Der Fuchs von oben und der Fuchs von unten. Von José María Arguedas

Chimbote an der peruanischen Pazifikküste. Rasend hat sich die Stadt in den 60er Jahren vom Dorf zum Zentrum der Fischmehlindustrie entwickelt: ein Moloch aus Hafenkneipen, Bordellen und Slums, in denen ausgebeutete indigene Arbeiter aus den Bergen hausen. Das Großstadtleben und die gefährdete Natur beschreibt Arguedas in Bildern des Zerfalls: Möwen und Hunde streiten um Abfälle eines leergefischten Meers, im flackernden Stimmengewirr spricht jeder für sich allein. Krisenerfahrung und Zerfall greifen auch auf den Roman selbst über, Tagebuchnotizen des Autors unterbrechen die Handlung. In ihnen versucht Arguedas festzuhalten, was er liebt und was zu verschwinden droht: die Natur der Anden, deren Schönheit er funkelnde Miniaturen widmet, und die indigene Kultur Perus, verdrängt durch die kapitalistische Moderne.

ISBN 978-3-8031-3316-8     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Arguedas ringt mit dem Roman, beobachtet seine eigene psychische Zerrüttung, hegt Suizidgedanken. Schreiben wird zur Überlebensstrategie - bis der Abschiedsbrief des Autors dem Text ein Ende setzt.

Arguedas' letztes Buch ist das bewegende Dokument dieses existenziellen Scheiterns und zugleich der große peruanische Roman des 20. Jahrhunderts. Die beispiellose hybride Sprache des Originals hat Matthias Strobel auf kongeniale Weise ins Deutsche übertragen.

Am Ende ist der Autor tot. Das letzte Buch von José María Arguedas ist ein einzigartiger, existenzieller Roman des Abschieds: von einer geliebten Landschaft, von einer verschwindenden Kultur - und vom Leben selbst.

Nachwort von Marco Thomas Bosshard.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe bei Google Books

Füchse im Widerstreit. Der peruanische Autor José María Arguedas erzählt in „Der Fuchs von oben und der Fuchs von unten“ von Mythen und Wirklichkeiten. Von Michi Strausfeld → literaturkritik.de ohne Datum

Chronik eines Gescheiterten. Von der Zerrissenheit eines Mannes und seines Heimatlandes erzählt José María Arguedas‘ letzter Roman. Eindrücklich und sprachmächtig beweist „Der Fuchs von oben und der Fuchs von unten“ erneut, dass zu wenig aus dem Werk des 1969 verstorbenen Peruaners ins Deutsche übersetzt wurde. Von Maik Brüggemeyer → Deutschlandfunk 03.01.2020

Die Landflucht der indigenen Bevölkerung aus den Anden in die Küstenregion und den Verlust ihrer Identität. Davon erzählt der große peruanische Schriftsteller José María Arguedas in seinem letzten Roman. Er ist Fragment geblieben und dennoch ein Meisterwerk. Rezension von Peter B. Schumann → SWR2 Podcast vom 02.12.2019

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Erstellt: 19.08.2022 - 07:21  |  Geändert: 17.11.2022 - 11:40