An das Wilde glauben

Über den Biss eines Bären, eine existenzielle Begegnung von Mensch und Natur und die Frage nach dem Wilden in uns.
Auf einer Forschungsreise wird Nastassja Martin von einem Bären gebissen und schwer verletzt. In aufwühlenden Worten erzählt sie von der Geschichte dieses Kampfes und von ihrer Genesung.
Die Anthropologin Nastassja Martin teilt in dieser packenden autobiografischen Erzählung die Geschichte einer tiefen Verletzung und ihrer Heilung. Auf einer ihrer oft monatelangen Forschungsreisen auf die von Vulkanstümpfen durchzogene russische Halbinsel Kamtschatka, wo sie die Bräuche und Kosmologien der Ewenen studiert, taucht sie tief in deren Kultur ein und beginnt intensiv zu träumen. Nach einer Bergtour begegnet sie einem Bären: Es kommt zum Kampf, er beißt sie ins Gesicht und die 29-Jährige gerät in einen Zustand versehrter Identität.
Was sie zuvor als Wissenschaftlerin beschrieben hat - die animistische Durchmischung von allem - erfährt sie nun am eigenen Leib. Die Grenzen zwischen dem Bären und ihrer selbst, oder dem, was früher sie selbst war, verschwimmen. Träume und Erinnerungen lassen Nastassja Martin umfassende Heilung in sich selbst und der Wildnis finden, in die sie nach einer qualvollen Genesungsgeschichte in russischen und französischen Krankenhäusern zurückkehrt.
Pressestimmen:
Forschung ganz eigener Art - Eine Anthropologin schildert ihre blutige Begegnung mit einem Bären: Die Anthropologin Nastassja Martin studierte das Leben einer Nomadengemeinschaft am östlichsten Rand von Russland – und geriet in einen Kampf mit einem Bären. In einem leuchtenden Essay sucht sie nach dem Sinn dieses Dramas. Von Urs Hafner → Neue Zürche Zeitung 02.07.2021
Wiedergeburt zwischen den Welten: Die französische Anthropologin Nastassja Martin wurde in der sibirischen Wildnis von einem Bären schwer verletzt. Ihr Buch über den Angriff und seine Folgen ist eine beeindruckende Studie zum Verhältnis von Mensch und Natur. Von Christiane Lutz Süddeutsche Zeitung 8. Juni 2021
Dem Bär verzeihen: Ein Bär zerbiss Nastassja Martin in Sibirien das Gesicht und brach ihre Schädelknochen. In ihrer tagebuchartigen Erzählung „An das Wilde glauben“ rekonstruiert die Anthropologin das Geschehen und die Etappen ihrer Heilung. [Podcast 6:36] Von Von Sigrid Brinkmann → Deutschlandfunk 10.04.2021
Rezensionsnotizen → Perlentaucher
Die Autorin:
Nastassja Martin, 1986 in Grenoble geboren, ist Anthropologin und Schriftstellerin. Die Schülerin Philippe Descolas ist Spezialistin für die Kosmologien und Animismen der Völker Alaskas und veröffentlichte vor ihrem ersten Roman, der großes Aufsehen erregte, u. a. mit Les âmes sauvages, ein Buch über die Widerständigkeit der Inuit gegen die Zivilisation.
Die Übersetzerin:
Claudia Kalscheuer, 1964 in Berlin geboren, studierte Romanistik, Linguistik und Philosophie in Berlin und Toulouse. Sie übersetzt seit 1994 aus dem Französischen, u. a. Marie NDiaye, Jules Verne und Sylvain Tesson.
Erstellt: 30.07.2024 - 09:15 | Geändert: 30.07.2024 - 09:29