Das Treibhaus

Das Treibhaus erzählt von einem, der im Bonn der fünfziger Jahre politische Verantwortung übernimmt, von einem Regierenden und damit in übertragener Weise von dem, was man Staatsapparat nennt: sein »Treibhaus«-Klima von Wahlkampf, Diplomatie und Opportunismus verdeutlicht, was Koeppen von Politik hält - sie ist ein Geschäft, und wer sich nicht an die Regeln hält, ist verloren.

ISBN 978-3-518-36578-6 10,00 € Portofrei Bestellen

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Atempause auf einem Schlachtfeld. Vor 70 Jahren schrieb Wolfgang Koeppen seinen Roman »Das Treibhaus« über die Remilitarisierung in der Bundesrepublik. Von Erhard Kor → junge Welt 16.11.2023

Ein kühner Versuch zwischen poetischer Wahrheit und historischer Authentizität. Interpretation von Li Ye (Beijing). → Universität Heidelberg ohne Datum

Treibhaus Bonn. Pünktlich nach der Bundestagswahl 1953 erschien eine düstere Satire auf die junge Republik. Wolfgang Koeppen karikierte im Treibhaus das politische Bonn, seinen Parlamentsbetrieb, seinen Medienrummel, seine Kommunikationsweisen. Der Roman war ein lethargischer Abgesang auf die Sinnhaftigkeit pazifistischer Politik in Zeiten von Westbindung, Wiederaufbau und Wiederbewaffnung, er war "durchzogen vom Uneinverstandensein" mit der Restauration. Benedikt Wintgens hat dem Treibhaus eine facettenreiche "politische Kulturgeschichte" gewidmet. → sehepunkte 2021/Nr.1

Die Einsamkeit des Abgeordneten. Geschichte der BRD: Der Historiker Benedikt Wintgens erläutert den Kontext von Wolfgang Koeppens Bonn-Roman „Das Treibhaus“. → Tagesspiegel 07.08.2019

Das Bundes-Treibhaus. Das »Treibhaus« ist Bonn, Bonn wieder ist nur symptomatisch für die bundesrepublikanische Aufbau- und Aufstiegs-Atmosphäre, und die nur wieder Gleichnis für den Wahnglauben, den Fortschrittsturm zu Babel mit frischen Kräften errichten zu können, nachdem er gerade mal wieder umgepurzelt ist. → der Spiegel 03.11.1953

Der Autor:

Wolfgang Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und starb am 15. März 1996 in München. Nach einem elfjährigen Aufenthalt in Ortelsburg (Ostpreußen) kehrte er 1919 nach Greifswald zurück. Aus finanziellen Gründen musste er vom Gymnasium auf die Mittelschule wechseln, von der er ohne Abschluss abging. Danach versuchte er sich in ganz unterschiedlichen Berufen: in einer Buchhandlung, im Stadttheater in Greifswald. Als Hilfskoch kam er nach Schweden und Finnland, in Würzburg arbeitete er als Dramaturg. 1927 ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1931 zwei Jahre als fest angestellter Redakteur beim Berliner Börsen-Courier arbeitete. Er schrieb Reportagen, Feuilletons, auch erste literarische Arbeiten entstanden. 1934 erschien sein erster Roman, Eine unglückliche Liebe. Im selben Jahr siedelte er in die Niederlande über. Hier begann er mit der Niederschrift des nicht vollendeten Romans Die Jawang-Gesellschaft. 1935 erschien der Roman Die Mauer schwankt, der jedoch kaum beachtet wurde. Er kehrte 1938 nach Deutschland zurück und arbeitete ab 1941 für die Bavaria-Filmgesellschaft in Feldafing am Starnberger See, 1945 siedelte er nach München über. 1948 erschien anonym das Buch Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch, zu dessen Neupublikation unter seinem Namen er erst 1992 zustimmte. 1951, 1953 und 1954 erschienen die drei Romane, die als die atmosphärisch genaueste Vergegenwärtigung des Klimas der Adenauer-Republik gelten: Tauben im Gras, Das Treibhaus und Der Tod in Rom. Koeppen verschaffte mit Nach Rußland und anderswohin, Amerikafahrt und Reisen nach Frankreich der Reiseliteratur in Deutschland hohes Ansehen.

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Erstellt: 28.11.2023 - 15:32  |  Geändert: 28.11.2023 - 15:41