Kleidung zieht jeden an. Die deutsche Bekleidungsindustrie 1918 bis 1973. Von Julia Schnaus

Anfang des 20. Jahrhunderts beschaftigte die deutsche Bekleidungsindustrie etwa 1,3 Millionen Erwerbstatige. Die produzierte Kleidung konnte nicht nur den heimischen Markt versorgen, sondern auch in großem Maß exportiert werden. Heute bietet sich ein ganz anderes Bild: 2014 arbeiteten in der deutschen Bekleidungsindustrie nur noch ca. 27.000 Menschen in etwa 150 Betrieben. Die Produktion findet bis auf wenige Ausnahmen im Ausland statt.

ISBN 978-3-11-055729-9     94,95 €  Portofrei     Bestellen

Die vorliegende Arbeit, die eine von der wirtschaftshistorischen Forschung bisher vernachlassigte Branche betrachtet, geht der Frage nach, wie es zu einem solch tiefgreifenden Strukturwandel kam und untersucht die Entwicklung der deutschen Bekleidungsindustrie von der Weimarer Republik - in der zunehmend "Kleiderfabriken" entstanden und man von einer "Industrie" im eigentlichen Sinne sprechen kann - bis zum Niedergang der Branche in den 1960er-/1970er-Jahren mit der Verlagerung der Fertigung ins Ausland. Die Studie geht sowohl auf der Branchen- als auch auf der Unternehmensebene Fragen zu Kontinuitaten und Brüchen sowie wirtschaftlichen und politischen Einflüssen nach. Beschrieben werden Handlungsspielraume und Reaktionen der Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Branche.

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Inhalt und Leseprobe

Wie Julia Schnaus‘ Studie „Kleidung zieht jeden an“ im Titel andeutet, bediente die deutsche Bekleidungsindustrie ein Grundbedürfnis der Menschen. Sie prägte darüber hinaus lange Zeit die Arbeitswelten zahlreicher Menschen und entwickelte sich von einer exportstarken Industrie zu einem prominenten Opfer des Strukturwandels in den 1970er-Jahren. Ohne Frage war die Bekleidungsindustrie ein bedeutsamer Akteur der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Rezension von Sebastian Teupe → H/SOZ/KULt 20120.2018

 

Erstellt: 21.12.2018 - 06:23  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58