 978-3-518-42882-5     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Was bedeuten Vertrauen und Verantwortung? Wie greifen Schutz und Herrschaft ineinander? Wie verhält sich Zeugenschaft zur Wahrheit? Und wer sitzt darüber zu Gericht? Hellsichtig und teilnahmsvoll geht Nora Bossong in ihrem virtuosen Roman diesen Fragen nach - in privaten Beziehungen wie auf der großen politischen Bühne - und setzt den Konflikten der Vergangenheit die Hoffnung auf Versöhnung entgegen.

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Leseprobe des Verlags

Schutzzone. Eine politische Spurensuche mit Nora Bossong. Im Gespräch mit der Literaturwissenschaftlerin Ulrike Vedder stellt Nora Bossong ihr Buch vor und liest einzelne Passagen daraus. (Podcast) → L.I.S.A. Gerda Henkel Stiftung 07.09.2020

Frieden als notwendige Utopie. Nora Bossong im Gespräch mit Ute Welty. → Deutschlandfunk Kultur 13.10.2019

Das Elend des Diplomatenexils in Zentralafrika. Nora Bossongs facettenreicher Roman „Schutzzone“ schildert das Leben einer UN-Mitarbeiterin zwischen Privatem und Politischem, Bürokratie und Blauhelmeinsatz, europäischer Mentalität und afrikanischer Realität. Eine wichtige und anspruchsvolle Lektüre. Von Wolfgang Schneider → Deutschlandfunk 13.10.2019

 

"Schutzzone": Einblicke in die Welt der UNO. Die UNO als Romanstoff, das hört sich im ersten Moment nicht so spannend an - zu komplex, zu groß, zu trocken. Doch Nora Bossong hat diese weltumspannende Institution, die Vereinten Nationen, nun zum Thema eines Romans gemacht. Rezension von Matthias Schümann → NDR 12.09.2019

Mit dem Warlord am Grill. Wer hilft wem warum? Nora Bossongs Roman "Schutzzone" über eine UN-Mitarbeiterin kreist kunstvoll um die Leerstellen moralischer Eindeutigkeit auf der weltpolitischen Bühne. Rezension von Christoph Schröder → SZ 07.09.2019

 

Eine Heldin unserer Zeit. Nora Bossongs eindrucksvoller Roman "Schutzzone" über eine deutsche UN-Diplomatin in Afrika. Eine Rezension von Thomas E. Schmidt → die ZEIT 04.09.2019.

Presse:

»So rauscht man durch die Zeilen, zeigt sich beeindruckt von einem Text, dem es gelingt, die vertrackte Globalisierung in eine sprachliche Form zu bringen ... « Thomasz Kurianowicz, Die Welt

 

»Wie soll man in diesen Tagen noch Diplomatie betreiben? Die Frage schwebt über Nora Bossongs sprachgewaltigem Roman Schutzzone. […] Große Fragen, eindrucksvoll beantwortet.« stern

 

»Dieses Buch ist aktuell im guten, weil produktiven Sinne; hier wird kein sogenanntes Trendthema durchgekaut, hier werden keine Klagelieder über die Ungerechtigkeiten in der Welt angestimmt, dieser Roman enthält keine naive Selbstbestätigungsideologie. ... Bossongs Text ist eher eine Warnung an Politpropagandisten, Begriffe wie ›Verantwortung‹ oder ›Wahrheit‹ allzu leichtfertig zu verwenden. Schutzzone steht zu Recht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, und dem Publikum wäre zu wünschen, dass dieser Roman gewinnt.« Carsten Otte, taz.die tageszeitung

 

»Schutzzone ist kein Bildungsroman einer jungen Aktivistin, er schildert nicht die Erlebnisse einer starken Frau. Er ist ein Buch der Desillusion. Es gibt keinen versöhnlichen Ausblick. Vielmehr nimmt Bossong ihre Leser auf eine Reise unter die Oberfläche des offiziellen Weltmoraloptimismus mit und knipst dort ein Licht an. Dort in den Gruben und Höhlen leben Gespenster, die Selbstgefälligkeit, das gezielte Verkennen, die falsche Idealisierung.« Thomas E. Schmidt, DIE ZEIT

»Wo andere noch nach der Sprache suchen, mit der sie den Murks der großen weiten Welt erfassen und beschreiben möchten, hat Bossong sie ebendort gefunden.« Süddeutsche Zeitung

Nora Bossong auf Wikipedia

 

Erstellt: 13.10.2019 - 21:51  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:57

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