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Annäherung durch Wandel. Kalter Krieg und späte Freundschaft. Von Egon Bahr und Lutz Riemann
ISBN 978-3-360-02806-8 18,00 € Portofrei Bestellen
Egon Bahr, der 2015 starb, hinterließ viele Bücher. Aber keines ist so privat, so individuell, so exklusiv wie dieses: mit unveröffentlichten Fotos, mit persönlichen Briefen. Hinzu kommen Schreiben und Texte von Riemann sowie Beiträge Bahrs. Zugleich ist dieser Schriftwechsel auch ein Abbild der verpassten Chancen und Gelegenheiten, weshalb doch nicht zusammenwuchs, was zusammengehörte, wie Bahrs einstiger Chef Willy Brandt befand. Den Zeugen Bahr beispielsweise ließ das Landgericht Berlin im Prozess gegen Egon Krenz im Mai 1997 nicht sprechen, weil der Richter der Meinung war, der Bundesminister a. D. habe von der Materie, die hier erörtert würde, keine Ahnung. Bahr gab seinen Beitrag zu Protokoll, eine Zeitzeugenstimme, die, in diesem Buch nachzulesen und mit Blick auf das vereinte Deutschland und seinen heutigen Zustand noch einmal bedenkenswert ist.
Die Autoren:
Egon Bahr (1922–2015), erlernte nach dem Abitur den Beruf des Insutriekaufmanns, wurde von 1942 bis 1944 zur Wehrmacht eingezogen und war nach Kriegsende als Journalist in Berlin tätig (Berliner Zeitung, Tagesspiegel) und von 1950 bis 1960 Chefkommentator des RIAS. Danach enger Mitarbeiter Willy Brandts und geistiger Vorbereiter der neuen Ostpolitik (»Wandel durch Annäherung«). Unterhändler der BRD-Regierung in Moskau und Berlin/DDR, Bundesminister für besondere Aufgaben von 1972 bis 1974 und Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit bis 1976 und damit eine Schlüsselfigur in den deutsch-deutschen Beziehungen. Nach dem Ausscheiden aus der Politik war er überwiegend wissenschaftlich und publizistisch tätig.
Lutz Riemann, geboren 1940 in Stettin, studierte nach einer Schiffbauerlehre in Wolgast an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. Nach Jahren als Theaterschauspieler in Meiningen, Weimar, Neustrelitz und Berlin arbeitete er für die DEFA und das DDR-Fernsehen; sehr bekannt wurde er als Oberleutnant Zimmermann im »Polizeiruf 110«, den er von 1983 bis 1990 verkörperte. Nach dem Ende der DDR war Riemann als Reporter und Moderator für den NDR tätig. Zusammen mit Michael Schmidt gab er das Buch »Der Untergang der Beluga« heraus.
Erstellt: 22.07.2022 - 09:29 | Geändert: 20.01.2023 - 08:16