Berlin, April 1933. Von Felix Jackson

Ein Tagebuchroman über den Beginn der NS-Zeit.
Berlin, April 1933: Der Rechtsanwalt Dr. Johannes Bauer kehrt von einem viermonatigen Urlaub in der Schweiz nach Berlin zurück. Er muß feststellen, daß sich Deutschland während sei ner Abwesenheit stark verändert hat: Der Erlaß neuer Gesetze und Verordnungen sowie die Omnipräsenz der Nationalsozialisten schaffen eine zuvor nicht gekannte Atmosphäre der Gewalt und Bespitzelung. Die radikale Unterscheidung von Ariern und Juden schlägt eine Schneise durch die Bevölkerung. Schockiert ist Bauer, als er bei der Durchsicht seiner Familiendokumente feststellen muß, daß seine Großmutter jüdischer Abstammung war. Nach den Rassengesetzen der Nazis gilt Johannes Bauer damit als Jude und dürfte unter anderem nicht mehr als Anwalt tätig sein.

ISBN 978-3-938803-88-2     23,00 €  Portofrei     Bestellen

Seine Freundin Karin unterhält gute Kontakte zu Carl Adriani, einem hochrangigen und einflußreichen NS-Funktionär. Adriani könnte Bauer einen "Ariernachweis" verschaffen, doch Johannes Bauer wird schnell klar, daß er für die ses Papier einen hohen - nicht nur finanziellen - Preis zahlen müßte.
Der Autor hat historische Ereignisse zusammengezogen, um seinen Roman zu verdichten. Es ging ihm nicht um historische Genauigkeit, sondern um die Atmosphäre, die er in den ersten Jahren der Nazi-Herrschaft am eigenen Leib erfuhr; er war 1935 noch einmal nach Berlin zurückgekehrt, um einem Freund zu helfen, der im Gefängnis saß.

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Leseprobe

Aus Felix Joachimson wurde der Hollywood-Drehbuchautor Jackson. Seinen Roman über die Zeit nach der Machtergreifung der Nazis schrieb er auf Englisch. Er erschien 1980 und sollte nach dem Willen des Autors nie auf Deutsch erscheinen. Schließlich willigte er ein, starb aber vor der Publikation in Deutschland 1993. → kulturradio rbb 25.05.2018

Der Autor:

Felix Jackson (1902 als Felix Joachimson in Hamburg geboren) arbeitete in den 1920er Jahren als Journalist für den Berliner Börsen­ Courier. Später wurde er ein erfolgreicher Bühnenautor (»Fünf von der Jazzband«, »Wie werde ich reich und glücklich«). Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er nach Österreich und Ungarn und verfaßte Filmdreh­bücher, hauptsächlich für Hermann Kosterlitz (Henry Koster). 1936 ging er in die USA, setzte seine Tätigkeit als Drehbuchautor fort (»Destry Rides Again«) und wurde Produzent, zuletzt für das amerikanische Fernsehen. »Berlin, April 1933« war sein dritter Roman, er erschien 1980 unter dem Titel »Secrets of the Blood« in den USA.
1992 starb Jackson in Camarillo, Kalifornien.
 Die deutsche Übersetzung erschien zuerst 1993 im Alano­-Verlag, Aachen, und wird nun nach 25 Jahren wieder zugänglich gemacht, nicht ganz ohne Gedanken an gegenwärtige beunruhigende Entwicklungen.

 

Erstellt: 19.01.2019 - 07:38  |  Geändert: 18.11.2022 - 08:07

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