Eisner, Kurt (Autor)

Kurt Eisner (geboren am 15.5.1867 in Berlin als Sohn eines jüdischen Unternehmers, ermordet am 21.2.1919 in München): Journalist und sozialdemokratischer Politiker (SPD, ab 1917 USPD). Nach Beginn des 1. Weltkrieges glaubte er im Kontext der tradierten "sozialdemokratischen Russophobie" zunächst der offiziellen Kriegserzählung des deutschen Kaiserreichs und befürwortete lange die Zustimmung seiner Partei zu den Kriegskrediten. Er erkannte jedoch bereits Anfang 1915 die Kriegsschuld der Herrschenden in Deutschland und wurde schließlich zum energischen Gegner des militärfreundlichen Establishments in der SPD (das er noch im Februar 1919 wegen der kriegs- und systemstützenden Haltung scharf anklagen wird). 1917 schloss sich Eisner deshalb der USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei) an, deren Leitgestalt er in Bayern wurde. Gegen den Widerstand der bayerischen SPD konnte Eisner (USPD) die entscheidenden Impulse beim Münchener Munitionsarbeiterstreik (Januar 1918) und zur bayerischen Revolution vom November 1919 geben. Er wurde erster Ministerpräsident des Freistaates Bayern. Seine Ermordung durch Graf Arco-Valley am 21.2.1919 war Gipfelpunkt einer beispiellosen Hetze der militär- und systemtreuen Kreise, die ihre Macht wiedererlangen wollten.

Wikipedia (DE): Kurt Eisner  |  Münchner Stadtmuseum (Online-Präsentation): Kurt Eisner  |  Lebendiges Museum Online: Kurt Eisner

Der revolutionäre Idealist: Als Pazifist wollte der studierte Philosoph eine gewaltfreie Gesellschaft und ein basisdemokratisches Rätesystem aufbauen. Das verübelten ihm Bayerns Reaktionäre, obwohl er mit sowjetischem Bolschewismus nichts am Hut hatte - und ermordeten ihn am 21. Februar 1919. Der Begriff "Freistaat Bayern" geht auf Eisner zurück: Kurt Eisner gehörte zu jenen, deren Denken im Ersten Weltkrieg gehörig umgekrempelt wurde. Spätestens 1915 in München wandelte er sich zum radikalen Pazifisten und war von der Kriegsschuld Deutschlands überzeugt. Damit befand er sich jedoch auf Kollisionskurs mit der Mehrheit seiner eigenen Partei: der SPD, die 1914 noch die Kriegskredite bewilligt hatte. Das konnte nicht lange gut gehen. Als sich 1917 Teile des linken SPD-Flügels abspalteten und die USPD gründeten, war Eisner einer ihrer Protagonisten in Bayern. Bayerischer Rundfunk 24.11.2008

Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern e.V.

Kurt Eisner Kulturstiftung

Diskussion/Vortrag: Wer war Kurt Eisner? Livestream zum 153. Geburtstag des bairischen Revolutionärs  (14.05.2020) Kurt Eisner Verein Rosa Luxemburg Stiftung Bayern Youtube 17.06.2020

Nachkommen von Kurt Eisner im Gespräch - Im Rahmen des 20. Jubiläums des Kurt-Eisner-Vereins: Kurt Eisner Verein Rosa Luxemburg Stiftung Bayern: Die Zeitzeug*innen-Gespräche wurden an Kurt Eisners 153. Geburtstag am 14. Mai 2020 erstmalig veröffentlicht. Ebenfalls in dem Video liest die Schauspielerin Patricia Litten aus dem unveröffentlichten Tagebuch des 19-jährigen Kurt Eisner. Kurt Eisner Verein Rosa Luxemburg Stiftung Bayern 13.05.2020
 

1. Auflage 28.02.2025 , Deutsch

Im April 1915 bemerkte der Linkspazifist und spätere bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner (1867-1919) mit Blick auf den Weltkrieg: "Nur deshalb wirken bei uns alle Ereignisse als über uns hereinbrechende Plötzlichkeiten und Überraschungen, weil die allgemeine Öffentlichkeit sich für die Zirkel nicht interessiert, in denen die deutsche Politik tatsächlich organisiert wird."

Seine hier in zwei Abteilungen zusammengeführten Aufsätze, Reden und Dichtungen wider die deutsche Kriegstüchtigkeit aus den Jahren 1893-1918 zeigen, dass Eisner selbst zu jenen gehörte, die schon früh vor dem Militarismus im Kaiserreich und einem bevorstehenden Weltkrieg gewarnt haben. Mit großer Klarheit durchschaute er - aus eigener Profession - insbesondere die Rolle der militärgläubigen Medien und des "Kriegerjournalismus".

ISBN 978-3-7693-5730-1 1. Auflage 28.02.2025 16,99 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)