Der Surrealismus begann als gemeinsame Rebellion gegen all jene Mächte, die die Welt in den Krieg geführt hatten. Ein Aufstand auch gegen verlogene Religion, Demagogie, Prüderie und usurpierte Autoritäten.
Wie lebten sie wirklich, diese inzwischen so berühmten Künstlerinnen und Künstler? Desmond Morris, selbst surrealistischer Künstler, kann davon berichten wie kein Zweiter. Er gehörte in ihren Kreis und kannte sie alle. Ihre Vorlieben und Macken. Ihre Arbeitsweisen und ihre Geheimnisse. Ihre Freundschaften, Feindschaften, Liebschaften, Frivolitäten und dramatischen Zerwürfnisse. Er porträtiert einsame Wölfe, rebellische Vorkämpferinnen, brillante Exzentriker.
Biografie (Thema)
In den Gesprächen mit Wolfgang Abendroth, einem aktiv und unmittelbar Beteiligten, wird die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung seit der Weimarer Republik über die Zeit des Faschismus bis in die Epoche der Bundesrepublik nachgezeichnet. Die Stationen der Lebensgeschichte Abendroths bilden den Leitfaden für die Darstellung und Erörterung objektiver politischer Entwicklungen, insbesondere innerhalb der Linken. Einer, der dabei gewesen ist, rekonstruiert die Etappen der deutschen Arbeiterbewegung, die sie prägenden Kontroversen, Hoffnungen und Niederlagen.
Als sein Vater verstarb, da war er gerade neunzehn. Er übernahm die elterliche Schraubenhandlung und schuf daraus ein Weltunternehmen mit 13,6 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 77.000 Mitarbeitern (2018). Reinhold Würth hat es allen gezeigt: Künzelsau wurde zum Sitz eines Weltkonzerns. Wer ist dieser Mann, der durch Schrauben reich wurde und als vielleicht letzter Patriarch Deutschlands alle Entscheidungen in seinem Unternehmen kontrolliert bis ins letzte Detail?
Ist von Friedrich Engels die Rede, denkt man an Karl Marx; umgekehrt ist das seltener der Fall. Engels selbst sprach von sich als der "zweiten Violine". Mehr als eine Handvoll Engels-Biografien gibt es bis heute nicht, kein Vergleich mit dem Rummel um Marx und den Konjunkturen der Marx-Industrie. Im Marxismus-Leninismus wurde aus den Freunden Marx und Engels eine Art heilige Zweifaltigkeit. Dabei hat es die Doppelperson der parteimarxistischen Heiligenlegenden nie gegeben.
Simone de Beauvoir war eine der einflussreichsten Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts. Ihr Buch "Das andere Geschlecht" hat die Art und Weise, wie wir über Geschlechtergrenzen denken, für immer verändert. Dennoch wurde ihr Leben weitgehend falsch dargestellt und zutiefst missverstanden. Kate Kirkpatrick greift auf bisher unveröffentlichte Tagebücher und Briefe zurück, und gibt einen spannenden Einblick in Beauvoirs Beziehungen, ihre Philosophie der Freiheit und der Liebe und ihr Ringen darum, sie selbst werden zu dürfen.
Max Mohr (1891-1937), zugleich Arzt und Literat, feierte in den 1920er-Jahren große Erfolge als Dramatiker und pflegte mit zahlreichen bedeutenden Kulturschaffenden seiner Zeit engen Kontakt. Er lebte mit seiner Familie am Tegernsee, verbrachte viel Zeit in Berlin, von wo aus er in Briefen einen spannenden Einblick in den hektischen Literatur- und Theaterbetrieb der Weimarer Zeit liefert. Aufgrund seiner jüdischen Identität musste er 1934 emigrieren. Bis zu seinem frühen Tod lebte und arbeitete er als Arzt in Shanghai.
Glauben lernen mit Bonhoeffer.
Wie kann man Dietrich Bonhoeffer heute begegnen? Spricht er auch 75 Jahre nach seinem Tod noch so zu den Menschen, dass er Orientierung gibt, den Glauben und das Leben inspiriert in einer Zeit, die so anders ist, als die, in der er lebte und wirkte?
Beethoven war ein ewiger Junggeselle, übte jedoch zeitlebens eine starke Anziehungskraft auf Frauen aus. In seiner Beziehung zu den unterschiedlichen Frauen, die in seinem Leben eine mehr oder weniger große Rolle gespielt haben, wird immer wieder Zuneigung, Freundschaft, gegenseitiger Respekt und Leidenschaft erkennbar. Sophia Mott zeigt den Komponisten von seiner romantischen Seite und stellt die wichtigsten Frauen im Leben des Künstlers vor, darunter Josephine und Therese von Brunsvik, Bettina von Arnim, Antonie von Brentano und Gräfin Marie von Erdödy. Außerdem beleuchtet sie das Geheimnis der "Unsterblichen Geliebten", der Beethoven am 6./7. Juli 1812 seinen legendären Liebesbrief schrieb und um deren Identität sich bis heute zahlreiche Mythen ranken.
Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie Paul Celans "Todesfuge". Entstanden unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die Nationalsozialisten, gilt es als eines der frühesten literarischen Zeugnisse im Angesicht der Shoah. Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach, das wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit eine ganze Epoche ins Bild setzt und eine enorme, bis heute andauernde internationale Wirkungsgeschichte entfaltet.
"Vieles von dem, was Kraus schrieb, trifft unsere Zeit noch genauer als seine eigene." (Jonathan Franzen) Jens Malte Fischer holt Karl Kraus mit einer großen Biografie zurück in die Gegenwart.
Im Alter von 25 Jahren gründet er "Die Fackel", die er von 1911 bis 1936 alleine schreibt, die "Letzten Tage der Menschheit" werden zur radikalen Abrechnung mit dem Weltkrieg, die "Dritte Walpurgisnacht" nimmt es auf mit der Hitlerei. Karl Kraus: Das sei der größte und strengste Mann, der heute in Wien lebe, heißt es bei Elias Canetti.