Sowjetunion, 1983. Lukas Maisel führt uns mit seinem neuen Roman in die Zeit des Kalten Krieges, in der ein Fehlalarm des atomaren Abwehrsystems fast einen Dritten Weltkrieg ausgelöst hätte. In seiner unverwechselbar eleganten Prosa erzählt er von Zufall und Schicksal - von einer historischen Begebenheit, die gespenstisch aktuell ist.
Roman (Thema)
Vom taumelnden Glück eines Sonderlings.
Gabriel Pottjewijd ist bestürzt. Er ist nach Südholland gereist, um dort eine der letzten Garrels-Orgeln zu stimmen. Nun aber dröhnt die Schiffswerft, die Ankerketten klirren - und die der Unrast anheimgefallenen Städter machen Gabriel das Leben schwer.
Die Geschichte spielt in Šoštanje, wo das Gut Gutenbuchel und die Rote Mühle ein lebhaftes Zentrum zwischen den Weltkriegen bilden. Die Brüder Vošnjak leiten das Gut und eine große Lederfabrik, die für den Wohlstand des Ortes sorgt. Die „Rote Mühle“ hingegen beherbergt kommunistische Untergrundkämpfer, die vom Müller Jošt unterstützt werden und trotz Überwachung durch die Polizei ungestört agieren. Srečko Robinščak, ein Lehrer und Parteimitglied, steht zwischen diesen Welten und entwickelt Beziehungen sowohl zum Fabrikanten Otto als auch zur Familie des Müllers.
Der Krieg zerbricht diese fragile Balance.
An Weihnachten 1933 sitzt ein junger Student in einem Gasthaus irgendwo in Pommern. Er hat auf seiner Flucht kurz Rast gemacht und schreibt an seine Freundin Ilse: »Gestern früh sind wir aus Berlin gekippt. Ungewaschen, ungekämmt. Wie ausgespuckt.« Kurze Zeit später muss er sich in den Niederlanden durchschlagen, heimlich unter dem Pensionsbett von Freunden übernachten. Die Niederländer versteht er nicht, sie blicken ihm nicht in die Augen, sehen in ihm nur »den Migranten« oder »den Flüchtling«. Er sehnt sich nach Deutschland zurück, auch wenn weder Ilse noch seine Mutter verstehen können, warum er das Land überhaupt verlassen hat.
Im Nachkriegsmünchen ist er verfemt, und so geht er mit seiner Frau und den drei Töchtern nach Bolivien, der exzentrische Hans Ertl, einst Riefenstahls erster Kameramann und Rommels ›Leibphotograph‹. Doch auch das neue Leben ist reich an Spannungen, und für seine nächste Expedition, die Suche nach der verlorenen Inkastadt Paititi, muss die ganze Familie einen hohen Preis zahlen. Insbesondere Monika, die älteste Tochter und ihrem Vater frappierend ähnlich, scheint jeden Halt zu verlieren. Was als persönliche Sinnkrise beginnt, wird zu ihrer politischen Radikalisierung führen und sie zu immer extremeren Maßnahmen treiben.
Eine der ersten weiblichen Erfolgsstorys der Literaturgeschichte – verfasst von einem Mann.
Der amerikanische Traum eines „country girls“ aus dem Mittelwesten, das in Chicago und später in New York gegen alle guten Sitten verstößt, geht in Erfüllung: die 18-jährige Caroline Meeber – Sister Carrie – reist nach Chicago in der Hoffnung auf ein glamouröses Leben.
»Komme morgen an.« Mehr steht nicht in dem Telegramm, mit dem der namenlose Gast seinen Besuch bei einer Mailänder Industriellenfamilie ankündigt. Es dauert nicht lange, und der überirdisch gut aussehende junge Mann hat der Reihe nach alle – geschlechter- und klassenübergreifend – verführt: Mutter, Vater, Tochter, Sohn und Dienstmädchen.
Das unbestrittene Hauptwerk Pasolinis, mit dem Italiens großer Schriftsteller und Ketzer den Verlorenen und Geächteten aus den Elendsquartieren der römischen Vorstädte ein unvergängliches Denkmal setzt – zur anhaltenden Wut bigotter Reaktionäre von rechts und links.
»Um zu wissen, was ein schlechtes Buch ist, musst du zuerst wissen, was ein gutes Buch ist.« Eine Einladung für Buchliebhaber von Monika Helfer und Kat Menschik
»Mein Vati war der Bücherfreund. Ein blasser Mann, der das Wetter mied und Tag und Nacht über seinen Büchern saß.« Im Krieg erfriert ihm ein Bein. Die Lazarettschwester liest ebenso gern wie er, also heiraten sie.
Gloria und Moni sind beste Jugendfreundinnen - die eine reich, die andere arm. Ein halbes Jahrhundert später begegnen sich die beiden Frauen wieder und Gloria beichtet ihr Lebensgeheimnis: Nie hat sie mit jemandem geschlafen.
Früher kam Gloria immer gut an, war exzentrisch und schön, wollte Schauspielerin werden, war viel unter Menschen. Gloria und Moni wachsen auf im Mief der sechziger Jahre, sind konfrontiert mit Ehe, Enge und Gewalt. Wie wurden die beiden zu denen, die sie sind?