Sehr geehrte Frau Ministerin
Roman

Ein radikal gegenwärtiger Roman über die abgründigen Beziehungen zwischen Söhnen und ihren Müttern. Mit einer Sprachkraft, die Staunen macht, erzählt die preisgekrönte Schriftstellerin Ursula Krechel von symbiotischer Mutterschaft, von existenziell gefährdeten Frauen und von politischer Gewalt.

ISBN 978-3-608-96653-4 4. Auflage 11.01.2025 Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover) 4.Druckaufl., 2025

Mit seiner Mutter sprechen zu müssen, ist für den Sohn von Eva Patarak ein Staatsverbrechen. Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen, dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden. Welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Silke Aschauer mit ihrer Observation? Will sie etwa einen Roman schreiben? Bieten die grausamen Familienverhältnisse der Antike, die sie für den Unterricht aufbereitet, nicht ausreichend Stoff für Faszination? Fest steht nur: Silke hält längst nicht alle Fäden in der Hand, denn ihr eigener Körper hat einen blutigen Aufstand gegen sie angezettelt, der sie in die Rolle der Patientin zwingt. In ihrer Ohnmacht wenden sich beide Frauen an die Justizministerin - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin damit bringen. 

Ursula Krechel schreibt in ihrem hoch politischen und stilistisch herausragenden Roman eine Kulturgeschichte aller Frauen - von einer römischen Kaisermutter zu einer Studienrätin, von einer Verkäuferin in einem kleinen Kräuterimperium zu einer Ministerin. Es ist die Geschichte ihres Widerstands gegen die Gewalt, die ihnen physisch und psychisch zugemutet wird.

»Mit ihr zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine Autorin aus, die in ihren Gedichten, Theaterstücken, Hörspielen, Romanen und Essays den Verheerungen der deutschen Geschichte und Verhärtungen der Gegenwart die Kraft ihrer Literatur entgegensetzt. [...] Das Thema der Selbstbehauptung, Wiederentdeckung und Fortentwicklung weiblicher Autorschaft zieht sich als roter Faden durch ihr gesamtes Schaffen.« Jury des Georg-Büchner-Preises

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Leseprobe des Verlags

Pressestimmen

»Kühn stellt sich diese Form der Geschichtsschreibung den klassischen Vorbildern des männlichen Kanons entgegen. Eine Summe ist der Roman jedoch nicht nur wegen dem Vielen, das er vereint, sondern auch im Hinblick auf die Kunst einer der bedeutendsten Autorinnen unserer Tage.« Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 15. Juli 2025

»›Sehr geehrte Frau Ministerin‹ [ist] so überraschend und geschickt, mitunter beinahe irritierend komponiert, dass es zu kurz gegriffen wäre, den Roman auf einen bloßen Thesenroman über strukturelle Gewalt gegen Frauen herunterzubrechen.« Wiebke Porombka, Deutschlandfunk, 21. Februar 2025

»Krechels Buch ist gewaltig und es ist feministisch. Mit einer messerscharfen Sprache seziert sie den (männlichen) Blick auf die Frau; auf die fruchtbare und nicht (mehr) fruchtbare Frau, auf die ohnmächtige und die mächtige Frau, die leidende Frau und die Mutter, die am Anspruch der “optima mater”, der besten Mutter, scheitert. Ein kluges, lesenswertes Buch, das Lust auf Konzentration voraussetzt.« Andrea Zuleger, Aachener Zeitung, 17. Februar 2025

»Niemand erzählt so formbewusst wie Ursula Krechel.« Andreas Platthaus, FAZ

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Autoreninfos

Ursula Krechel (* 1947) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie schreibt Gedichte, erzählende Prosa, Romane, Essays, Theaterstücke und Hörspiele.

Wikipedia (DE): Ursula Krechel

Autoren

Erstellt: 29.09.2025 - 16:15  |  Geändert: 29.09.2025 - 16:26