Apologie von links. Zur Kritik gängiger linker Krisentheorien. Von Guenther Sandleben und Jakob Schäfer

Apologie von links. Zur Kritik gängiger linker Krisentheorien. Von Guenther Sandleben, Jakob SchäferÜber die heutige Krise wird viel diskutiert, Theorien gibt es reichlich. Doch wird das Krisengeschehen in seinem inneren Zusammenhang wirklich erfasst? Die orthodoxen Erklärungsweisen von der Neoklassik bis hin zum Keynesianismus sind gescheitert, wie einige Vertreter selbst eingestehen. Gilt das auch für linke Krisentheorien?

ISBN  978-3-89900-141-9     Vergriffen

Diese Frage untersuchen die Autoren in diesem Buch. Sie stellen vor allem die linkskeynesianische Memorandum-Strömung um Jörg Huffschmid sowie die Beiträge von Lucas Zeise, Ernst Lohoff/Norbert Trenkle und Michael Heinrich auf den Prüfstand. Sie hinterfragen deren zentrale Thesen: neoliberale Politik und Umverteilungsprozesse als Krisenursachen, die Macht der Banken und Finanzmärkte, das aufgeblähte Finanzkapital mit seinen Ansprüchen, das nicht mehr zur sogenannten Realökonomie passe. In ihrer Analyse stoßen die Autoren auf Ambivalenzen, Widersprüche, Eklektizismus und viel Schönfärberei. Es fehlt bei den hier erörterten Theorien an einer wirklich kritischen, konsistenten Krisenerklärung, die bis in die Tiefen kapitalistischer Warenproduktion vordringt. Ansätze zu einer solchen Krisenerklärung werden deshalb im Schlusskapitel „Wohin treibt die Krise?“ vorgestellt.

Die Autoren setzen auf der Seite der Leserinnen und Leser weder Kenntnisse der Wirtschaftswissenschaften noch der Marx'schen Theorie, sondern lediglich die Bereitschaft voraus, aktuelle Krisentheorien zu hinterfragen.

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Bankenbashing statt Kapitalismuskritik. Günther Sandleben und Jakob Schäfer kritisieren bekannte linke Krisentheorien → der Freitag 06.01.2014

Das Buch legt dominierenden »linken Krisentheorien« zur Last, dass sie nicht den Kapitalismus als solchen, sondern lediglich »besonders profitgierige und machtbesessene Kapitalsorten, wie das Finanzkapital«, kritisieren und infrage stellen. Rezension von Alexander B. Voegele → Das Argument 306/2014

Vom Elend des revidierten Marxismus und der alternativen Politikberatung → Maulwürfe 21.04.2014

Gespräch zwischen Peter Nowak und Guenther SandlebenNeues Deutschland 15.01.2014

Die Autoren:

Guenther Sandleben lebt als Publizist in Berlin. Neben zahlreichen Aufsät-zen erschienen von ihm Nationalökonomie & Staat. Zur Kritik der Theorie des Finanzkapitals (2003), Politik des Kapitals in der Krise. Eine empirische Studie (2011) und Finanzmarktkrise – Mythos und Wirklichkeit. Wie die ganz reale Wirtschaft die Krise kriegt (2011).Aus seiner mehr als 20-jährigen Berufspraxis als Finanzmarktanalyst kennt er das Innenleben des sogenannten Finanzkapitals und hat sich in-tensiv mit den Interaktionen zwischen den Finanzmärkten und der „ganz realen Wirtschaft“ auseinandergesetzt. Nach einem wirtschaftswissenschaft-lichen Studium in Dortmund und Berlin war er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem fachlichen Schwerpunkt Geschichte der öko-nomischen Theorie tätig. Während dieser Zeit setzte er sich insbesondere mit der klassischen politischen Ökonomie und ihrer Marx’schen Kritik auseinander. Ein Großteil seiner Veröffentlichungen findet sich unter: guenther-sandleben.de.

Jakob Schäfer lebt in Wiesbaden. Er ist aktiv in der Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, insbesondere bei der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken. Er ist Mitglied der IV. Internationale. Am meisten beeinflusst wurde er durch die politischen und wirtschaftstheoretischen Beiträge Ernest Mandels

 

Erstellt: 26.05.2014 - 14:13  |  Geändert: 13.04.2020 - 13:13