Mosaiki. Von Katja Koch und Aram Galstyan

Spricht man von Mosaikkunst, denkt man meist an Fußböden der griechisch-römischen Antike oder an sakrale Räume des Byzantinischen Reiches. Dass ausgerechnet die anti-religiöse Sowjetunion diese Kunstform zur Blüte führte, ist hierzulande hingegen wenig bekannt. Heute sind die oft monumentalen Fassadenmosaiken in den Nachfolgestaaten der UdSSR zu Schaufenstern einer vergangenen Welt geworden: Kosmonauten, Pioniere und Kolchosbauern illustrieren das Universum staatlich kontrollierten sowjetischen Lebens. Vor allem an den Rändern des früheren Riesenreiches zeigen sich aber auch kreativ verschlüsselte Zeichen des Widerstandes gegen den Moskauer Zentralismus.

ISBN 978-3-86732-300-0     39,80 €  Portofrei     Bestellen

Um zu erkennen, dass Kunst in der Sowjetunion mehr war als gleichförmiger "Sozialistischer Realismus", ist allerdings Eile geboten. Denn auch wenn der Homo sovieticus nach wie vor auf zahlreichen Hausfassaden, Brunnen oder Busstationen hoffnungsfroh in die Zukunft blickt, leiden viele der Kunstwerke unter Vandalismus, Verfall und Abriss.
Das Buch zeigt eine das breite Spektrum an Gestaltungen und Motiven abdeckende Auswahl von Mosaiken aus Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Moldawien, Tadschikistan, Turkenistan, Usbekistan, Weißrussland und der Ukraine, um dieses singuläre kultur- und kunsthistorische Erbe des 20. Jahrhunderts vor dem Vergessen zu bewahren.

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Leseprobe des Verlags

Die Autor/innen:

Katja Koch
Katja Koch wurde 1970 in Thüringen geboren. Sie ist an der Universität Rostock als Dozentin für Sonderpädagogik tätig. Sowohl beruflich als auch privat ist sie seit vielen Jahren in den postsowjetischen Ländern sowie im postsozialistischen Raum unterwegs. Sie hat verschiedene Projekte betreut und Universitäten besucht, u.a. war sie Gastdozentin in Usbekistan. Ebenso ist sie Autorin des Buches »Kulturschock Usbekistan«. Ihre Leidenschaft für das Bewahren ist vermutlich auf ihr Erwachsenwerden an den verschwindenden Orten Ostdeutschlands zurückzuführen. So ist eine umfangreiche Sammlung an Fotografien entstanden, auf denen Bau und Kunst der sozialistischen Moderne festgehalten sind.
 
Aram Galstyan
Aram Galstyan wurde 1977 in Jerewan (Armenien) geboren. Er studierte in Jerewan Kunst und Pädagogik und war Dozent für Malerei und Grafik an der dortigen Fachhochschule für Schöne Künste . Seit 2009 lehrt er an der Kunst.Schule.Rostock und schloss im Jahre 2010 erfolgreich sein Lehramtsstudium an der Universität Rostock ab. Nebenher ist er als freischaffender Künstler und Übersetzer tätig. Aram Galstyan lebt und arbeitet in Rostock, kehrt aber auch regelmäßig nach Armenien zurück. Seit 2007 bereist er so oft es geht die ehemaligen und die wenigen noch existierenden sozialistischen Länder dieser Welt und lässt sich dort für seine Arbeiten inspirieren.

 

 

Erstellt: 20.04.2019 - 08:42  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:57