Münchner Forum Nachhaltigkeit (Medienpräsenz)

1:27:51

Der Vortrag von Prof. Miriam Lang, PhD: “Grüner Kolonialismus. Zwischen Energiewende und globaler Gerechtigkeit” fand am 23. Juli 2025 im Zukunftssalon statt. Eine Teilnahme via Zoom war möglich.

00:00 Begrüßung von Dr. Laura Kohlrausch
05:17 Vortrag von Miriam Lang 
43:26 Diskussion mit dem Publikum 

Die Klimakrise duldet keinen Aufschub – doch sind die Lösungen des Globalen Nordens wirklich nachhaltig? Während Europa und Nordamerika auf erneuerbare Energien, Elektroautos und Wasserstoff setzen, bleibt eine unbequeme Wahrheit verborgen: Diese Wende basiert auf dem massiven Abbau strategischer Rohstoffe im Globalen Süden. Unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit entstehen neue Ungerechtigkeiten – für Mensch und Umwelt.

In dem Vortrag werden die Schattenseiten dieser Entwicklung aufgezeigt. Mit Stimmen aus dem Globalen Süden beleuchtet die Referentin, wie grüner Kolonialismus Ressourcen ausbeutet, bestehende Abhängigkeiten vertieft und wirklich nachhaltige Alternativen verdrängt. Anhand konkreter Fallstudien analysiert sie die geopolitischen Verflechtungen der Energiewende – und zeigt, dass eine klimagerechte Zukunft nur mit globaler Gerechtigkeit möglich ist.
---
Miriam Lang ist eine aktivistische Wissenschaftlerin und Professorin für Umwelt und Nachhaltigkeit an der Universidad Andina Simón Bolívar in Quito, Ecuador. Sie hat einen PhD in Soziologie und verbindet in ihrer Forschung dekoloniale und feministische Perspektiven mit politischer Ökonomie und politischer Ökologie. Dabei integriert sie Perspektiven und Konzepte von Care, Degrowth und Buen Vivir.

1:26:17

00:00 Einleitung: Dr. Manuel Schneider (Münchner Forum Nachhaltigkeit)
04:33 Vortrag: Kathrin Hartmann
49:27 Diskussion

E-Autos und grüner Wasserstoff sollen Wachstum schaffen und das Klima retten. Doch der Abbau sog. Transformationsrohstoffe wie etwa Lithium, Kupfer, Kobalt und Seltene Erden geht mit denselben ökologischen und sozialen Verheerungen einher, wie sie dem fossilen Kapitalismus eingeschrieben sind: mit Zerstörung von Natur, mit Gewalt und Ausbeutung. Vor allem im Globalen Süden, wo die Menschen am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, aber am meisten unter ihr leiden. Sie sollen nun Land und Rohstoffe opfern, damit der Globale Norden „klimaneutral“ werden kann – zumindest auf dem Papier. Im Vortrag geht es um technologische Scheinlösungen und ihre realen Auswirkungen auf Mensch und Natur. Es wird dargelegt, wie diese den ökologischen Umbau verhindern, weil sie suggerieren, dass alles bleiben kann, wie es ist – und gleichzeitig neue destruktive Strukturen errichten. So die These der Referentin. 
Kathrin Hartmann ist Journalistin und Autorin in München. In ihren Büchern Ende der Märchenstunde oder Grüner wird’s nicht beschäftigt sie sich kritisch mit Greenwashing, Grünem Wachstum und anderen Fehlentwicklungen auf dem Weg in eine postfossile und sozial gerechte Gesellschaft. Sie schreibt regelmäßig u.a. für den „Freitag“ und die „Frankfurter Rundschau“. 
Der Abend findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe Münchner Klimaherbst statt. Unter dem Titel „Fair enough?” geht es in diesem Jahr vom 6. bis 31. Oktober um Klima und Gerechtigkeit. Im gesamten Stadtgebiet finden zahlreiche Vorträge, Filme, Exkursionen, Diskussionen und vieles mehr statt (https://klimaherbst.de/klimagerechtig....
Die Veranstaltung entstand in Kooperation mit dem Nord Süd Forum München e.V.. Der Verein setzt sich für Gerechtigkeit und eine solidarische Welt ein (https://www.nordsuedforum.de/)