12.07.2025

Denker der Dekolonisation. Zur Aktualität von Frantz Fanon.

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Frantz Fanon wäre am 20. Juli 100 Jahre alt geworden. Er gilt als einer der einflussreichsten Denker der antikolonialen Bewegung. Sein Werk «Die Verdammten der Erde» (1961) wurde kontrovers diskutiert, kann Gewalt eine befreiende Wirkung im Kampf gegen Rassismus und Kolonialisierung haben? Der «Denker der Barrikaden» (Peter Hudis) war mit seinem ersten Buch «Schwarze Haut, weiße Masken» (1952) auch ein Vordenker für postkoloniale Theorie.

Fanon erlebte als Schwarzer Soldat aus Martinique aufseiten Frankreichs den brutalen Rassismus des Kolonialstaats und engagierte sich später für die algerische Befreiungsbewegung FLN, deren Sprecher er zeitweise war. Die subkutan wirkende Macht des Rassismus zu ergründen und die Wesensverwandtschaft von Antisemitismus und Rassismus zu begreifen war Fanon wichtig. Philipp Dorestal analysiert den «gedehnten Marxismus» von Fanon und charakterisiert ihn als originellen politischen Denker, der auch für heute wichtige Impulse für emanzipatorische Politik anbietet.

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
1h 43min 10s
Thematisierte Personen

Erstellt: 15.07.2025 - 10:20  |  Geändert: 15.07.2025 - 10:20

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Frantz Fanon (1925–1961) hat mit seinem Buch »Die Verdammten dieser Erde« 1961 einen Klassiker der radikalen politischen Theorie geschrieben, der von Befreiungsbewegungen aus dem globalen Süden ebenso wie von der Studierendenbewegung in den westlichen Metropolen als »Bibel der Dekolonisierung« begeistert aufgenommen wurde.

Philipp Dorestal rekonstruiert Fanons Gedankengebäude und zeigt dessen inneren Zusammenhang unter Rückgriff auf bisher auf Deutsch noch nicht vorliegende Schriften zu Psychiatrie und Politik auf.