Das Handbuch bietet erstmals einen aktuellen und umfassenden Überblick über Forschungsstand und Problembezüge der deutschsprachigen wie internationalen Politischen Soziologie. Es versammelt Beiträge von ausgewiesenen Expertinnen und Experten und dient Studierenden und Forschenden in Soziologie und Politikwissenschaft als zuverlässiges Nachschlagewerk.
Öffentlichkeit (Thema)
Wer bestimmt, was wir wissen dürfen - und was nicht?
Freie Presse, kritischer Journalismus, unabhängige Medien? Thomas Röper stellt diese Selbstbilder infrage - mit einer investigativen Recherche, die erschüttert. In Gesteuerte Wahrheit enthüllt er, wie westliche Medienstrukturen systematisch von Regierungen, Geheimdiensten, milliardenschweren Stiftungen und internationalen Netzwerken beeinflusst werden.
Ein Schwerpunkt liegt auf der CIA-Operation Mockingbird: Hunderte Journalisten arbeiteten bereits im Kalten Krieg verdeckt für US-Geheimdienste - ein System, das laut Röper nie endete, sondern perfektioniert und professionalisiert wurde. Auch der BND wird in diesem Kontext genannt.
Dirk Rose informiert in Schlaglichtern über die Geschichte und wichtige medientheoretische Positionen der Medienkritik. Historisch, systematisch, kompakt. Der medienkritische Diskurs ist über 2500 Jahre alt - und erhitzt noch immer die Gemüter. Dirk Rose geht der Frage nach, warum das so ist.
Wolfgang Abendroth (2.5.1906-15.9.1985) hat für rund sechs Jahrzehnte in intensiver Weise am politischen Leben in Deutschland teilgenommen. Von Mitte der zwanziger Jahre bis zu seinem Tod war sein Engagement sowohl kritisch reflektierender als auch praktisch-organisatorischer Art. In den vier Nachkriegsjahrzehnten stand er als ein in die politischen und sozialen Auseinandersetzungen eingreifender Wissenschaftler, der am Marxismus als Methode historischer und gesellschaftswissenschaftlicher Analyse festhielt, die meiste Zeit im Lichte der Öffentlichkeit. In der Bundesrepublik Deutschland stieß er bei seinen politischen Gegnern auf leidenschaftliche Ablehnung und Kritik, während er bei seinen unterschiedlichen Adressatenkreisen in der Linken nachhaltiges Interesse und anhaltende Wirkung fand.
Nachrichtenbilder prägen unsere Vorstellung der Wirklichkeit - doch wie entstehen sie? Dieses Buch nimmt die Stärken und Schwächen des globalen Nachrichtenjournalismus unter die Lupe und geht Fragen nach, die in unserer Informationsgesellschaft von entscheidender Bedeutung sind:
Das Verhältnis der Corona-Politik zur Demokratie erscheint uneindeutig und ambivalent: Entweder wird sie als Tendenz zum Ausnahmezustand und Gefahr für demokratische Prozesse begriffen oder sie gilt als routinierte demokratisch-rechtsstaatliche Problembearbeitung. Jenseits dieser Dichotomie integrieren André Brodocz und Hagen Schölzel das Exzeptionelle der Pandemie sowie die genuin demokratischen Kontroversen und Entscheidungsprozesse in eine Theorie der »demokratischen Auszeit«.
Der Kalte Krieg als "Krieg" öffnete erhebliche Ressourcen in Ost und West. Der ideologische Wettkampf ließ - und sei es auch nur aus propagandistischen Gründen - Maßnahmen zu, die bisher nur in einer militärischen Auseinandersetzung zu finden waren. Viel ist immer über die Wohlstandseffekte des Konflikts gesprochen worden. Schaut man aber genauer hin, war der Kalte Krieg eben auch der große Verhinderer. Niemand weiß - und wahrscheinlich wird es auch niemand in Zukunft belegen können - was aufgrund der spezifischen Konstellationen des Kalten Krieges im Einzelnen alles nicht stattfand: Welche Forschungen wurden nicht finanziert, welche Buchproduktionen und welche Filme kamen nicht an die Öffentlichkeit, welche Einrichtungen wurden nicht eröffnet, welche Lebensläufe wurden zerstört und welche Karrieren unterbunden?
An einem dieser "blinden Flecke" der Geschichte des Kalten Krieges setzt die Dissertation von Stephan Buchloh an ...
»Ich bin heute nicht frei, weil das System funktioniert. Ich bin heute frei, weil ich mich des Journalismus schuldig bekannt habe.« (Julian Assange im Europarat, Oktober 2024)
Sie wolle »in einer Gesellschaft leben«, in der zur Verantwortung gezogen werde, »wer Kriegsverbrecher ist, und nicht, wer den Mut hat, Kriegsverbrechen zu enthüllen«, bilanziert Stefania Maurizi. Am Anfang steht das Jahr 2008: Die investigative Journalistin widmet sich einer noch kaum bekannten Organisation namens WikiLeaks.
Autoritäre Populisten trumpfen auf. Desinformation und Fake News grassieren. Und der Journalismus, der dem wehren sollte? Er kommt aus der Krise nicht heraus. Es gibt zwar mehr Medien, aber immer weniger Mittel für den Journalismus. Verlage wollen ihre Einbußen wettmachen, indem sie noch mehr laute Meinungen und Soft-Themen bringen. Doch die »Boulevardigitalisierung« nützt just den Populisten, die sich derselben Stilmittel bedienen: Zuspitzung, Skandalisierung, Aufregung.
Wie geht Streiten heute? Svenja Flaßpöhler, eine unserer streitbarsten Denkerinnen, appelliert persönlich, philosophisch und pointiert für mehr richtigen Streit.
"Warum also streite ich? Davon und von der Frage, was Streiten heißt, handelt dieses Buch."
