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Cogitamus. Von Bruno Latour

»Cogito ergo sum« - »Ich denke, also bin ich«: Mit diesem Satz begründete Descartes das rationalistische Denken der Neuzeit. Wenn Bruno Latour nun den Singular durch den Plural ersetzt, betont er damit, daß es immer Kollektive sind, die denken, und diese Kollektive, so Latour, umfassen auch leblose Dinge und Technologie. Diese These untermauerte der Begründer der politischen Ökologie in seinen bahnbrechenden interdisziplinären Fallstudien über das Labor Pasteurs und das gescheiterte Pariser Nahverkehrsprojekt Aramis. In Cogitamus erläutert Latour in fiktiven Briefen an eine deutsche Studentin, die seine Vorlesungen aus mysteriösen Gründen immer verpaßt, auf anschauliche Weise seine komplexe Theorie.

ISBN 978-3-518-26038-8     16,00 €  Portofrei     Bestellen

Maschinenwinter. Wissen, Technik, Sozialismus. Von Dietmar Dath

Es sind bekanntlich nicht die Maschinen, die Maschinen einstellen, sondern Menschen, die Maschinen bauen und einsetzen. Daher ist es nicht länger hinzunehmen, daß Maschinen die Lebensverhältnisse zunehmend verschlechtern, obwohl sie im Ursprung dazu gedacht waren, diese zu verbessern. Selbst in den reichsten Ländern ist von Lebenserleichterung durch Technik nicht mehr viel zu merken: Der kreative Computerdienstleister fristet das Dasein eines biblischen Tagelöhners; die High-Tech-Ärztin schreibt Gutachten über die Almosenberechtigung kranker Unterstützungsempfänger; jede Modernisierung der Produktion bedeutet Massenentlassungen statt Arbeitszeitverkürzung. Aber nicht einmal den Anschluß an diese noch vergleichsweise luxuriösen Formen des Jammers gönnt man den ärmeren Gegenden; dorthin wird bloß alles ausgelagert, was man mit den Lohnabhängigen des Westens einstweilen noch nicht machen kann. 

ISBN 978-3-518-26008-1     10,00 €  Portofrei     Bestellen

Das Raumschiff Erde hat keinen Notausgang. Von Paul Crutzen, Mike Davis, Michael D. Mastrandrea, Stephen H. Schneider, Peter Sloterdijk u.a.

Die Havarie im Atomkraftwerk Fukushima erinnert uns daran, dass der"Umgang der Menschen mit ihrem Planeten einem Katastrophenfilmgleicht, in dem rivalisierende Mafiagruppen sich an Bord eines Flugzeugsin 12 000 Meter Höhe ein Feuergefecht mit großkalibrigen Waffenliefern" (Peter Sloterdijk). Die Reaktorkatastrophe wird verstrahlteGebiete und verseuchte Gewässer zurücklassen, die Menschheit erweistsich einmal mehr als eine geologische Macht, welche den Gewalten der Natur kaum nachsteht. Bereits im Jahr 2000 hat der niederländische Atmosphärenforscher Paul J. Crutzen, der für seine Arbeiten zur Erforschung des Ozonlochs1995 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, die Bezeichung "Anthropozän" für unser Erdzeitalter vorgeschlagen, in dem - so PeterSloterdijk - endgültig "der Punkt erreicht ist", an dem das "Raumschiff Erde" "bestimmte Formen des unwissenden Verhaltens" seiner Passagiere nicht länger erträgt. Dem kurzen, aber überaus einflußreichen Essay Paul J. Crutzens, der hier zum ersten Mal auf Deutsch erscheint, werden in diesem Band Beiträge von Klimaforschern, Soziologen und Philosophen gegenübergestellt.

ISBN 978-3-518-06176-3     10,00 €  Portofrei     Bestellen