Seghers, Anna (Thema)

Exil und Nachkrieg: So kalt

Erzählen, um abzuschließen. In »Das Argonautenschiff« verarbeitete Anna Seghers ihre widersprüchlichen Gefühle nach ihrer Heimkehr aus dem Exil. Der Grande Dame der DDR-Literatur zum 125. Geburtstag. Nach 14jährigem Exil kommt Anna Seghers nach Deutschland zurück. Die Heimat erscheint ihr so fremd wie ein ferner Stern. Es wird viel Anstrengung bedürfen, um wieder heimisch zu werden und festen Boden unter den Füßen zu haben. Zunächst aber meint sie: »Ich habe das Gefühl, ich bin in die Eiszeit geraten, so kalt kommt mir alles vor. Nicht weil ich nicht mehr in den Tropen bin, sondern weil viele Sachen ganz beklemmend und ganz unwahrscheinlich frostig für mich sind, ob es um Arbeit, um Freundschaft, um politische, um menschliche Sachen geht.« Als ersten poetischen Text nach der Rückkehr schreibt sie die Novelle »Das Argonautenschiff«.   Junge Welt Von Monika Melchert Junge Welt 149.11.2025

15.07.2020 , Deutsch

Die Flucht aus dem von Hitlers Truppen besetzten Frankreich gelang in letzter Minute. Ende Juni 1941 erreichte Anna Seghers mit ihrer Familie nach langer, hindernisreicher Schiffsreise Mexiko. Hier, in ihrem zweiten Exilland, hat sie ihren größten literarischen Erfolg errungen, die Veröffentlichung des Romans "Das siebte Kreuz", hier erlitt sie aber auch den tiefsten Schmerz, als sie erfuhr, dass ihre Mutter deportiert und ermordet worden war. Dazu kam ein beinah tödlicher Unfall, der ihr viel Kraft raubte und sie für Monate aufs Krankenlager warf. Die Ankunft in der Neuen Welt sicherte Anna Seghers und vielen ihrer engen Freunde das Überleben und brachte ihnen die Begegnung mit einer für sie gänzlich neuen Kultur, einer farbenfrohen und temperamentvollen tropischen Welt.

ISBN 978-3-947215-84-3 15.07.2020 20,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)