Jugendleseclub 'Lesezeichen' besucht die Leipziger Buchmesse 2015

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Jugendleseclub "Lesezeichen" goes Leipzig

Britta Kiersch berichtet über den Besuch der Buchmesse mit 10 Jugendlichen des Jugendleseclubs und Kathrin Wunder vom Jugendleseclub Eibelstadt.

Was für ein toller Tag war dieser 13. März!? Ich dachte vorher: „Freitag, der Dreizehnte – wenn das mal gut geht?“, aber es hätte gar nicht besser laufen können. Alles hat wunderbar geklappt. Alle „Lesezeichen“ waren pünktlich am Start, der Zug kam planmäßig, unser Anschluss in Fulda hat gepasst und in Leipzig Hauptbahnhof kam schon die Straßenbahn, kaum dass wir den Bahnsteig betreten hatten. Und wir konnten uns auch alle hinein quetschen! Dort trafen wir auf die ersten Einhörner und andere Verkleidete, so dass wir sicher sein konnten, in der richtigen Bahn zu stehen.

Es war für uns alle der erste Besuch der Buchmesse in Leipzig und diese braucht den Vergleich mit Frankfurt wirklich nicht zu scheuen: Die große helle Halle im Zentrum bildet einen schönen Mittelpunkt und trotz der vielen Menschen findet man doch immer ein Plätzchen, wo man mal kurz verschnaufen kann und durch die vielen kunstvoll verkleideten Menschen gibt es währenddessen allerhand zu staunen und bewundern.

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Wir hatten gleich nach der Ankunft den ersten Termin am Beltz Stand mit der Autorin Anna Kuschnarowa, deren neues Buch „Das Herz von Libertalia“ über die Piratin Anne Bonny im Februar bei Beltz erschienen ist und das einige von uns schon gelesen hatten. Die sympathische Autorin hat alle Fragen zu ihren Büchern, zu ihrem Leben und dem Verlagsleben bereitwillig und ausführlich beantwortet. So haben wir z. B. erfahren, dass „Das Herz von Libertalia“ aus dem eigenen Kindheitstraum zur See zu fahren und der Sehnsucht aus dem elterlichen Fahrwasser auszubrechen entstanden ist. Ein nettes Detail fand ich, dass sie „Kinshasa Dreams“ (die Geschichte eines boxenden Jungen) geschrieben hat, weil sie eine Zeit lang mit einem Boxer aus dem Kongo zusammen war, der sie mit den nötigen Hintergrundinformationen über die Lebensgewohnheiten, über Land und Leute, über’s Boxen und vieles mehr versorgen konnte. Wir haben einen offenen Menschen kennengelernt. Eine Autorin die aufmerksam durch’s Leben geht, ein Gespür für brisante Themen hat die junge Menschen interessieren und diese spannend erzählen kann. Auch auf diesem Weg möchten wir uns noch einmal bei ihr und bei Franziska Lindner (die uns zu diesem Termin verholfen hat) vom Verlag bedanken.

Über die Mittagszeit sind alle ihrer Wege gegangen, haben hauptsächlich die Halle 2 unsicher gemacht, Autogramme gesammelt, bei Lesungen zugehört, in den Neuerscheinungen geschwelgt und hoffentlich nicht die Verlagsmitarbeiter in den Wahnsinn getrieben.

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Um 14:30 h hatten wir die zweite feste Verabredung des Tages mit Dirk Reinhardt dessen „Train Kids“ so erfolgreich ist, dass es bereits nachgedruckt wird. Mehr über das Buch erfahrt ihr in meiner Rezension auf unserer Internetseite. Da wir zu zwölft den kompletten Gerstenberg Stand gefüllt hätten, haben wir uns für dieses Gespräch in eines der vielen Cafes auf dem Messegelände zurückgezogen. Dirk Reinhardt hat absolut interessant über sein Mexiko-Projekt berichtet, über die Schwierigkeiten und Eindrücke, über besondere Menschen und soziale Ungerechtigkeit. Er erzählte über Korruption und Entführung, Ohnmacht und Armut. Und er hat uns Einblicke in das Leben als Gerstenberg-Autor gewährt. Gerstenberg ist ja eines der letzten Familienunternehmen in der deutschen Verlagswelt und Herr Reinhardt ist froh darüber, dass sein Buch dort erschienen ist. Offensichtlich gibt es doch große Unterschiede zu den Gepflogenheiten in Verlagen, die zu Großkonzernen gehören. Wieder hat Frau Deyerling-Baier (die Presseverantwortliche bei Gerstenberg) uns zu einem hochinteressanten Gesprächspartner verholfen. Dank an beide.

Danach gab es noch einmal Zeit zur freien Verfügung, die alle für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt haben. Leider mussten wir uns schon um halb 5 wieder auf den Weg machen, dabei haben wir doch nur einen Bruchteil anschauen können – ein Jammer!

Gar nicht jammern müssen wir über die Deutsche Bahn: Ausnahmsweise waren alle Züge pünktlich, es gab keinerlei Probleme.

So endete ein rundum gelungener Messetag, alle waren voller Eindrücke und Anregungen und es sind neue Freundschaften entstanden, die auch für den Jugendleseclub sicher noch sehr wertvoll sein werden.

Erstellt: 17.03.2015 - 09:53  |  Geändert: 22.07.2024 - 22:12