Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist. Hrsg. Florence Hervé

Kein Redakteur im heutigen Deutschland würde es wagen, diese Frau in eine Talkshow einzuladen. Diese Frau war Opposition per se: Frauenrechtlerin, revolutionäre Sozialistin, Initiatorin des Internationalen Frauentags, Kriegsgegnerin, Kommunistin in der Tradition Rosa Luxemburgs, 1932 von den Nazis attackierte Alterspräsidentin des Deutschen Reichstags.
Clara Zetkin (1857 bis 1933), vor 1914 die "grande dame" der deutschen Sozialdemokratie, nach 1918 umstrittene und streitbare Persönlichkeit des deutschen Kommunismus, ist immer noch unbequem. Denn es lohnt sich, ihre Thesen zur Frauenerwerbstätigkeit, zur Schulbildung, zu Krieg und Frieden oder zum Faschismus neu zu entdecken.

ISBN 978-3-320-02372-0     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Nicht zuletzt dafür wird sie abgestraft: mit dem Ausschluß aus dem Erinnerungskanon. Trotzdem hallt der Name Clara Zetkins aus dem vergangenen Jahrhundert herüber, signalisiert er doch immer noch auch denen, die sonst nichts wissen, eines: Widerstand. Dafür wird sie von den einen abgelehnt, von den anderen geliebt.

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Inhaltsverzeichnis

Clara Zetkin auf Wikipedia

Clara Zetkin im Digitalen Deutschen Frauenarchiv

Pressestimmen zur Ausgabe von 2007:

(...) Lange vor Thalheimer (1927) stellte sie unmittelbar nach Mussolinis “Marsch auf Rom” vor dem Zentralkomitee eine Theorie des Faschismus auf, in welcher sie genau auf die Notwendigkeit einer Massenbasis der damals neuen Bewegung hinwies - im Gegensatz zu allen Polizeiregimes und zu allen Militärdiktaturen, zu denen sie zum Beispiel auch die Gegenrevolution Horthys in Ungarn rechnete. (...) Fazit: Über Clara Zetkins Analyse des Faschismus, die 1930 weitgehend vergessen und verdrängt war, hätte eine erfolgreichere Gegenwehr gegen den deutschen Nationalsozialismus größere Chancen gehabt. Von Fritz GüdeKritisch Lesen 01. März 2008

Bekämpft, umstritten und geliebt: Clara Zetkin. Eine Würdigung zum 150. Geburtstag (...) Fazit Obwohl Hervé beansprucht, bisher wenig beachtete Aspekte im Leben und Handeln von Clara Zetkin zu betonen, liegt der Schwerpunkt des Bandes auf Zetkins Bedeutung für die proletarische Frauenbewegung. Von Dorothee RempferquerElles-net

(...) Ergänzt werden diese Ausführungen durch Originaltexte aus dem politischen Leben Zetkins. Abschließend zeigt die Initiative „Förderverein der Clara-Zetkin-Gedenkstätte e.V.“, wie schwer es heute ist, Zetkin gegen den öffentlichen Verdrängungswillen aus dem gesellschaftlich-politischen Erinnerungskanon (als Frau und Kommunistin) als große politische Persönlichkeit im Gedächtnis zu halten. Das Buch ist ein interessanter Streifzug durch bewegte Jahrzehnte deutscher Geschichte und ein gelungener Auszug eines engagierten Lebens. → Portal für Politikwissenschaft 16.08.07

Die Herausgeberin:

Florence Hervé, geb. 1944, ist Journalistin und promovierte Germanistin und lebt in Düsseldorf und im Finistère. Bei Dietz Berlin veröffentlichte sie unter anderem »Flora Tristan oder: Der Traum vom feministischen Sozialismus« (2013) und »Louise Michel oder: Die Liebe zur Revolution« (2021). Sie ist unter anderem Mitherausgeberin des jährlich aufgelegten Kalenders »Wir Frauen«. Zuletzt erschien von ihr als Herausgeberin »Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg« (2020). Im Jahr 2011 verlieh ihr die Partei Die Linke den Clara-Zetkin-Frauenpreis. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahr 2014 verweigerte sie.

Die Autorin auf Wikipedia

«Rosalux History», Folge 9: Clara Zetkin [Podcast 59:47]
Rosa-Luxemburg-Stiftung Youtube 30.06.21

Erstellt: 13.11.2019 - 07:17  |  Geändert: 12.03.2024 - 07:49

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