Was sind Konflikte? Die Definition ist schwieriger, als es auf den ersten Blick scheint, bereits die Lektüre der Tageszeitung eröffnet eine Vielzahl von Antworten auf diese Frage. So findet man den Konfliktbegriff in Bezug auf Auseinandersetzungen zwischen Nationen oder Völkergruppen in Form von Kriegen, Verhandlungen oder militärischer Abschreckung mit einer oft jahrzehntelangen Dauer. Als Konflikte gelten aber auch Auseinandersetzungen zwischen Personengruppen, zum Beispiel der Streit zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen. Systemtheoretisch betrachtet, ist ein Konflikt nichts anderes als eine bestimmte Art der Kommunikation, die sich als ein eigenes System etabliert hat.
Simon, Fritz B. (Autor)
Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt auf eine Weise verändert, die zuvor unvorstellbar erschien. Die Debatte über die Folgen für Individuen und Gesellschaften ist in vollem Gange. Dieses Buch betrachtet die Ereignisse aus der Perspektive der Systemtheorie. Heiko Kleve, Steffen Roth und Fritz B. Simon zeigen auf, wie der Disput um Covid-19 Wirtschaft, Politik und Gesundheit domestiziert hat - oder eben nicht. Die Ausgangsfrage nach dem Verhältnis von Politik und Wirtschaft in pandemischen Zeiten führt unweigerlich auch zu Fragen von Moral und Amoral, von Intervention oder Laissez-faire und zum Verhältnis von theoretischer Ausrichtung und praktischer (Nicht-)Einmischung.
