Eine Nebensache. Von Adania Shibli

Was bewahren Geschichten? Was wird erzählt, was ausgelassen? Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von israelischen Soldaten vergewaltigt, ermordet und in der Wüste verscharrt. Jahrzehnte später versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall herauszufinden. Sie ist fasziniert, ja besessen davon, nicht nur wegen der Art des Verbrechens, sondern vor allem, weil es auf den Tag genau fünfundzwanzig Jahre vor ihrer Geburt begangen wurde. Ein Detail am Rande, das jedoch ihr eigenes Leben mit dem des Mädchens verknüpft. Adania Shibli verwebt die Geschichten beider Frauen zu einer eindringlichen Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.

ISBN 978-3-949203-21-3     22,00 €  Portofrei     Bestellen

 

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Leseprobe des Verlags

Die schlimmste Nebensache der Welt. Adania Shiblis Nahost-Roman „Nebensache“ schildert auf verstörende Weise, wie der Krieg Menschen so abstumpfen kann, dass das Morden für sie banal wird. → Manova 20.01.2024

Weitere Pressestimmen:

»Sprachlich total aufregend, weil sie die Kunst der Auslassung perfekt beherrscht.« Maria-Christina Piwowarski, Buchhandlung Ocelot

»Mit diesem nur knapp 120 Seiten umfassenden Debüt hat Adania Shibli ein großes Buch über die zerstörerische Logik der Besatzung geschrieben - kritisch aktuell, ohne tagespolitisch allzu explizit zu werden. ›Eine Nebensache‹ ist deshalb mehr Meditation als Erzählwerk. Der große kleine Roman von einer begabten Autorin, die hoffentlich bald weiterschreibt.« Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Dieser Roman nimmt eine Notiz aus der Kriegsberichterstattung auf und weitet sie aus, er findet eine Sprache für jene Gewalt, die sich der Menschen bemächtigt, wenn ein Krieg nicht mehr Krieg genannt wird.« Annette Hug, WOZ

»Es ist schwer, sich der kalten Bannkraft des gerade durch seine radikale Entpersönlichung wirkmächtigen Texts zu entziehen.« Angela Schader, Perlentaucher

»Inmitten der lauten und polarisierenden Stimmen, die den Nahostkonflikt umgeben, ist Shibli eine leise, eine suchende, eine präzise Detailbeobachterin. Ihr möchte man gern mehr zuhören. Es ist ein Glück, dass Literatur keine politischen Analysen liefern muss, aber Einzelschicksale zeigen kann.« Miryam Schellbach, Süddeutsche Zeitung

»Eine eindringliche Geschichte über Gewalt, ihre Nachwirkungen und die Frage, wie man gerecht davon erzählen kann.« Berliner Morgenpost

»Ein ganz und gar nicht nebensächlicher Text, der große Aufmerksamkeit verdient.« LiteraturReich

»›Eine Nebensache‹ erzählt radikal und ratlos von einem politischen Konflikt.« NZZ

»Die palästinensische Autorin Adania Shibli beschreibt in ihrem virtuosen Roman ›Eine Nebensache‹ nicht nur ein monströses Verbrechen, sondern zeigt, wie die Wunden der Vergangenheit der Gegenwart im Nahen Osten den Stempel aufdrücken.« Instagram intellectures

»›Eine Nebensache‹ ist eine knappe, aber intensive Geschichte aus dem israelisch-palästinensischen Grenzland, die auch besonders durch ihr bitteres Ende eine große Eindringlichkeit entfaltet. Die Übersetzung von Günther Orth aus dem Arabischen überzeugt ebenfalls, sodass diesem Buch gerade in diesen Zeiten voller Krieg, Gewalt und Grenzüberschreitungen eine besondere Bedeutung zukommt.« Marius Müller, BUCH-HALTUNG

»Ein schmerzhaftes und beklemmendes Buch.« Sophie Weigand, Buchkultur

Die Autorin:

Adania Shibli, geboren 1974 in Palästina, schreibt Romane, Theaterstücke, Kurzgeschichten und Essays und ist zudem in der akademischen Forschung und Lehre tätig. »Eine Neben sache« ist ihre erste Buchveröffentlichung auf Deutsch, die englische Übersetzung war für den National Book Award (2020) sowie für den International Booker Prize (2021) nominiert. Adania Shibli lebt in Palästina und Deutschland.

Die Autorin auf Wikipedia

Der Übersetzer:

Günther Orth, geboren 1963 in Ansbach, studierte in Erlangen Islamwissenschaft. Sprachstipendien führten ihn nach Ägypten und Syrien, es folgte ein Übersetzerabschluss Arabisch in Leipzig. In seiner Magisterarbeit und später in seiner Dissertation schrieb er zur modernen Erzählliteratur Syriens und des Jemen, wo er jeweils lebte. Er arbeitet heute in Berlin und weltweit als Übersetzer und Konferenzdolmetscher für Arabisch.

Zu Gast in Bern: Adania Shibli

  Zu Gast in Bern: Adania Shibli
Polit-Forum Bern im Käfigturm Youtube 16.11.2021

 

Erstellt: 05.06.2022 - 14:47  |  Geändert: 21.01.2024 - 06:18

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