Die enteignete Generation
Jugend im Nahen Osten und in Nordafrika
Die umfangreiche Jugendstudie, die die Friedrich-Ebert-Stiftung 2021/22 im Nahen Osten und in Nordafrika durchgeführt hat, ist weltweit richtungsweisend. Sie knüpft inhaltlich an die fünf Jahre zuvor durchgeführte Studie an und erlaubt aktuelle Einblicke in Selbstverständnis, Lebenschancen und Zukunftsperspektiven von 12.000 jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren aus Ägypten, Algerien, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästina, Sudan, Syrien und Tunesien.
Auf die arabischen Aufstände der frühen 2010er-Jahre, die viele Hoffnungen weckten, folgten Rückschläge: autoritäre Gegenreaktionen, ökonomische Einbrüche, ein beschleunigter Klimawandel, die Corona-Pandemie und schließlich der Ukraine-Krieg mit seinen Auswirkungen auf Nahrungsmittel- und Energiesicherheit. Nachdem Bemühungen um demokratischere Strukturen die Lebensbedingungen nicht nachhaltig verbessert haben und eine ganze Generation junger Menschen durch die Krisen weiter entmündigt und enteignet wurde, herrschen nun Enttäuschung und Ratlosigkeit vor.
Dennoch, auch das zeigt diese Studie, engagieren sich einige Gruppen voller Energie für die Gesellschaft und sind optimistisch, dass die schweren Krisen auch neue Möglichkeiten eröffnen.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags
FES MENA-Jugendstudie im Nahen Osten und Nordafrika 2016/ 2017 → Friedrich Ebert Stiftung
Die Autoren:
Jörg Gertel, geb. 1961, Professor für Arabistik sowie für Wirtschaftsgeographie und Globalisierungsforschung an der Universität Leipzig.
Friederike Stolleis, geb. 1971, Dr. phil., Projektleiterin »Politische Partizipation« der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tunesien.
David Kreuer, geb. 1982, Dr. phil., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie der Universität Leipzig.
Die junge Generation im Nahen Osten – zwischen Herausforderungen und neuen Perspektiven Zurück von einer gemeinsamen Reise nach Israel und dem Besetzten Palästinensischen Gebiet teilen DEZA-Direktorin Patricia Danzi und Botschafter Simon Geissbühler, Leiter der Abteilung Frieden und Menschenrechte, ihre Eindrücke. Während der Reise haben sie sich mit der Umsetzung des Schweizer Kooperationsprogramms für den Nahen Osten 2021–2024 vertraut gemacht. → Schweizerische Eidgenossenschaft 22.04.2022
Traumatisiert durch Krieg, Terror und Hunger - Hat die „verlorene Generation“ im Nahen Osten noch eine Chance? Gewalt, Armut und keine Schule: Im Nahen Osten wachsen Millionen Kinder in größter Not auf. Kann mehr Geld ihnen helfen? Von Thomas Seibert Christian Böhme → Tagesspiegel 20.12.2021
Erstellt: 24.04.2024 - 06:55 | Geändert: 07.05.2024 - 08:17