Indonesien 1965ff. Die Gegenwart eines Massenmordes. Ein politisches Lesebuch. Von Anett Keller

Indonesien 1965ff. Die Gegenwart eines Massenmordes. Ein politisches Lesebuch. Von Anett KellerDie antikommunistischen Massenmorde in Indonesien, denen Mitte der 1960er Jahre Hunderttausende Menschen zum Opfer fielen, zählen zu den schlimmsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts.

ISBN 978-3-940132-68-0      vergriffen

Die Gewalt geschah weder spontan noch isoliert: Der Westen unterstützte den Militärdiktator Suharto mit Geld und Logistik. Suharto revanchierte sich, indem er das größte und rohstoffreichste Land Südostasiens für westliche Firmen öffnete. Viele, die die Gewalt überlebten, verbrachten Jahre im Gefängnis, zumeist ohne Gerichtsverfahren. Die meisten "65er-Häftlinge" kamen erst Ende der 1970er Jahre frei. Danach blieben sie und ihre Familien Stigmatisierte - und sind es bis heute. Das politische Lesebuch "Indonesien 1965ff." ist der erste deutschsprachige Sammelband zum Thema, in dem ausschließlich indonesische Autor_innen zu Wort kommen. Überlebende berichten vom Mord an ihren Angehörigen, von Haft und Folter; aber auch von der Solidarität jener, die der Entmenschlichung mutig die Stirn boten. Wissenschaftler_innen und Aktivist_innen beschreiben, wie schwierig sich die Aufarbeitung der Vergangenheit angesichts bis in die Gegenwart zementierter Machtstrukturen und Denkmuster gestaltet.

Herausgeberinneninfo
Anett Keller hat in Leipzig und Yogyakarta Journalistik, Politikwissenschaft und Indonesisch studiert. Während der letzten Jahre lebte sie in Indonesien und berichtete von dort als freie Journalistin. Sie ist Vorstandsmitglied der Südostasien-Informationsstelle.

Aktuell: Deutschland unterstützte Massenmord in Indonesien. 13.07.2020

Inhaltsverzeichnis (pdf)
Leseprobe (pdf)

Mehr Infos...


Buchbesprechungen

  • Indonesiens Opfer. Vor 50 Jahren kamen bei landesweit organisierten anti-kommunistischen Massakern Hunderttausende um. Unter den Opfern waren viele Frauen der Emanzipationsbewegung und ehemalige Kämpfer für die Unabhängigkeit. In einer traumatisierten Gesellschaft errichtete General Suharto seine „Neue Ordnung“, eine investorenfreundliche Entwicklungsdiktatur. Seine vom Westen unterstützte Machtergreifung diente als Vorbild für ähnliche Operationen während des Kalten Krieges, wie den Putsch von 1973 in Chile. von Anett Keller → LE MONDE diplomatique  08.10.2015
  • Arithmetik des Grauens Das Buch »Indonesien 1965 ff.« informiert umfassend über eines der größten Massaker nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Von Rainer Werningl → Junge Welt 05.10.2015
  • Indonesien 1965ff. Die Gegenwart eines Massenmordes. Ein politisches Lesebuch., 2015. Anett Keller (Hrsg) , für die Südostasien-Informationsstelle. Der erste deutschsprachige Sammelband zum Thema, in dem ausschließlich indonesische Autor_innen zu Wort kommen. → Stiftung Asienhaus
  • Indonesien 1965 und danach : Ein politisches Lesebuch über die Gegenwart eines Massenmordes. Die Massenmorde von 1965 in Indonesien gehören zu den schlimmsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts. → WDR3 vom 26.06.2015
  • Buchvorstellung in Köln: „Indonesien 1965ff.“ – Die Gegenwart eines Massenmordes. Die antikommunistischen Massenmorde in Indonesien, denen Mitte der 1960er Jahre Hunderttausende Menschen zum Opfer fielen, zählen zu den schlimmsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Die Gewalt geschah weder spontan noch isoliert: Der Westen unterstützte den Militärdiktator Suharto mit Geld und Logistik. Suharto revanchierte sich, indem er das größte und rohstoffreichste Land Südostasiens für westliche Firmen öffnete. → Stiftung Asienhaus vom 26.06.2015

 

Erstellt: 18.08.2015 - 13:35  |  Geändert: 29.02.2024 - 08:30

Autoren: 
Verlag: