Was ist los mit Israel? Die zehn Hauptmythen des Zionismus. Von Ilan Pappe

Jeder Versuch zur Lösung eines Konflikts muss sich zu allererst mit dessen Kern auseinandersetzen und dieser Kern findet sich meistens in seiner Geschichte. Eine verfälschte oder manipulierte Geschichte erklärt oft gut, warum ein Konflikt nicht beendet wurde, während eine wahrhaftige, umfassende Betrachtung der Vergangenheit zu einem dauerhaften Frieden und einer bleibenden Lösung beitragen kann. Wie die Untersuchung des Falls Israel/Palästina zeigt, kann eine falsch verstandene Geschichte der jüngeren oder ferneren Vergangenheit sogar noch direkteren Schaden anrichten:

ISBN 978-3-7578-8321-8     20,00 €  Portofrei     Bestellen

Sie kann die Unterdrückung, Kolonisierung und Besatzung von heute rechtfertigen. Es überrascht nicht, dass in solchen Fällen auch die Gegenwart verfälscht wird, ist sie doch Teil der Geschichte, deren Vergangenheit bereits entstellt wurde. Diese Täuschungen über Vergangenheit und Gegenwart verhindern das Verständnis des fraglichen Konfliktes, erlauben eine Manipulation der Fakten und richten sich gegen die Interessen all jener, die Opfer des Konfliktes sind.Die Tatsache, dass die israelische und zionistische Version der Geschichte des umstrittenen Landes in Deutschland weitgehend akzeptiert wird, basiert auf einer ganzen Ansammlung von Mythen, die alle darin münden, das moralische Recht und das ethische Verhalten der Palästinenser ins Zwielicht zu rücken, was allerdings jede Chance auf einen zukünftigen gerechten Frieden enorm verringert.

3. Auflage 2023

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Inhaltsverzeichnis und Leseprobe bei Google Books

Siehe auch:

Die ethnische Säuberung Palästinas. Von Ilan Pappe

weitere Bücher vom Autor

Buchbesprechungen zur Erstausgabe von 2016:

In Deutschland wird die israelische und zionistische Version der Geschichte weitestgehend akzeptiert. Sie basiert jedoch auf einer Ansammlung von Mythen, die das Ziel verfolgen, das moralische Recht und das ethische Verhalten der Palästinenser ins Zwielicht zu rücken und ihren Anspruch auf ihr Land als illegitim erscheinen zu lassen. Dass diese Geschichtsklitterung funktioniert, liegt daran, dass diese Mythen von den Mainstream-Medien und großen Teilen der politischen Klassen in Europa akzeptiert werden. Von Ludwig WatzalDer Semit 29.11.16

In Deutschland nimmt die inquisitorische Jagd der Israel-Lobby auf vermeintliche „Antisemiten“ immer drastischere, brutalere, aber auch kuriosere Formen an. Veranstaltungen wie Vorträge, Lesungen, Seminare und Ausstellungen (sogar Konzerte wie kürzlich in München) werden auf den Index gesetzt, und es wird mit allen erdenklichen diffamierenden, verleumderischen und denunzierenden Mitteln versucht, solche events – unter dem Vorwand sie seien „antisemitisch“, zu verhindern. Dass solche Methoden totalitär sind und die hohen demokratischen Güter der Meinungs-, Informations- und Wissenschaftsfreiheit sowie der Menschenrechte und des Völkerrechts nur mit völliger Verachtung strafen, schert diese Leute nicht im geringsten. Diese Art von Gesinnungsjagd hat das einzige Ziel, jeden Diskurs über Israels verbrecherische Politik gegenüber den Palästinensern zu verhindern und ist längst zu einer eigenständigen fanatischen Ideologie geworden, die den Antisemitismus, der ja eigentlich bekämpft werden soll, eher fördert als ihn aktiv anzugehen. Aber Gottseidank gibt es immer noch couragierte Verleger und Autoren, die keine Angst vor dieser selbsternannten Zensurpolizei haben und im besten Sinne aufklärerische Bücher publizieren, die sich mutig und tabulos mit der israelischen politischen Realität auseinandersetzen. Von Arn StrohmeyerPalästina Portal 12.11.16

Der Autor:

Prof. Ilan Pappe ist einer der Protagonisten der sogenannten Neuen israelischen Historiker, die für eine Revision der offiziellen Geschichtsschreibung des Zionismus und des Staates Israel und für einen kritischen Ausgleich mit den Palästinensern plädieren. Geboren 1954 in Haifa als Sohn deutscher Juden, die aus dem Nazireich geflüchtet waren, studierte Pappe in Jerusalem und promovierte in Oxford. Er war Leiter des Friedensforschungsinstitut Givat Haviva und lehrte bis Anfang 2007 politische Wissenschaften an der Universität Haifa. Pappe geriet fachlich und politisch wiederholt in Konflikt mit der Universitätsleitung, bis er schließlich die Hochschule mit der Begründung verließ, es sei zunehmend schwierig mit seinen unwillkommenen Meinungen und Überzeugungen in Israel zu leben und zu lehren. Er zog nach Großbritannien, wo er zurzeit eine Professur für Geschichte an der Universität Exeter innehat.

Der Autor auf Wikipedia

 

Gespräch mit Ilan Pappé → Klasse Gegen Klasse Youtube 05.05.17

Ilan Pappe - Wie ist der Staat Israel entstanden?
publicsolidarity Youtube 17.05.15

 

Erstellt: 18.03.2024 - 07:47  |  Geändert: 18.03.2024 - 08:10