Das Phänomen Guérot
Demokratie im Treibsand

Wer sich in die Öffentlichkeit traut, kann sich dort ganz schnell eine blutige Nase holen. Dieselben Medien, die eine Person heute glorifizieren, stellen sie morgen an den Pranger. Sie verteilen und entziehen Reputation, fördern und zerstören Karrieren. Das Medium selbst bleibt jedoch immer auf der Siegerseite. Die Gesetze von Marktorientierung und zynisch-ideologisierter Machtausübung gelten für Rundfunk und Fernsehen ebenso wie für die Printmedien - von RTL bis ARD und ZDF, von der BILD über die taz bis zur ZEIT. »Das Phänomen Guérot« legt genau diesen Vorgang detailliert offen: Der MENSCH Ulrike Guérot ist in der Realität nicht die dämonische Figur, als die sie hingestellt worden ist. Aber an ihr kristallisiert sich genau dieser menschenverachtende Prozess heraus, der bis heute andauert.

ISBN 978-3-98584-238-4 1. Auflage 2023 18,99 € Portofrei Bestellen (Buch)

Ulrike Guérot gehört zu den nur noch sehr wenigen Menschen in Deutschland, deren Prominenz auf ihren herausragenden Qualitäten und ihrer tatsächlichen Bedeutung für das kulturelle Leben beruht. Aufgrund von differenzierten Äußerungen zur Corona-Politik und aufgrund eines frühen und konsequenten Eintretens für Waffenstillstand und Friedensverhandlungen im Ukrainekonflikt wurde aus dem gern gesehenen Talkshow-Gast in Europafragen eine Projektionsfläche für grundlegende gesellschaftliche Konflikte, deren Lösung sich nicht im offenen und kultivierten politischen Diskurs, sondern als symbolische mediale Hinrichtung der Kristallisationsfigur Ulrike Guérot vollzieht. Dies wohl auch als Beispiel für all diejenigen, die sich (noch) im Lichtkreis der Medien aufhalten: »Seht her, so wird es euch auch ergehen, wenn ihr ausschert aus der Koalition der Willfährigen.« Der Satz »Bestrafe einen, erziehe hundert« entfaltet hier eine beklemmende Plausibilität.

Mehr Infos

Das Ende der Argumente. Wie der wissenschaftliche Meinungsaustausch zur haltungsgesteuerten Hetzjagd gegen Kritiker der Macht verkommen ist. In der deutschen Debattenkultur herrscht mittlerweile Barbarei. Wird die Außengrenze des zulässigen Meinungskorridors auch nur marginal übertreten, hat das für die „Gedankenverbrecher“ unmittelbare Konsequenzen; Boykott, Ausladungen, Ausgrenzungen und Angriffe auf die Person. Das Ringen um das bessere Argument scheint es nicht mehr zu geben. Was zu zählen scheint, ist lediglich die Stützung der Regierungslinie. Abweichungen sind unerwünscht. Diese leidvolle Erfahrung mussten zahlreiche Intellektuelle, Wissenschaftler und Publizisten in den vergangenen Jahren machen. Ulrike Guérot und Matthias Burchardt sind zwei davon. Beide veröffentlichten nun ein Buch, in welchem sie diesen sich immer weiter verschärfenden Missstand beschreiben und anklagen. Von Holdger Platta → manova.news 28.06.2023

"Deutsche Abhängigkeit von den USA hat sich offenbar vergrößert." Ulrike Guérot über eine Europäische Republik als erster Schritt zur Weltgemeinschaft, falsche Tweets am späten Abend und die fehlende Unabhängigkeit Europas. (Teil 2) Von Philipp Fess → Telepolis 22.05.2023

"Der Versuch, Unrecht aufzudecken, wird vereitelt." Interview mit Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Über Cancel Culture, unbequeme Bekenntnisse, trügerische Narrative und das Ende des demokratischen Zeitalters. (Teil 1) Philipp Fess → Telepolis 21.05.2023

Ulrike Beate Guérot (* 1964 als Ulrike Beate Hammelstein in Grevenbroich) studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie in Bonn, Münster und Paris. Sie ist Politikwissenschaftlerin, Professorin und Publizistin in den Themenbereichen Europa und Demokratie, mit Stationen in Think Tanks und an Universitäten in Paris, Brüssel, London, Washington, Berlin, Wien und Bonn. 2014 gründete sie das European Democracy Lab e. V., eine Denkfabrik zum Neudenken von Europa, und ist Mitglied beim European Peace Project.

Matthias Burchardt (* 1966 in Köln) ist ein deutscher Philosoph, Pädagoge und Publizist mit den Schwerpunkten Philosophie der Bildung und Anthropologie. In zahlreichen Publikationen und Vorträgen wendet er sich gegen die Ökonomisierung aller Lebensbereiche und insbesondere des Bildungswesens und kritisiert entsprechende Konzepte der Bildungsreform. 

Wikipedia (DE): Matthias Burchardt

Erstellt: 02.04.2023 - 08:25  |  Geändert: 27.07.2025 - 17:27