Hiob. Von Joseph Roth

Dramatische Saga einer ostjüdischen Familie und Joseph Roths berühmtester Roman, entstanden 1930.

Schon im Titel zitiert Joseph Roth sein dramatisches Thema an: die alttestamentarische Geschichte von Hiob, den von Gott geprüften Dulder. Im Roman ist es Mendel Singer, der in Ostgalizien ein bescheidenes Dasein als Lehrer fristet, bis ihn die Schicksalsschläge treffen: Der älteste Sohn muß und will zum russischen Militär, der zweite desertiert nach Amerika, die einzige Tochter läßt sich mit Kosaken ein und der jüngste Sohn scheint unheilbar behindert. Und dieser jüngste muß zurückgelassen werden, als die Eltern mit der Tochter nach Amerika fliehen, wo der emigrierte Sohn Sam ihnen ein behagliches Leben bereiten will.

Doch wieder schlägt der strafende Jehova zu. Beide Söhne fallen im I. Weltkrieg, die Mutter stirbt darüber und die Tochter endet im Wahnsinn. Als auch Mendel Singer zu verzweifeln droht und sich von Gott abwendet, geschieht das Wunder der Heilung: Aus dem behinderten Sohn ist ein begnadeter Komponist und Dirigent geworden, der nun seinen Vater zu sich nimmt.

ISBN 978-3-423-13020-2     9,90 €  Portofrei     Bestellen

"Hiob ist mehr als Roman und Legende, eine reine, eine vollkommene Dichtung, die alles zu überdauern bestimmt ist, was wir, seine Zeitgenossen geschaffen und geschrieben. An Geschlosssenheit des Aufbaus, an Tiefe der Empfindung, an Reinheit, an Musikalität der Sprache kaum zu übertreffen." (Stefan Zweig)

Joseph Roths vielleicht bekanntester Roman, der die berühmte biblische Geschichte eines von Schicksalsschlägen Heimgesuchten mit der Figur des Mendel Singer neu erzählt - verlegt in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, ohne jegliches Pathos, stattdessen mit realistischer Schärfe in zu größter Dichte verknappter Sprache.

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Das zweite Kapitel des RomansProjekt Gutenberg

„Von der Schwere des Glücks.“ Es ist das Ur-Rätsel, eine der Ur-Fragen des Menschen, die Theodizee-Frage: Ist Gott ohnmächtig? Dann wäre er entlastet angesichts des Leids, das Menschen widerfährt. Oder ist er allmächtig? Dann bleibt jenen, die an ihn glauben, nur eines: die Anklage. So wie bei Hiob. Er hat mit seinem Gott gehadert. Er hat ihn angeklagt. Rezension von Burkhard Reinartz → Deutschlandfunk 03.09.2019

In diesem Roman wird kein Schicksalsschlag ausgelassen – Wahn, Krankheit, Verlust von Heimat. Wie kann der Allmächtige das alles nur zulassen? Die Gottestreue eines gläubigen Juden wird auf eine harte Probe gestellt. Rezension von Aygül Cizmecioglu → DW 06.10.2018

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Erstellt: 03.09.2019 - 08:49  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:57

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