Aus ihrer Sicht
Das hochpolitische Schicksal einer Frau im von Faschismus und Patriarchat beherrschten Italien.
Rom, 1939. Alessandra wächst in bescheidenen Verhältnissen auf. Ihre Mutter - ein außergewöhnliches Klaviertalent - wird vom Ehemann ständig in ihre Schranken verwiesen, und so wird Alessandra früh eingebläut, welche Rolle für Frauen vorgesehen ist. Nach dem plötzlichen Tod der Mutter wird sie vom Vater in ein Dorf in den Abruzzen geschickt, wo sie lernen soll, sich zu fügen. Doch Alessandra ist ein freier Geist, sie politisiert sich und fordert nichts weniger als die Gleichberechtigung von Mann und Frau.
Als sie zurück in Rom den antifaschistischen Philosophen Francesco kennenlernt, scheint sie endlich am richtigen Ort angelangt zu sein. Doch es wird ihr viel zu spät klar, was ihr für die ersehnte Freiheit abverlangt werden wird.
Dieser radikal »aus ihrer Sicht« erzählte Roman ist die Geschichte einer großen Liebe und eines Verbrechens. In einem von Faschismus und dem Patriarchat beherrschten Italien entspinnt sich das intime und hochpolitische Schicksal einer Frau, die das Unmögliche möglich macht: Resignation in Rebellion zu verwandeln.
Pressestimmen:
»Ein Klassiker der emanzipativen Literatur ...« Niklas Bender Frankfurter Allgemeine Zeitung 19.10.2023
»In Aus ihrer Sicht blickt Alba de Céspedes in die Seele einer jungen Frau, die an den Konventionen zerbricht. Jetzt ist der wegweisende Roman erstmals auf Deutsch erschienen.« Christiane Lutz Süddeutsche Zeitung 07.06.2023
»Der feministische Roman, wie er im großartigen Nachwort genannt wird, kann auch in Deutschland, trotz seiner über 600 Seiten und Längen ein Meilenstein zur Gleichberechtigung werden.« Martina Mattes Der Evangelische Buchberater 25.09.2023
»Alba de Céspedes verfasste ein flammendes Plädoyer für die Selbstbestimmung der Frauen und die Freiheit der Liebe.« Roberta De Righi Abendzeitung München 24.02.2023
»Endlich übersetzt: Das Hauptwerk der italienischen Ikone.« Les Inrockuptibles »Ein durch und durch feministischer Roman!« Mathilde 11.07.2023
Die Autorin:
Alba de Céspedes wurde 1911 in Rom geboren, als Tochter eines kubanischen Vaters und einer italienischen Mutter. Ihr erster Roman fiel wegen seiner zu selbstbestimmten Frauenfiguren der Zensur zum Opfer. Während des Krieges war de Céspedes im aktiven Widerstand und wurde zweimal inhaftiert. Später arbeitete sie als Radio- und Fernsehjournalistin, schrieb Prosa, Lyrik und fürs Theater. Ihre Romane waren internationale Bestseller. Alba de Céspedes starb 1997 in Paris.
Die Übersetzerin:
Karin Krieger übersetzt vorwiegend aus dem Italienischen und Französischen, darunter Bücher von Elena Ferrante, Claudio Magris, Anna Banti, Armando Massarenti, Margaret Mazzantini, Ugo Riccarelli, Andrea Camilleri, Alessandro Baricco und Giorgio Fontana. Sie war mehrfach Stipendiatin des Deutschen Übersetzerfonds und erhielt 2011 den Hieronymusring.
Nachwort von:
Barbara Vinken ist Professorin für Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaftlerin und Modeexpertin. Flaubert beschäftigt sie seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr.
Karin Krieger spricht über »Aus ihrer Sicht« von Alba de Céspedes
→ Suhrkamp Verlag Youtube 16.02.23
Erstellt: 12.07.2024 - 06:50 | Geändert: 18.09.2024 - 11:27