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Die Sprache des Kapitalismus. Von Simon Sahner u. Daniel Stähr
Preise steigen nicht von alleine. Es gibt jemanden, der sie erhöht. Das zu verstehen, ist entscheidend. Sprache schafft Realitäten und festigt Machtstrukturen. Das gilt nicht nur für Diskriminierungsformen wie Rassismus oder Sexismus, sondern auch für unser Wirtschaftssystem, den Kapitalismus. Wenn Ökonomen, Unternehmen und die Politik Finanzkrisen als Tsunamis und Stürme bezeichnen, suggerieren sie ihre und unsere Machtlosigkeit. Es gibt aber Akteure im kapitalistischen System und es gibt Möglichkeiten, auf andere Weise über Geld und Wirtschaft zu sprechen und davon zu erzählen.
ISBN 978-3-10-397593-2 24,00 € Portofrei Bestellen
Anhand von zahlreichen Metaphern und Sprachbildern, einschlägigen Beispielen aus Film und Literatur sowie den Selbsterzählungen von Unternehmern wie Steve Jobs oder Elon Musk analysieren Simon Sahner und Daniel Stähr die Sprache des Kapitalismus und seine Geschichten:
Was steckt hinter Begriffen wie »Rettungsschirm«, »Gratismentalität« und »too big to fail«?
Wieso erfreut sich die Figur des »Unternehmergenies« so großer Beliebtheit?
Und: Wie können wir neue Narrative schaffen, um uns aus der scheinbaren kapitalistischen Alternativlosigkeit zu befreien und Veränderungsmöglichkeiten aufzuzeigen?
„Wir alle sprechen kapitalistisch“ - Welche Wirkung hat es, wenn wir sagen, dass Preise „steigen“ oder Märkte sich „beruhigen“? Der Ökonom Daniel Stähr und der Literaturwissenschaftler Simon Sahner haben ein Buch darüber geschrieben, wie Sprache und Wirtschaft zusammenhängen. [Interview] Von Fabian Schäfer → fluter.de 11.03.2024
Pressestimmen:
„Sprache ist der Schlüssel zur Welt“, lautet ein berühmtes Zitat von Wilhelm von Humboldt. Die Grenzen unserer Wahrnehmung beginnen dort, wo wir keine Begriffe mehr für das haben, was wir wahrnehmen. Oder wie Ludwig Wittgenstein gesagt hat: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. “ (...) Die beiden Autoren haben am Beispiel unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems gezeigt, wie Sprache unsere Lebenswelten strukturiert und gleichzeitig die Machtverhältnisse konsolidiert. Ein spannendes und erhellendes Sachbuch, das nicht zuletzt auch als gesellschaftskritische Lektüre für SchülerInnen der höheren Klassen geeignet sein dürfte. — Aber auch alle anderen Leser werden von der Lektüre dieses unterhaltsam und kenntnisreich geschriebenen Buches profitieren. → Kulturthemen.de 17.06.24
Wie sprechen wir über den Kapitalismus? Und wie beeinflusst diese Sprache unser Denken und die Fähigkeit, den Kapitalismus zu kritisieren? Der Literaturwissenschaftler Simon Sahner und der Ökonom Daniel Stähr haben sich genau darüber Gedanken gemacht. In Die Sprache des Kapitalismus zeigen sie, wie Sprache dazu beiträgt, dass uns der Kapitalismus alternativlos erscheint. [Podcast 6:20] Von Cora und Sebastian → radio dreyeckland 24.05.24
Simon Sahner und Daniel Stähr informieren in der Netzausgabe der ZEIT über die Sprache des Kapitalismus. Denn das ökonomische System, in dem die meisten Menschen weltweit leben, habe seine eigene Sprache und bestimme, wie die Auswirkungen des Systems wiedergegeben werden. So finden sich im alltäglichen Sprachgebrauch bestimmte Begriffe, Metaphern und Narrative über die wirtschaftlichen Zusammenhänge. Sahner und Stähr führen aus, dass man im Kontext der Arbeit sein Geld „verdiene“. Hinter diesem Verb stecke also die Grundannahme, dass der Lohn der Leistung entspreche. Allerdings gebe es auch viele Beispiele dafür, dass der Arbeitsaufwand, etwa in Pflegeberufen, nicht gleich zum Gehalt passt. → Pravda.de 04.05.24
Mit Begriffen wurde schon immer Politik gemacht, sie schaffen Realitäten und festigen Machtstrukturen. Von »Reform« sprachen SPD-Kanzler Gerhard Schröder und sein Arbeitsminister Franz Müntefering, als sie kurz nach der Jahrtausendwende mit der Agenda 2010 auf einen neoliberalen Kurs einschwenkten und den drastischsten Sozialabbau der deutschen Nachkriegsgeschichte durchsetzten. Sie nutzten dabei einen sprachlichen Terminus, den ihr sozialdemokratischer Parteifreund Willy Brandt einst ganz anders verwendet hatte: als eine positiv besetzte Beschreibung für gesellschaftliche und emanzipatorische Veränderung. Ein Jahrzehnt danach berief sich der damalige CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble auf die »Schwäbische Hausfrau«, um die “schwarze Null” volkstümlich zu verankern. (...) Sprachliche Verschleierungen zu entlarven, sei eine besondere Herausforderung, und »keiner von uns könnte sie ohne den anderen angehen«, bilanzieren Sahner und Stähr ihre »vielleicht ungewöhnliche Zusammenarbeit« zwischen einem Kulturwissenschaftler und einem Ökonomen. Von Thomas Gesterkamp → Bruchstücke 4. Mai 2024
Verdient ein Angestellter zurecht 400-mal weniger als ein CEO? «Kapitalismus hält sich nicht etwa trotz des Mangels der vielen, sondern durch diesen Mangel», schrieb einst Bertolt Brecht. Und der Kapitalismus hält sich durch eine mangelhafte Sprache, wie dieses Buch zeigt. Von Daniel Arnet → blick.ch 09.04.24
Rezensionsnotiz → Perlentaucher
Weitere Pressestimmen:
Die (Autoren) haben, man kann es nicht anders sagen, nämlich einen guten Job gemacht. Thomas Schäfer Konkret 01.06.2024
Dass ein anderes Sprechen über unsere Wirtschaftsform nicht möglich sei, wird man nach diesem Buch nicht mehr behaupten können. Marcel Püschel Junge Welt 26.04.2024
Die Autoren:
Simon Sahner, geboren 1989, ist freier Autor, Literatur- und Kulturwissenschaftler und Mitherausgeber des feuilletonistischen Online-Magazins »54books«. 2023 erschien sein Buch »Beim Lösen der Knoten – Nachdenken über Krebs«. Simon Sahner lebt in Freiburg.
Daniel Stähr, geboren 1990, ist Ökonom und Essayist. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FernUniversität Hagen, wo er zum Thema »Narrative Economics« promoviert. Seit 2022 erscheint seine Kolumne »Geldgeschichten« bei »54books«. Daniel Stähr lebt in Frankfurt am Main.
Ökonom Daniel Stähr über "Die Sprache des Kapitalismus"
Jung & Naiv: Folge 713 → Jung & Naiv Youtube 18.06.24
Simon Sahner & Daniel Stähr: Die Sprache des Kapitalismus
taz Talk meets Buchmesse Leipzig → taz Youtube 22.03.24
Erstellt: 19.06.2024 - 08:52 | Geändert: 19.06.2024 - 09:40