Mit Spannung erwartete die Öffentlichkeit in der Bundesrepublik, wie sich die Außenpolitik der am 1. Dezember 1966 neu gebildeten Regierung darstellen würde. Denn zum ersten und bisher einzigen Mal in der Geschichte der Bundesrepublik fand sich mit dem Zusammengehen von CDU/CSU und SPD eine "Große Koalition" zusammen, die ihre Fähigkeit zur politischen Zusammenarbeit gerade vor dem Hintergrund der zurückliegenden Auseinandersetzungen in Fragen der Westbindung und der Deutschlandpolitik erst noch beweisen musste. Zudem stellten die Sozialdemokraten mit Willy Brandt einen Außenminister, der als ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin ein großes Maß an außenpolitischem Gestaltungswillen einbrachte.
Geschichte (Thema)
Als Bundeskanzler Erhard am 27. September 1966 die Rückreise aus den USA antrat, ahnte er nicht, daß seine Regierungskoalition nur noch wenige Wochen Bestand haben würde. Der in der Öffentlichkeit seit Monaten vorherrschende Eindruck mangelhafter und zu nachgiebiger Verhandlungsführung über den Ausgleich der Devisenkosten für die amerikanischen Truppen in der Bundesrepublik schien sich durch die Gespräche mit Präsident Johnson zu bestätigen. Das Scheitern des Washingtoner Gipfels beschleunigte dann in dem aufgrund massiver Haushaltsschwierigkeiten gereizten innenpolitischen Klima den Sturz des Bundeskanzlers am 30. November 1966 und bildete den spektakulären Höhepunkt eines an außenpolitischen Problemen überreichen Jahres.
Am 7. März 1965 fasste Bundeskanzler Erhard den Entschluss, Israel die Aufnahme diplomatischer Beziehungen anzubieten und die Wirtschaftshilfe an Ägypten einzustellen. Aus erstmals zugänglichen Geheimdokumenten erschließt sich in den vorliegenden drei Bänden der "Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland" ein fesselndes Bild jener Ereignisse, die in der Vereinbarung vom 12. Mai über den Austausch von Botschaftern zwischen der Bundesrepublik und Israel und dem daraufhin erfolgten Abbruch diplomatischer Beziehungen zu Bonn durch die Mehrzahl der arabischen Staaten gipfelten. Die Bundesrepublik geriet 1965 auch in Afrika in die Defensive: Die Errichtung eines Generalkonsulats der DDR in Tansania zeigte, wie brüchig die "Hallstein-Doktrin" wurde.
Als am 28. Juli Alexej Adschubej, der Schwiegersohn des sowjetischen Ministerpräsidenten, in Bonn von Bundeskanzler Erhard empfangen wurde, glaubten viele, dass damit eine Chance für die Wiedervereinigung Deutschlands eröffnet sei. Doch die geheimnisumwitterte Unterredung verlief, wie das hier erstmals veröffentlichte Protokoll zeigt, eher unspektakulär. Wenige Wochen später zerstörte der Sturz Chruschtschows auch jene Hoffnungen, die sich an das Zustandekommen einer deutsch-sowjetischen Gipfelbegegnung geknüpft hatten.
Umfangreicher Führungswechsel.
Das Jahr 1963 sah im Herbst mit dem Rückzug des Bundeskanzlers, der Anfang des Jahres mit dem Elysée-Vetrag noch die Grundlage für eine enge deutsch-französische Zusammenarbeit gelegt hatte, das Ende der Ära Adenauer. Durch den Rücktritt des britischen Premierministers Macmillan und die Ermordung Kennedys im November kam es gegen Jahresende somit zu einem umfangreichen Führungswechsel in der westlichen Welt. Zahlreiche der 492 hier erstmals veröffentlichen Dokumente bilden daneben die letztlich erfolglosen bundesdeutschen Bemühungen ab, einen Beitritt der DDR zum Atomteststoppabkommen – und damit deren völkerrechtliche Anerkennung – zu verhindern.
"Zu anti-deutsch" sei Hanna Kiels Text, so das Argument, an dem die deutsche Veröffentlichung der "Schlacht um den Hügel" 1947 scheiterte. Die Schriftstellerin und Kunsthistorikerin Hanna Kiel schildert in ihrer "Chronik" jene Wochen im August 1944, als die Wehrmacht die nördlichen Hügel von Florenz besetzte, bis zur Befreiung durch Partisanen und Alliierte. Die Autorin berichtet als Augenzeugin, doch ihre Chronik ist weit mehr als ein bloßes Protokoll des Kriegsgeschehens. Hanna Kiel erinnert den Alltag eines Krieges, in dem es neben Gewalt und Tod auch menschliche Hilfe und Verständigung zwischen den eigentlich verfeindeten Seiten gab.
Der erste Medienkrieg der Geschichte
Der Bauernkrieg bildet neben der Reformation die Schwelle zur Neuzeit. Anders als die Reformatoren aber können seine Protagonisten ihre teilweise modern klingenden Forderungen nicht durchsetzen. Die Erhebung der Bauern wird blutig niedergeschlagen.
Der Bauernkrieg wurde immer auch ideologisch interpretiert - schon zeitgenössisch war er, so Thomas Kaufmann, vor allem ein Medienereignis.
Dieser Roman war ein Affront gegen die guten Sitten, den rechten Glauben und alle Konventionen. Mitten in der »Goethezeit« erschien ein anonymes Werk, in dem unerhörte Dinge erzählt wurden: Die Zwei und vierzig jährige Äffin (1800), laut Untertitel »Das vermaledeiteste Märchen unter der Sonne«. Das krude Buch ist getränkt mit hohnlachendem Nihilismus, zugleich gespickt mit literarischen Anspielungen, es verbindet blasphemische Freigeistigkeit mit hemmungsloser Freizügigkeit. Dergleichen gab es vorher nicht.
500 Jahre Bauernkriege - Thomas Müntzer als Sozialrevolutionär aus protestantischem Geist
Thomas Müntzer ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Schon während seines kurzen Lebens als Verkörperung des Teufels angefeindet, prägten über Jahrhunderte Ablehnung und Legenden sein Bild. War er nur ein hitzköpfiger Sozialrevolutionär, der die Endzeit angebrochen wähnte und darum mit geballter Faust für die Rechte des »kleinen Mannes« kämpfte? Oder lassen sich Züge einer eigenständigen, neuen Theologie erkennen, mit der er auf die Krisenerscheinungen in Kirche und Gesellschaft reagierte?
Die Integration der Bundesrepublik Deutschland in die westliche Staatengemeinschaft war ein langwieriger Prozeß. Im Jahr 1952 wurden dazu wichtige Weichenstellungen getroffen, die in der Edition "Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1952" anhand von 253 Dokumenten dargestellt werden. Geheime Verschlußsachen werden der Öffentlichkeit zum ersten Mal zugänglich gemacht. Wichtige Themen sind u.a. der Generalvertrag und der Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft, die Stalin-Noten und das Wiedergutmachungsabkommen mit Israel.
