Nach meinem Tod zu veröffentlichen
Späte Gedichte

Zu Beginn der sechziger Jahre hat Pasolini in Rom Fuß gefasst, er hat zwei gefeierte Romane veröffentlicht und sich eine neue, flammende Leidenschaft erschlossen, das Kino. Doch der Ort, an dem sich seine Passion, die sozialen und politischen Verhältnisse der Welt festzuhalten, am dringlichsten äußert, ist seine Lyrik. Kompromisslos wirft Pasolini den eigenen Körper in den Kampf, prangert die verlogenen Ideologien der Machthaber an und protestiert gegen die Seelenlosigkeit des Kapitalismus. Zugleich sind seine Gedichte eine Liebeserklärung an den Menschen, an das römische Subproletariat, es sind Verse voller Nostalgie, Zärtlichkeit und Solidarität.
Nach meinem Tod zu veröffentlichen versammelt erstmals unübersetzte und aus dem Nachlass erschlossene späte Gedichte Pasolinis - Gedichte von äußerster politischer Luzidität und belebendem Pathos. Es ist das Protokoll einer Krise linken Denkens, das rund sechzig Jahre nach seinem Entstehen an Dringlichkeit und Anmut nichts eingebüßt hat.
Gleichrangig mit dem Ungesagten. Pier Paolo Pasolini, den widerständigsten unter den Dichtern Italiens, muss man feiern, wieder und wieder. Der bei Suhrkamp rechtzeitig zum hundersten Geburtstag herausgebrachte Gedichtband "Nach meinem Tod zu veröffentlichen" ist eine Großtat Von Marie Luise Knott → Perlentaucher 21.12.2021
Der Autor:
Pier Paolo Pasolini, geboren 1922 in Bologna, war Schriftsteller, Filmregisseur, Journalist und Kritiker. Er wuchs im Friaul auf und war als Lehrer tätig, bis er wegen »unsittlicher Handlungen« vom Dienst suspendiert wurde. 1950 zog er nach Rom, wo er in seinen schriftstellerischen und filmischen Werken der Arbeiterklasse zu Sichtbarkeit verhalf und Faschismus und Kapitalismus verurteilte. Er gilt als einer der wichtigsten und streitbarsten Intellektuellen Italiens. Pasolini wurde 1975 in Ostia ermordet.
→ Pier Pablo Pasolini auf Wikipedia
Der sanfte Radikale ZDF 2005 (Pier Paolo Pasolini)
→ dan_i Youtube ca. November 2015
La Rabbia - Pier Paolo Pasolini 1963
→ barambia Youtube 2011
Erstellt: 22.11.2021 - 06:47 | Geändert: 10.12.2022 - 07:26