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Die Verabschiebung. Von Joachim Zelter
ISBN 978-3-520-75201-7 18,00 € Portofrei Bestellen
Doch wenn sie geglaubt hat, dass mit einer Ehe nun alles gut wird, hat sie sich geirrt. Beklemmend-spannend erzählt Joachim Zelter von der End- und Aussichtslosigkeit eines Asylverfahrens, wo auch eine Ehe kein hinreichender Grund mehr für irgendetwas ist. Sein Roman beschreibt einen kafkaesk-kalten Kosmos akribischen Rechts, in dem die beteiligten Menschen - in einem endlosen Kraftakt - immer mehr an Autonomie und Substanz verlieren, bis kaum mehr etwas von ihnen übrig ist. Menschenwürde? Sie erweist sich in Zelters neuem Roman zunehmend als Konjunktiv.
»Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.« Franz Kafka. Solch ein Eisbrecher ist der Roman Die Verabschiebung.
Was soll Literatur? Unterhalten? Provozieren? Streicheln? Sticheln? Aufbauen? Niederreissen? Weder das eine noch das andere allein. Im besten Fall mehreres zugleich. Selbst auf die Gefahr hin, das Leserinnen und Leser nicht alles in den Kram passt, was da geschrieben steht. Je mehr ein Buch aus der eigenen Innerlichkeit schöpft, je mehr es die Innenseite eines Autors offenbart, desto grösser das Risiko, mit dem Werk gleichgesetzt zu werden. Joachim Zelter schrieb aus tiefer Betroffenheit einen Roman, der zu tiefst betroffen macht. Einen Roman, den man nur schwer zuhause auf dem Liegestuhl, an der Sonne, am Strand, im Flugzeug lesen kann. Und doch ist sein neuer Roman literarische Auseinandersetzung. Aber die Geschichte für einmal nicht bloss der Träger der Sprache. [Interview] Von Gallus Frei → Literaturblatt 06.06.2021
Ein Mann wird ins Ausland abgeschoben, obwohl er mit einer Deutschen verheiratet ist. In »Die Verabschiebung« verarbeitet Joachim Zelter die Geschichte seiner Schwester und seines Schwagers, und im Podcast des literaturcafe.de erzählt er von der Entstehung des Romans. Wie wirklich ist Literatur? [Podcast 55:11] → Literaturcafé 24.04.2021
Pressestimmen:
Scheitern an der Grenzmauer aus Papier: Joachim Zelters Roman ,Die Verabschiebung‘ erzählt im episodenhaften Schnelldurchlauf, die Geschichte mehrerer Jahre von Angst, Unsicherheit und Behördenwahnsinn. Eine eindrucksvolle Hommage an den ,Process‘ von Kafka, die eine bloße Neuerzählung bei weitem übertrifft und diese Rezensentin derartig betroffen zurücklässt, dass die Rezension keine Sekunde länger warten kann, als es dauert, das Buch beiseite zu legen. Von Meike Bogmaier → Aufklappen 3. Juli 2021
Gefangen im ewigen Wartezimmer: (...) Der mit zahlreichen literarischen Preisen geehrte Autor und Übersetzer Joachim Zelter (Jahrgang 1962) legt mit Die Verabschiebung nach dem satirischen Roman Imperia (2020), in dem er dem akademischen Milieu mit all seinen Eitelkeiten und Übertriebenheiten die Leviten gelesen hat, nun ein Buch vor, in dem es um unseren aktuellen Umgang mit dem/den Fremden geht. Von Dietmar JacobsenRSS-Newsfeed neuer Artikel von Dietmar Jacobsen → Literaturkritik 29.04.2021
(...) Joachim Zelter beginnt „Die Verabschiebung“ mit dem Ende und entwickelt die Geschichte dann chronologisch. Dabei erleben wir das Geschehen weitgehend aus Julias Sicht. Zwischendurch wechselt Joachim Zelter zu Faizans Perspektive, kurz auch zum Blickwinkel von Julias Vater, und sowohl am Anfang als auch am Ende fungiert Julias Bruder Johannes als Protagonist. Den Namen Julia assoziieren wir wohl nicht ganz zufällig mit der weiblichen Hauptfigur in der Shakespeare-Tragödie „Romeo und Julia“. → Dieter Wunderlich 2021
»Worte, die mit voller Wucht den Nerv treffen. Das kann weh tun. Und so kann das nur die Literatur.« SWR 2
»Die Verabschiebung ist ohne Frage seit langem Zelters bester und bewegendster Roman.« literaturcafe.de
»Dort wo das im Begriff des Staates verborgene Abstrakte ins Konkrete des einzelnen Lebens eingelassen ist, wo schmerzlich klar wird, dass Worte an keine Wirklichkeit hinreichen, aber trotzdem umso größere Macht entfalten können.« Die Rheinpfalz
»Wie das Leben aus den Fugen gerät, Gesundheit, Finanzen, das soziale Umfeld […], wo polizeiliche Gewalt ohne Vorwarnung über Faizan hereinbricht und seine Abschiebung Julia hilflos zurücklässt in der Einsamkeit und Leere der kommenden Monate.« Badische Zeitung
»Die Geschichte, die Joachim Zelter erzählt, wühlt auf, macht wütend, wirkt nach.« Heilbronner Stimme
»Der Albtraum eines Asylverfahrens in allen unwürdigen bis kafkaesken Details.« Südwest Presse
»Der Tübinger Autor Joachim Zelter erzählt in seinem brillanten Roman davon, welche Schicksale in dem Abgrund verschwinden, der zwischen Begriffen und Lebensrealitäten klafft.« Stuttgarter Zeitung
»Wie mit einer Kamera hält Zelter fest, wie ein Staat konsequent seine Gesetze durchsetzt.« epd
»JoachimZelters beklemmend schöner Roman rührt den Verstand und geht zu Herzen. Die Verabschiebung ist auch eine Liebesgeschichte unserer Zeit, in der nach Schein und Sein, zwischenmenschlichen Beziehungen und politischen Werten gefragt wird.« Südwest Presse Extra
»Das Einzige, was ein Schriftsteller in einem solchen Fall tun kann, ist schreiben. Und je länger Joachim Zelter schrieb, desto mehr begriff er, was geschehen war. Er verfasste nicht ein politisches Pamphlet oder eine Dokumentation, sondern einen Roman, in dem er die Ereignisse zur Kenntlichkeit zuspitzte.« Südkurier
Der Autor:
Joachim Zelter, 1962 in Freiburg geboren, studierte und lehrte Literatur in Tübingen und Yale. Seit 1997 freier Schriftsteller. Bei Klöpfer & Meyer erschienen u. a. ›Der Ministerpräsident‹ (2010), nominiert für den Deutschen Buchpreis, sowie ›Im Feld‹ (2018). Zuletzt erschien ›Die Verabschiebung‹ (2021). Joachim Zelter erhielt zahlreiche Auszeichnungen: u. a. den begehrten Preis der ›LiteraTourNord‹. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und im Deutschen PEN.
Joachim Zelter liest aus „Die Verabschiebung“ (Livestream)
→ Club Voltaire Tübingen Youtube 22.04.2021
Erstellt: 07.08.2024 - 07:23 | Geändert: 07.08.2024 - 07:51