| Erweiterte Shop-Suche |
Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne. Von Eva Menasse
Nichts hat das Zusammenleben so umfassend verändert wie die Digitalisierung - wir denken, fühlen und streiten anders, seit wir dauervernetzt und überinformiert sind. Die Auswirkungen betreffen alle, egal, wie sehr sie die neuen Medien überhaupt nutzen. Es ist ein Stresstest für die Gesellschaft: Der Überfluss an Wissen, Geschwindigkeit, Transparenz und Unlöschbarkeit ist, unkanalisiert, kein Wert an sich.
ISBN 978-3-462-00059-7 22,00 € Portofrei Bestellen
Demokratiepolitisch bedeutsam wird dies bei der vielbeschworenen Debattenkultur. Denn die Umgangsformen der sogenannten Sozialen Medien haben längst auf die anderen Arenen übergegriffen, Politik und Journalismus spielen schon nach den neuen, erbarmungsloseren Regeln. Früher anerkannte Autoritäten werden im Dutzend abgeräumt, ohne dass neue nachkommen, an die Stelle des besseren Arguments ist die knappe Delegitimierung des Gegners getreten. Eine funktionierende Öffentlichkeit - als Marktplatz der Meinungen und Ort gesellschaftlicher Klärung - scheint es, wenn überhaupt, nur noch in Bruchstücken zu geben.
In ihrem Essay kreist Eva Menasse um die Fragen, die sie seit vielen Jahren beschäftigen: vor allem um einen offenbar hoch ansteckenden Irrationalismus und eine ätzende Skepsis, vor denen niemand gefeit ist.
Eva Menasse darüber, was die digitale Massenkommunikation anrichtet. [VORABDRUCK] Die sozialen Medien haben unser Leben verändert – und die Debattenkultur. Ein Vorabdruck aus dem neuem Langessay "Alles und nichts sagen" der Schriftstellerin Eva Menasse → der Standard 28. Oktober 2023
Das Internet ist an allem schuld. Es "mag als Werkzeug gedacht gewesen oder es in Teilen noch immer sein. Aber eine Fähigkeit, an der vorab niemand einen Nachteil hätte erkennen mögen, hat unter den Menschen enorme Verheerungen angerichtet: die digitale Massenkommunikation." Das schreibt Eva Menasse eingangs ihres Essays "Alles und nichts sagen", in dem sie den "Zustand der Debatte in der Digitalmoderne" untersucht. Der ist schlecht. Und das ist nicht weiter überraschend. → Vorarlberg Online 03.11.2023
Erstaunlicherweise taucht bei ihr auch ein Begriff auf, dessen jüngster Gebrauch in der Politik auf Irritation gestoßen ist: "Der 'gesunde Menschenverstand' (...) ist im Zeitalter der Digitalmoderne wirkungslos geworden." → Salzburger Nachrichten 03.11.2023
«Die sozialen Medien vergiften den öffentlichen Raum.» Zwischen Trolls, Bots und Influencern: Eva Menasse rechnet in ihrem neuen Buch mit der «Wutverstärkungs-Maschine» Internet ab. Sie liefert eine entlarvende Analyse der digitalen Communitys, die immer aggressiver werden. Im Interview spricht sie darüber, was man ihnen entgegenhalten kann. → SRF 02.11.2023
Die Autorin:
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman »Vienna«. Es folgten Romane und Erzählungen (»Lässliche Todsünden«, »Quasikristalle«, »Tiere für Fortgeschrittene«), die vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Preise (Auswahl): Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Jonathan-Swift-Preis, Österreichischer Buchpreis, Bruno-Kreisky-Preis, Jakob-Wassermann-Preis und das Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Eva Menasse betätigt sich zunehmend auch als Essayistin und erhielt dafür 2019 den Ludwig-Börne-Preis. Ihr letzter Roman »Dunkelblum« war ein Bestseller und wurde in neun Sprachen übersetzt. Sie lebt seit über 20 Jahren in Berlin.
Eva Menasse: Everything and Nothing. Communication in the
Digital Age. → Einstein Forum Youtube 29.06.2023
Erstellt: 05.11.2023 - 02:42 | Geändert: 05.11.2023 - 02:43