Risse, Spaltungen und Unvereinbarkeiten in Brechts Leben wie in seinen Texten fordern zur aktiven Lesart heraus. Angesichts der vielerorts schwierigen Rezeption Brechts stellt sich die Frage nach seinem Nachleben in diversen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Systemen. Das ermutigt zu einer neuen, transnationalen Lesart Brechts, die der Globalisierung und dem Multi- und Transkulturalismus zum Trotz, vielerorts weiterhin in alten, nationalen Denkmustern begriffen zu sein scheint.
Zbigniew Feliszewski ist Literatur- und Theaterwissenschaftler mit einem Schwerpunkt auf germanistischer Literatur, deutscher Gegenwartsliteratur und Dramatik sowie kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Er ist Dr. hab. der germanistischen Literaturwissenschaft und wirkt als Professor am Institut für Germanistik der Universität der Schlesischen in Katowice, wo er Forschungs- und Lehrtätigkeiten ausübt und unter anderem Beiträge zur Dramatik Franz Xaver Kroetz’ sowie zu Themen der Kulturrezeption publiziert hat. Seine Forschungsinteressen umfassen Theater- und Dramentheorie, deutschsprachige Literatur, Bertolt Brecht und kulturelle Transferprozesse, und er hat diverse Monographien, Sammelbände und Aufsätze veröffentlicht, die im deutsch- und englischsprachigen wissenschaftlichen Kontext rezipiert werden.
