"Vier Beine gut, zwei Beine schlecht." Zum Zusammenhang von Tierliebe und Menschenhass in der veganen Tierrechtsbewegung. Von Mira Landwehr

Der Veganismus hat Probleme: seine Popularität und seine Anhängerinnen. Ken Jebsen verkündet stolz, "Vollveganer" zu sein. Der rechte Esoteriker Ruediger Dahlke bereichert den Buchmarkt jedes Jahr mit einem neuen veganen "Peace Food"-Kochbuch. Holocaust-Relativierungen sind aus Diskussionen um die Ethik der Ernährung nicht wegzudenken.
In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der das Individuum keine Rolle spielt, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label "alternativ" versehen ist, ein erstrebenswerter Ort der Selbstbestimmtheit zu sein, der die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Die bewusst gewählte und individuell gestaltete Lebensweise mit starker Betonung der Ernährung wird für manche zum ordnenden Korrektiv.

ISBN 978-3-930786-90-9     15,00 €  Portofrei     Bestellen

Wird Veganismus zur Weltanschauung, gehen mit ihm mitunter eine Art Auserwähltheitsglaube sowie eine Religiosität zusammen, die sich sektenähnlich manifestieren kann.

Weite Teile der veganen Tierrechtsbewegung begrüßen Rassistinnen, Ökofaschistinnen und andere Menschenfeindinnen an Infoständen, auf Demonstrationen und als ihre medial wirksamen Fürsprecherinnen - der Schlachtruf lautet: "Hauptsache für die Tiere!" Dieses Buch soll verstehen helfen, warum Tierliebe und Menschenhass so nah beieinander liegen und warum es so schwer ist, mit Leuten in der Szene darüber zu sprechen.

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Die Autorin:

Mira Landwehr studierte Geschichte und Germanistik. Mehrere Jahre bewegte sie sich in der Tierrechtsszene. Sie schreibt regelmäßig für "konkret" und bloggt unter aufdemnachttisch.de.

 

Erstellt: 18.12.2019 - 05:57  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:57